Warum brauch man für ein normales Fahrrad keinen Führerschein?

6 Antworten

Besser wäre wohl die Frage, warum man für Autos, Flugzeuge und alle möglichen anderen großen Fahrzeuge mit Motor einen Führerschein braucht.

Kraft gleich Masse mal Beschleunigung. Ein Radfahrer mit insg. 100kg bei 50km/h hat immer noch 20mal weniger Energie als ein 2t Fahrzeug bei gleichem Tempo.

Es gab auch noch keine Radfahrer, die im Rahmen eines Unfalls eine Hausmauer durchbrochen, oder einen PKW kürzer gemacht hätten. Auch ist es nicht weiter tragisch, wenn mal ein Rad auf einem liegt, schon bei einem Motorrad dürfte das schmerzhaft, verletzend sein.


Gjf748474 
Fragesteller
 24.10.2022, 19:55

Danke.

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Hey!

Weil es nicht motorisiert ist. Schade eigentlich, viele Leute halten sich an keine Regeln. Führerschein und Kennzeichen wären langsam angebracht.

LG


Stadewaeldchen  24.10.2022, 19:16

Hilft leider auch nichts wie man an den zahlreichen Verstößen der Verkehrsteilnehmer mit Auto oder Motorrad sieht.

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nicostaber  24.10.2022, 19:19
@Stadewaeldchen

Es gibt weitaus mehr Verstöße durch Fahrradfahrer. Ich sehe viel mehr Autos auf den Straßen, auf 100 Autos kommt 1 Fahrrad.. von 100 roten Ampeln werden 90 von Fahrradfahrern überfahren, während es wohl vllt 3 Autos sind.

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Stadewaeldchen  24.10.2022, 19:26
@nicostaber
Es gibt weitaus mehr Verstöße durch Fahrradfahrer.

Eine Behauptung die ich oft höre, für die ich seit gut 20 Jahren Belege suche aber nicht finden kann. Ganz im Gegenteil. Bei Fahrerflucht liegen z.B. die Kraftfahrer vor den Radfahrern und eine Untersuchung aus Freiburg i.Br. bescheinigte Radfahrern eine genau so gute (oder schlechte) Regelkonformität bescheinigt. Welche Belege (ausser Annekdoten) hast du zu bieten?

von 100 roten Ampeln werden 90 von Fahrradfahrern überfahren, während es wohl vllt 3 Autos sind.

Schau dir auf Youtube einen beliebigen Dashcam-Kanal an. Kein Video kommt mit weniger als 3-4 Rotlichtverstößen durch Kraftfahrer aus. Davon ab: Weisst du immer sicher an jeder Stelle welche Ampel für den Radverkehr gilt und welche nicht? Das musste ich sogar schon mal einem Polizisten erklären, der mir einen Rotlichtverstoß vorwerfen wollte.

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nicostaber  24.10.2022, 19:31
@Stadewaeldchen

Ja, in meiner Stadt weiß ich das ganz genau. Mal abgesehen davon, dass die meisten Dashcamvideos aus Russland oder den USA kommen, hast du Recht. Immerhin sind es auch Dashcamvideos, die ausschließlich Autos zeigen. Da die Radfahrer, außer durch einen Radweg gekennzeichnet, auf der Straße zu fahren haben, sehe ich es, wenn sie die Kreuzung bei rot überqueren. Hast du einen Führerschein? Falls ja, dann müsstest du mitbekommen, dass kaum ein Fahrradfahrer Beschilderungen beachtet. Über einen Zebrastreifen muss das Fahrrad geschoben werden, der Gehsteig darf nicht befahren werden (auch nicht, um eine rote Ampel abzukürzen),... wie viele von diesen Regeln werden eingehalten? Fast keine, von fast niemandem.

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Stadewaeldchen  24.10.2022, 19:59
@nicostaber
Mal abgesehen davon, dass die meisten Dashcamvideos aus Russland oder den USA kommen

Sorry, ich hätte "deutsche Dashcam-Kanäle" dazu schreiben sollen. Mein Fehler.

Immerhin sind es auch Dashcamvideos, die ausschließlich Autos zeigen.

Nein. Mein Lieblingsvideoeinsender ist z.B. der unsichtbare Christian, der mit dem Rad unterwegs ist. Aber es tauchen auch rechlich andere Radfahrer (ja, auch mit Rotlichtvertößen) in den Videos auf.

. Hast du einen Führerschein?

Hab ich. Klasse B.

Falls ja, dann müsstest du mitbekommen, dass kaum ein Fahrradfahrer Beschilderungen beachtet.

