Warum verwendet man keine Luftschiffe mit unbrennbaren Gas (wie im Zeppelinmuseum zum Rundflug schon eingesetzt)?

3 Antworten

Bisschen langsamer, ja klar.... vier Tage bis USA oder so... und wenn ein bisschen Wind weht, ist alles zu Ende. Super Idee. Ironie off.

  • Erst mal weil die Kosten enorm sind für die riesigen Gastanks.
  • weil die Fluggeschwindigkeit so quälend langsam ist, etwa wie ein Tragflügelboot
  • weil die Sicherheitsbilanz von Luftschiffen eine Katastrophe ist selbst dann, wenn sie mit unbrennbarem Helium gefüllt sind. Bei Sturm droht jedes Mal Totalverlust
  • siehe das Unglück der USS Akron, sie war bis zum Unglück gerade mal 20 Monate in Betrieb und nur 3 der 76 Besatzungsmitglieder überlebten
  • auch Luftschiff USS Macon verunglückte nicht einmal 2 Jahre später, wenn sich auch die Überlebensrate der Besatzung in etwa umgekehrt hatte

USS Akron (ZRS-4) – Wikipedia

"Die Akron unternahm in 20 Monaten 73 Fahrten mit etwa 1700 Flugstunden ohne größere Havarien. Sie ging auf der 74. Fahrt am 4. April 1933 in den frühen Morgenstunden verloren. Die eigentliche Aufgabe dieser letzten Fahrt bestand in der Kalibrierung einer Funkkompassstation an der Küste.

Es kam zu dem Verlust, nachdem das Luftschiff bereits die ganze Nacht einen sehr schweren Sturm über dem Atlantik vor New Jersey überstanden hatte. Die Steuerkabel zum Leitwerk rissen und das Schiff richtete sich trotz bereits vollständig abgeworfenem Ballast mit dem Bug auf. Dabei berührte das Heck die Wasseroberfläche. Der Höhenmesser des Luftschiffes zeigte jedoch gleichzeitig eine Fahrhöhe von 240 Metern an. Das Schiff versank nach kurzer Zeit im Meer.

Nur drei der 76 Besatzungsmitglieder überlebten den Morgen. Ein vierter Mann starb kurz nach seiner Rettung noch an Bord des deutschen Motorschiffes Phoebus, das den Absturz beobachtet hatte und zu Hilfe geeilt war. Die Suche nach Überlebenden hatte sich durch die Wetterlage schwierig gestaltet. Bis heute ist dies das schwerste Luftschiffunglück der Geschichte mit der größten Opferzahl. Ein Grund für die vielen Toten war das Fehlen von Rettungswesten bzw. -inseln. Dieser Fehler wurde bei der USS Macon behoben.

Unter den Opfern waren auch der Kommandant Frank McCord, Konteradmiral William A. Moffett, Leiter der Marine-Luftschiffabteilung, und Fregattenkapitän Frederick Berry, Kommandant des Marinefliegerstützpunktes in Lakehurst, die sich ebenfalls an Bord befunden hatten. Während der Suche nach möglichen Überlebenden verunglückte das Prallluftschiff J-3 und forderte dabei zwei weitere Opfer.

Auch die USS Macon ging später bei einem Unfall über See verloren."

USS Macon (ZRS-5) – Wikipedia

"Das Luftschiff ging am 12. Februar 1935 bei Point Sur an der südkalifornischen Küste verloren. Beobachtet wurde der Unfall von dem Leuchtturmwärter Thomas Henderson.

Das Heck war zu schwach konstruiert. Im ursprünglichen Plan sollten die Heckflossen lang und niedrig sein, und an drei Tragringen befestigt werden. Die Navy bestand jedoch darauf, die untere Heckflosse von der Gondel aus zu sehen, worauf Karl Arnstein die Flossen höher plante und verkürzte. Sie waren nur mehr an zwei Ringen befestigt. Bereits während früherer Fahrten kam es zu Brüchen und Änderungspläne bestanden. Aufgrund des Einwandes der Navy wurde jedoch nur zwischen den Fahrten Verstärkungen eingebaut, während sonst auf das Vermeiden von Gefahrensituationen wie Stürmen vertraut wurde.

Nach einer Flottenübung war das Luftschiff auf dem Heimweg, als es in einen Sturm geriet. Das obere Leitwerk mitsamt Ruder war zum Zeitpunkt des Unglücks noch nicht verstärkt und riss komplett ab. Drei der hinteren Gaszellen wurden dabei beschädigt und verloren ihr Traggas. Dadurch sank die Macon am Heck und ging in den Steigflug. Es wurde befohlen, Ballast abzuwerfen und weitere Gaszellen zu leeren, um das Schiff mittig zu trimmen. Diese Maßnahmen hatten aber keinen Erfolg und das Schiff stieg weiter. Letztlich wurden die Prallhöhe von 850 m[6] (930 m[7]) überschritten, die Höhe, in der der Überdruck in den Gaszellen kritisch wird und die Heliumzellen automatisch über ein Ventil geleert werden.

Das Schiff verharrte jedoch ca. 15 Minuten über dieser Höhe und erreichte 1480 m[6] (1700 m[7]), bevor es anfing zu sinken. Diese von der Besatzung als schrecklich beschriebene Zeit gab ihr jedoch die Gelegenheit, Schwimmwesten anzulegen und Rettungsinseln, die aufgrund des Unglücks des Schwesterschiffes USS Akron vorhanden waren, vorzubereiten, sowie Hilfe zu rufen. 81 der 83 Besatzungsmitglieder überlebten;[3][6][7] der Funker und ein Koch, der nicht schwimmen konnte, starben.

Der Absturz der Macon besiegelte das Ende der amerikanischen Starrluftschifffahrt. Das letzte verbliebene Starrluftschiff der USA, ZR-3 USS Los Angeles (gebaut als Zeppelin LZ 126), war bereits eingelagert. Es stieg nie wieder auf und wurde später abgerüstet. Nur Deutschland setzte den Großluftschiffbau noch fort. Die US-amerikanische Marine nutzte jedoch weiterhin Prallluftschiffe. Sie versahen ihren Dienst bis zum Ende des US-Marine-Luftschiffprogramms am 31. August 1962.

Jeder Zeppelin bzw. Luftschiff fährt mit unbrennbarem Gas.

Dass die Hindenburg mit Wasserstoff gefüllt wurde, war dem Umstand zu verdanken, dass die USA den Deutschen kein unbrennbares Helium liefern wollten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung