Vor- und Nachteile einer Gesellschaft in der es kein Privateigentum gibt?

5 Antworten

Eine Liste von Vor und Nachteilen einer Sache, einfach so, kann es gar nicht geben. Vor und Nachteile sind nämlich grundsätzlich subjektiv, das heißt: Es gibt sie nicht, so wie es die Nordsee und den Amazonas gibt, sondern es gibt sie immer aus der Sicht von irgendjemanden. der dabei bestimmte Interessen hat oder Absichten verfolgt.Was für den Einen ein Vorteil der Sommerzeit ist, ist für den Anderen dann ein Nachteil. Und was der eine für einen Nachteil des Dieselmotors hält, ist dem Anderen vollkommen egal.

Die Überlegung, die Du anstellen mußt, ist also: Für wen könnte eine Gesellschaft ohne Privateigentum vorteilhaft scheinen, und für wen wären dann vielleicht Nachteile in Kauf zu nehmen?

Zum Beispiel riet Jesus einem reichen jungen Mann, sein Vermögen zu verschenken. Die ersten Christen haben das Privateigentum abgeschafft. Erwähnt wird das in der Apostelgeschichte, in Kapitel 2 und 4. In der gleichen Tradition taten das die frühen Waldenser, während der Reformationszeit die Täufer, später die Shaker und bis heute die Hutterer und Amish. Ab dem 19. Jahrhundert traten verschiedene Gruppen von Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten für die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln ein.

Vorschlag für Dich: Erkundige Dich, wer diese Leute sind oder waren und aus welchen Gründen sie so dachten.

In einem Kollektivismus braucht es eine alle verbindende Grundidee, um die Mitglieder am Laden zu halten, eine religiöse, bzw. quasi-religioese. Die Augenwischereien von Werbeversprechen in kapitalistischen Gesellschaften nebenan, werden ein Kollektiv schnell sprengen, wenn den eher materiell interessierten Leuten nicht ständig diese Grundidee eingetrichtert wird, vorzugsweise beim gemeinsamen Essen, wenn niemand abhauen kann. Und leicht entsteht dann ein autoritärer Staat.


Pro:

  • Einfache Erreichbarkeit aller Ressourcen und Werkzeuge.
  • Keine Hierarchien.
  • Keine Tauschwirtschaft → Keine Anhäufung von Kapital und Arbeitsmitteln.
  • Gleichberechtigung in jeder Hinsicht.
  • Rascher Fortschritt durch sich schnell verbreitende Innovationen.

Kontra:

  • Menschen sind Arschlöcher. Sie wollen sich vergleichen und über andere Menschen stellen, mit was auch immer. Und so wenig teilen wie möglich.
  • Menschen sperren sich gegen konsequente Bildung und Wissensweitergabe außerhalb der eigenen Horde.
  • Menschen nutzen Innovationen allein um anderen Menschen möglichst rasch den Schädel einzuschlagen.

Es gibt keine Gesellschaft ohne Privateigentum, daher findest du auch nichts Entsprechendes im Internet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

Selbst Naturvölker kennen Eigentum, z.B. Jagd- und Kriegswaffen. Dafür kennen sie keinen Grundbesitz. In kleinen Stammesgemischaften mag das auch funktionieren.