Ich sehe Radfahrer die sich an Regeln halten, ich sehe auch Radfahrer die das nicht tun. Ich sehe Kraftfahrer, die sich an Regeln halten und ich sehe Kraftfahrer die das nicht tun. Und ich weiss das ich mit einer Einschätzung nicht unbedingt immer richtig liegen muss und auch dass ich keine empirische Studien im Straßenverkehr anstelle.

Über einen Zebrastreifen muss das Fahrrad geschoben werden

Das ist zum Beispiel nicht richtig. Man hat zwar nur dann am Zebrastreifen absteigt Vorrang, aber eine Pflicht zum Absteigen und Schieben gibt es nicht.

wie viele von diesen Regeln werden eingehalten? Fast keine, von fast niemandem.

Ja und wie viele Autofahrer halten Geh- und/oder Radwege für legitime Parkplätze und Geschwindigkeitsbegrenzungen nur für unverbindliche Empfehlungen?

Können wir zusammenfassen dass du für deine Behauptung

Es gibt weitaus mehr Verstöße durch Fahrradfahrer.

auch keinen belastbaren Beleg hast?

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nicostaber  24.10.2022, 20:38
@Stadewaeldchen

In Österreich ist das sehrwohl richtig, denn hier muss man absteigen, um das Fahrrad über den FußgängerüberGANG zu schieben.

Belastbarer Beleg? Es gibt viel mehr Autos auf den Straßen, man sieht aber viel mehr Vergehen durch Fahrradfahrer, die keine Regeln kennen. Da stimmt ein jeder Berufskraftfahrer zu, immerhin darf jeder mit dem Rad fahren.

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Stadewaeldchen  24.10.2022, 20:48
@nicostaber

"Man sieht immer" ist leider nichts wert. Stichwort selektive Wahrnehmung. Da kann man sich leider sehr schnell täuschen. Was meist du wieviele Unfallzeugen nach kurzer Zeit nicht mal mehr die Farbe des Wagens genau wissen (und damit meine ich nicht statt Schwarz Grau oder Dunkelblau vermuten. DIe Palette reicht dann schon mal von Rot über grün zu gelb und Blau)

Und dazu kommen eben vielfach falsche Einschätzungen. Was meinst du wie oft ich schon dazu aufgefordert wurde den Radweg zu benutzen an Straßen die gar keinen Radweg hasben? Oder das Beispiel mit der roten Ampel die für mich nicht gilt von oben.

Wie gesagt: Das wenige was ich an belastbaren Fakten gefunden habe bestätigen dein Bauchgefühl nicht. Und ich suche schon sehr lange danach.

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nicostaber  24.10.2022, 21:12
@Stadewaeldchen

Wir werden wohl auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, dennoch lass mich dir sagen: Wo kein Kläger, da kein Richter. Und das gilt vor Allem bei Fahrzeugen ohne Kennzeichen.

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Stadewaeldchen  24.10.2022, 21:20
@nicostaber
Und das gilt vor Allem bei Fahrzeugen ohne Kennzeichen.

Das ist bis zum Beweis des gegenteils nichts weiter als eine Vermutung.

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Vando  25.10.2022, 10:29
@Stadewaeldchen

Und es hilft gleich doppelt nichts wie man an den zahlreichen Verstößen der Verkehrsteilnehmer mit Auto oder Motorrad in der Schweiz sieht.

Kennzeichen und Strafen wo man nicht nur metaphorisch mit einem Bein im Knast steht, und trotzdem gibts dort Verkehrsverstöße.

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Vando  25.10.2022, 10:31
@nicostaber

Wird das jetzt ein Schwanzvergleich wer die meisten Verkehrsverstöße der Gegenseite zuschieben kann?

Wenn ja würde ich gerne die Seitenabstandsmissachtung der Kraftfahrer ins Rennen werfen, mit einer Missachtungsquote von 70 bis 95%.

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nicostaber  25.10.2022, 10:33
@Vando

Ja, das wird es. Alleine dadurch, dass viele Radfahrer keinen Helm tragen und trotzdem auf der Straße fahren, zeigt ja schonmal die Vernunft der Individuen.

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Vando  25.10.2022, 10:39
@nicostaber

Und das beweist was?

Von einem Nicht-Aufsetzen eines Helm (wo überdies keine Pflicht, außer für Kinder besteht) ja wohl keine Rückschlüsse auf das Fehlverhalten einer Verkehrsgruppe schließen.

Und wenn doch, dann würde ich gerne anschließend klären, wie es um die Vernunft der Individuen des Kraftverkehrs steht, allein deswegen weil die zu 99,999% weder Helm noch Rennfahrhandschuhe beim Fahren tragen.

