Uni und VPN-Zwang?
Meine Uni zwingt mich seit dem neuen Semester für den Zugriff auf den für mich relevantesten Service (alltägliche Infos wie Vorlesungsplan, Dozenten, in welchen Modulen bin ich) aber gleichzeitig nicht kritischsten Service (z.B. Prüfungsrelevante Infos, personenbezogene Infos) einen von der Uni bereitgestellten VPN zu benutzen.
Merkwürdigerweise wird für den Zugriff auf den kritischsten Service kein VPN benötigt.
Während meiner Recherche bin ich natürlich auch auf einige Unis gestoßen die auch ein VPN anbieten, manche davon machen es wie meine Uni.. andere Unis gehen auf den jeweiligen Seiten sehr transparent mit der Sache um und stellen es den Studierenden frei es zu nutzen.
Ich möchte kein VPN, welches ich vor allem nicht selbst eingerichtet habe, auf ein privates Gerät installieren da ein VPN schon seit fast einem Jahrzehnt außerhalb der Arbeitswelt absolut nicht notwendig ist wenn es um das Thema Verschlüsselung und Sicherheit geht.
Ich benutze nie öffentliche Netzwerke, wieso auch, womit man zumindest hier die Nutzung eines VPNs rechtfertigen könnte.
Da ich aber durch den entzogenen Zugriff effektiv zuhause nicht studieren kann, würde es mich interessieren ob man hier argumentieren könnte ob das ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte (Einschränkung in der freien Entfaltung und Bestimmung meiner Person) sind, sowie in das Recht der informationellen Selbstbestimmung (keine Transparenz, fadenscheiniges Konzept, Zwang zur Installation) und der Pflicht eines Unternehmens nach Erhalt eines Entgelts (in dem Fall Studiengebühren) alle notwendigen Informationen bereitstellen muss.
Vielen Dank für eure Hilfe.
2 Antworten
Ich möchte kein VPN, welches ich vor allem nicht selbst eingerichtet habe, auf ein privates Gerät installieren
OK, deine Entscheidung.
da ein VPN schon seit fast einem Jahrzehnt außerhalb der Arbeitswelt absolut nicht notwendig ist wenn es um das Thema Verschlüsselung und Sicherheit geht.
Das stimmt so nicht. Natürlich zieht ein VPN eine zusätzliche Verteidigungslinie ein, die Dienste ein Stück vor Angriffen schützt - hier etwa vor DDOS aus Systemen außerhalb der Hochschule. IT-Sicherheit ist immer "defence in depth"; wenn der Betrieb deiner Uni die Notwendigkeit für diesen Dienst sieht, wird das sicher nicht zum Spaß gemacht. Angriffe auf Hochschulnetze sind recht häufig, allein im vergangenen Jahr gab es da einige Fälle, die zu tagelangen Ausfällen geführt haben.
Ich benutze nie öffentliche Netzwerke, wieso auch, womit man zumindest hier die Nutzung eines VPNs rechtfertigen könnte.
Ich habe nach diesem Satz den Eindruck, dass dir der Sinn und Zweck eines VPN nicht ganz klar ist.
Da ich aber durch den entzogenen Zugriff effektiv zuhause nicht studieren kann, würde es mich interessieren ob man hier argumentieren könnte ob das ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte (Einschränkung in der freien Entfaltung und Bestimmung meiner Person) sind, sowie in das Recht der informationellen Selbstbestimmung (keine Transparenz, fadenscheiniges Konzept, Zwang zur Installation)
Ganz ehrlich? Mach dich nicht lächerlich, bitte. Die Forderung nach Transparenz kann ich noch nachvollziehen, die Uni sollte durchaus erklären können, warum die Maßnahme nötig ist. Dass du dadurch in deinen Persönlichkeitsrechten beschnitten wirst, ist einfach nur ein Witz.
Wenn du kein VPN auf deinen Privatgeräten installieren willst, kannst du sicherlich die Geräte auf der Uni benutzen.
Konsequenterweise solltest du das dann aber auch nicht tun (die Geräte werden von der Uni verwaltet und könnten z.B. mit Rootzertifikaten ausgestattet sein, die MITM auf TLS-Verbindungen erlauben). Auch deinen Laptop solltest du nicht ins Uninetz einloggen lassen, immerhin können die dann ja mindestens sehen, zu welchen IPs du dich verbindest, welche DNS-Abfragen du machst, oder natürlich gleich unverschlüsselte Verbindungen mitlauschen.
Du hast offensichtlich nicht verstanden, warum hier ein VPN eingesetzt wird. Ziel ist nicht der Schutz deines Datenverkehrs, sondern das Ermöglichen eines externen Zugriffs auf das interne Netzwerk deiner Universität. Dass manche Dienste nicht öffentlich zugänglich sind, kann durchaus sinnvoll sein, um sie vor Angriffen zu schützen.
Da ich aber durch den entzogenen Zugriff effektiv zuhause nicht studieren kann, würde es mich interessieren ob man hier argumentieren könnte ob das ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte (Einschränkung in der freien Entfaltung und Bestimmung meiner Person) sind, sowie in das Recht der informationellen Selbstbestimmung (keine Transparenz, fadenscheiniges Konzept, Zwang zur Installation) und der Pflicht eines Unternehmens nach Erhalt eines Entgelts (in dem Fall Studiengebühren) alle notwendigen Informationen bereitstellen muss.
Das ist völliger Unsinn. Es besteht keine Pflicht, das VPN zu nutzen. Du kannst ja auch einfach vor Ort ohne VPN auf die Dienste zugreifen. Das VPN ist ein freiwilliges Angebot, mit dem du weltweit auf das interne Netzwerk deiner Uni zugreifen kannst. Dir steht frei, ob du es nutzen möchtest. Ist es für dich etwa auch ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, wenn du für eine Klausur vor Ort sein musst und sie nicht zuhause schreiben kannst?
Außerdem gibt es wahrscheinlich open source VPN Clients, die du verwenden könntest, wenn du keine proprietäre Software installieren möchtest. Du könntest deinen Client auch so konfigurieren, dass die VPN Verbindung nur für bestimmte Dienste verwendet wird, die nicht öffentlich erreichbar sind, statt deinen gesamten Netzwerkverkehr über die VPN Verbindung zu senden.
Oder sich mit Abmahnanwälten rumschlagen, wenn jemand Torrents runterlädt. 😂
Das ist höchstwahrscheinlich sowieso die Default-Konfiguration. Die Uni hat ja keine Lust, den ganzen sonstigen Traffic des Benutzers abwickeln zu müssen, wenn der stundenlang Netflix schaut etc.