was bedeutet der nachname **kletke**?

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Die Angaben in Büchern zu Familiennamne deuten vor allem auf Kothe bzw. Kate (und weitere Varianten der Schreibweise), eine Hütte/ein kleines, niedriges Haus.

Josef Karlmann Brechenmacher, Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2: K - Z : Lieferung 11 – 21. 2., von Grund auf neugearbeitete Auflage der „Deutschen Sippennamen". Limburg an der Lahn : Starke, 1960-1963, S. 60:

Klet(t)ke, Kledtke, Kleta, Kletsch(ke), Klets, Klecz, Klesch polnisch klíč, kleta, klétka = geringes Bauernhaus

also wie niederdeutsch Köther, Köter S. 99: Kot(h)e(n), Köt(n)er, - th zu mittelhochdeutsch kote = geringes Tagelöhnerhaus (ohne oder mit ganz geringem) Grundbesitz

Rudolf Zoder, Familiennamen in Ostfalen. Band 1: A – K. Hildesheim : Olms, 1968, S. 904 zu Klet(tt; dt)ke:

1) Örtlichkeitsname (Flurname) in Kletken

2) mittelniederdeutsch Klêt, kleit = kleines Haus, Vorratskammer (aus dem Slawischen)

3) Hans Bahlow, Deutsches Namenlexikon : Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Stuttgart ; Hamburg : Deutscher Bücherbund, 1980, S. 262:

Klettke (ostdeutsch – slawisch), vgl. slawisch Kletka („Hütte“)

Duden Familiennamen : Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. Bearbeitet von Rosa und Volker Kohlheim. 2., völlig neu bearbeitete Auflage. Mannheim ; Leipzig; Wien ; Zürich : Dudenverlag, 2005, S. 386 gibt zu Kletke an:

1) Klett: vorwiegend in Baden-Württemberg heimischer, aber auch im Raum Bamberg – Suhl- Erfurt relativ häufiger Übername zu mittelhochdeutsch klette, „Klette“, übertragen für einen aufdringlichen oder auch zähen, zielstrebigen Menschen

2) im ostmitteldeutschen Raum Wohnstättenname zu ostmitteldeutsch Klette „armseliges Haus“

3) Herkunftsname zu dem gleichlautenden Ortsnamen (ehemals Brandenburg, jetzt Polen)

Ausführliches polnisch-deutsches Handwörterbuch zum Gebrauch für Deutsche und Polen : nebst einem Anhange, das Verzeichniß unregelmäßiger Formen enthaltend. Neu ausgearbeitet von J.[ózef] K.[ajetan] Troiański.Teil 1: A – P. Posen ; Berlin ; Bromberg : Mittler, 1835, S. 270: Kleta, Klita und als Diminuitivum Klitka: eine Kothe, elende Lehmhütte, auch überhaupt eine kleine Hütte, Wohnung, ein enges Stübchen, Loch, eine Kiffe