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nicostaber  25.10.2022, 10:49
@Vando

Einen Helm zu tragen, wo die Gefahr eines Schädelbasisbruchs besteht, ist nur vernünftig. Es ist auch nicht verboten 3 Liter Schnaps zu trinken, trotzdem sagt mir meine Vernunft, dass ich das nicht tun sollte. Ich sehe wöchentlich, was für Verletzungen Radfahrer ohne Schutzkleidung davontragen.

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Vando  25.10.2022, 11:09
@nicostaber

Okay.

Und was ist dann deine Ansicht, über die Vernunft der Individuen des Kraftverkehrs, die keinen Helm und Rennfahrhandschuhe während der Fahrt tragen?

Okay, die Wahrscheinlichkeit eines Schädelbasisbruchs beim Autofahren ist zwar (ohne jetzt irgendeine Studie dazu in der Hand zu haben) deutlich geringer als beim Radfahrern.

Das es aber nichtsdestotrotz in der Lage ist andere Verletzungen zu mindern und die Kontrolle über das Lenkrad aufgrund geringerer Rutschneigung der Hände erhöht, wenn man Helm und Handschuhe trägt, sollte ebenso unstrittig sein.

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nicostaber  25.10.2022, 12:24
@Vando

Der Unterschied ist, dass man mit dem Fahrrad ausrutschen kann und das meistens ohne Zutun eines anderen Verkehrsteilnehmers. Das Auto bietet mehr Stabilität und auch einen gewissen Schutz. Ein Helm in einem normalen Auto wäre nicht förderlich, da dieser die Bewegungsfreiheit einschränkt und man im Auto sowieso weniger sieht, als auf einem Zweirad.

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nicostaber  25.10.2022, 12:25
@Stadewaeldchen

Die Wahrscheinlichkeit im Haushalt zu verunglücken ist zwar sehr groß, aber dennoch zieht man sich bei einem Radsturz große Verletzungen zu, die vermeidbar wären.

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Stadewaeldchen  25.10.2022, 12:39
@nicostaber

Im Haushalt kommen 3 mal mehr Menschen ums Leben als im Straßenverkehr insgesamt. Bei Stürzen auf Treppen, von Leitern und dergleichen zieht man sich schwere bis tödliche Verletzungen zu die wohl ebenfalls mit einem Helm vermeidbar währen.

Was ich sagen will: Warum ruft man in einem Fall nach Schutzkleidung (Fahrradhelm) und in anderen Fällen (hier als Beispiel der Haushalt) wo die Gefahr nicht geringer ist tut man das nicht?

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Vando  25.10.2022, 12:39
@nicostaber

Das mag sein. Beweist aber nach wie vor gar nichts.

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nicostaber  25.10.2022, 12:49
@Stadewaeldchen

Weil man eben auch durch die Schutzkleidung eventuelle Fehler von anderen Verkehrsteilnehmern ausgleichen kann und sich so bestmöglich schützt. Im Haushalt müssen außerdem nicht 150 Menschen zuschauen, wie sich jemand den Schädel aufschlägt. Und wenn du so argumentierst, für was brauchen wir dann Gurte oder die Helmpflicht bei Motorrädern? Ist ja dann auch unnötig, man kann ja auch vorm Aufsteigen an einem Herzinfarkt elendig abkratzen.

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Stadewaeldchen  25.10.2022, 12:51
@Vando
Okay, die Wahrscheinlichkeit eines Schädelbasisbruchs beim Autofahren ist zwar (ohne jetzt irgendeine Studie dazu in der Hand zu haben) deutlich geringer als beim Radfahrern.

So viel geringer ist die Chance auf eine schwere Kopfverletzung beim Autofahren nicht. Wenn ich das noch richtig im Kopf habe waren es 0,17 durch Kopfverletzungen getötete Autofahrer je 1 Mio Stunden Verkehrsteilnahme und bei Radfahrer 0,19. (Zahlen aus 1998)

Die hannelore-Kohl-Stiftung lieferte mal Zahlen (leider nur absolute Zahlen) für Schädel-Hirn-Traumata im Geschäftsbericht von 2004 (Seite 15). Demnach entfielen 1% der SHT auf Fußgänger und Radfahrer zusammengenommen und 26% auf PKW-Insassen.

http://www.eradhafen.de/wp-content/uploads/2011/03/2014-Hannelore-Kohl-Stiftung-geschaeftsbericht_2004-1.pdf

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nicostaber  25.10.2022, 12:53
@Stadewaeldchen

Faktisch ist das richtig, aber man müsste hierfür die gleiche Anzahl an Unfällen vergleichen und nicht die die Stunden. Zu der Zeit sind vermutlich 1000x mehr Autofahrer gefahren.

