Was bedeutet der Spruch Stadtluft macht frei?

4 Antworten


Dieser Ausspruch war im Mittelalter ein gebräuchlicher Rechtsgrundsatz. Leibeigene, die vor ihrem Herren geflohen und Zuflucht in einer Stadt gefunden hatten, waren frei, wenn ihr Grundherr sie dort, der Legende nach ein Jahr und einen Tag lang, nicht gefunden hatte. Lief diese Frist ab, war der ehemals Leibeigene ein rechtmäßiger Bewohner der Stadt.


"Stadtluft macht frei nach Jahr und Tag"

Der Rechtsatz beinhaltete auch dass auf den, der sich unangefochten ein Jahr in der Stadt aufgehalten habe, der Grundherr keinen Anspruch mehr erheben könne. Das galt auch u. vor allem für die Nachkommen. Zuzug war wichtig, denn aus sich selbst heraus hätten die Städte Bevölkerungsmäßig nicht bestehen können. Bereits 1231/32 wurde dieses Recht  durch das Statutum in favorem principum Friedrichs II. zugunsten der Fürsten wieder aufgehoben, nur konnten diese ihr Recht (noch) nicht durchsetzen, was im Spätma. zu regelmäßig wiederkehrenden Prozessen um den Status von ehem. Hörigen führte. Allerdings wurden, wie die Schriftquellenbelegen, viele Prozesse auch deutlich nach Ablauf eines Jahres geführt od. es ging um den Status der in der Stadt geborenen Nachkommen eines ehem. Hörigen.

http://www.tohopesate.de/cms/front_content.php?idart=136

Der Ausspruch „Stadtluft macht frei nach Jahr und Tag“ umschreibt einen Rechtsgrundsatz des Mittelalters: ... So wurde es Rechtsbrauch, dass ein in einer Stadt wohnender Unfreier nach Jahr und Tag nicht mehr von seinem Dienstherrn zurückgefordert werden konnte und somit ein Insasse (auch Stadtbewohner) wurde.

Phiffie  08.06.2017, 14:27

Aus Wikipedia...wa;)

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Renesan  08.06.2017, 14:31

Wo sonst bekommt man so Infos 😜

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Vielleicht weil die Bürger frei waren, die Bauern waren Eigentum der Grafen oder Gutsherren.