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Stadewaeldchen  25.10.2022, 13:06
@nicostaber
Im Haushalt müssen außerdem nicht 150 Menschen zuschauen, wie sich jemand den Schädel aufschlägt.

Ach so...wennn es keiner sieht ist der Unfall nicht so schlimm. Wieder was gelernt.

Und wenn du so argumentierst(...)

Ich habe lediglich eine Frage gestellt (auf die Fahrradhelmbefürworter immer sagen wir mal "interssant" reagieren) warum man sich bei der einen Gefahr unbedingt schützen muss und bei der anderen kommt es scheinbar nicht so drauf an.

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Stadewaeldchen  25.10.2022, 13:11
@nicostaber
Faktisch ist das richtig, aber man müsste hierfür die gleiche Anzahl an Unfällen vergleichen und nicht die die Stunden.

In der Gefahrenanalyse wird sich immer auf den Faktor Zeit bezogen. Zum Besseren Verständnis: die 1. Mio Stunden beziehen sich auf die Verkehrsteilnahme der jeweiligen Fahrzeugarten.

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Stadewaeldchen  25.10.2022, 13:15
@nicostaber
Dann antworte mir doch auf die Frage.

Welche genau jetzt? Meinst du die hier:

Und wenn du so argumentierst, für was brauchen wir dann Gurte oder die Helmpflicht bei Motorrädern?

Für Gurte gibt es standadisierte Testverfahren die eine sicherheitsrelevante Wirkung positiv bescheinigen. Für Fahrradhelme gibt es diese nicht. Mal abgesehen davon dass das nichts mit der Ausgangsposition

dass viele Radfahrer keinen Helm tragen und trotzdem auf der Straße fahren, zeigt ja schonmal die Vernunft der Individuen.

zu tun hat.

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Gjf748474 
Fragesteller
 24.10.2022, 19:17

Ich bin dafür, dass man auch für Fahrräder einen Führerschein machen muss bevor man sich auf seinen Drahtesel schwingt.

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VyerniTa  24.10.2022, 19:19
@Gjf748474

Stimmt, man muss abbiegen auch erst lernen und die Verkehrsregeln

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Gjf748474 
Fragesteller
 24.10.2022, 19:20
@VyerniTa

Genau so ist es. Und erst dann kann man das Fahrvergnügen genießen.

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Vando  25.10.2022, 12:38
@Gjf748474

Und wie sollte man das deiner Meinung nach dann mit Kindern handhaben?

Pauschal sagen: Ne, ihr dürft nicht, wenn ihr noch keinen FS habt? Wenn ja: Wie sollen die dann zur Schule kommen? Restlose ÖPNV Anbindung zu jeder plausiblen Unterrichtszeit bishin zur entlegendsten Ecke des entlegendsten Dorfes?

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Olaf68  25.10.2022, 13:02

Zum Thema Führerschein: Fast jeder Erwachsene hat einen PKW-Führerschein; da darin alle Zweiräder bis 45 km/h enthalten sind, sollte das auch für normale Fahrräder gelten.

Und die paar Regeln fürs Radfahren lernt man in der 4. Klasse - sind ja nicht so viele - das mit roten Ampeln, Licht im Dunkeln und Vorfahrtsschildern dürfte allgemein bekannt sein.

Bleiben nur noch das Fahren auf GEHwegen und gegen die Richtung - das kann nur die Rennleitung lösen.

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Historisch bedingt.

War immer mal angedacht.

weil es keinen motor hat.


Gjf748474 
Fragesteller
 24.10.2022, 19:15

Ok.

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Ich kann mich erinnern, dass wir als Kinder im Verkehrsgarten einen Fahrradschein gemacht haben.

Gibt es das nicht mehr?


Gjf748474 
Fragesteller
 24.10.2022, 19:16

Das weiß ich nicht.

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Stadewaeldchen  24.10.2022, 19:17

Der ist aber kein offizielles Dokument und erforderlich ist der schon mal gar nicht.

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Stadewaeldchen  24.10.2022, 19:18
@VyerniTa

Sinnvoll ist es die wichtigstens Verkehrsregeln zu kennen und sicheres Fahren zu üben. Ob man dafür einen "Führerschein" braucht weiss ich nicht.

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VyerniTa  24.10.2022, 19:20
@Stadewaeldchen

Dafür haben wir ja diesen Schein bekommen, weil wir das dabei alles gelernt hatten

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Stadewaeldchen  24.10.2022, 19:21
@VyerniTa

Ich wusste das auch schon alles vorher. Will sagen: Wo und von wem man das lernt (im meinem Fall die Eltern und Großeltern) ist wumpe.

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