Tipps/Ratschläge für eine Afghanin?

3 Antworten

Wenn die Hochzeit nur ein finanzielles Problem wäre, wäre das schnell gelöst: du sagst deinen Eltern, dass ihr das nötige Geld nicht habt (was sie ohenhin wissen werden). Dann läge die Entscheidung bei ihnen: entweder dir die Hochzeit zu finanzieren, oder zu akzeptieren, dass du noch nicht heiratest.

Die Kosten sind ohnehin nur ein Vorwand. Der Sinn einer Hochzeit ist nicht, mit grossem Aufwand zu protzen, sondern mit seinem Partner offiziell eine Lebensgemeinschaft einzugehen. Das geht auch im kleinsten Kreis und mit geringem Aufwand.

Aber es geht wohl darum, dass ihr beide jetzt noch nicht heiraten wollt. Und ihr habt vollkommen recht, euch von niemandem dazu drängen zu lassen. Diesen wichtigen Schritt sollte man erst tun, wenn man hundertprozentig bereit dazu ist.

In der Zwischenzeit, was tun? Wenn du weiterhin zuhause lebst, das Thema nicht mehr ansprechen und, wenn deine Eltern es tun, die Ohren auf Durchzug stellen.

Sollten die Spannungen zuhause unerträglich werden, solltest du versuchen, auszuziehen. Sowas sollte auch, wenn man noch studiert, möglich sein (WG-Zimmer, Nebenjob, Bafög...?).

Was ist übrigens mit deinem Freund? Studiert der auch noch? Hat er einen Job? Eine Wohnung? Könntest du bei ihm wohnen?

H997J 
Fragesteller
 20.02.2018, 06:14

Mein Freund lebt auch noch bei seiner Mutter und nein er studiert nicht sondern arbeitet schon.

1

Heiratet doch einfach wenn dein Freund arbeitet dann kann er sich doch eine Wohnung leisten und du kannst mit ihm zusammen sein und diese grossen teueren Hochzeiten müssen auch nicht sein

Du lebst da in dem recht typischen Konflikt von jungen Menschen, die in Deutschland geboren/aufgewachsen sind, somit hier sozialisiert wurden, aber Eltern haben, die ihre Sozialisation in einem ganz anderen Kulturkreis mit ganz anderen Regeln, Werten und Normen durchgemacht haben :).

Das ist für beide Seiten echt nicht einfach, sich da in die jeweils andere Seite reinzufühlen und zu akzeptieren, dass der andere über manches halt anders denkt. Aber du bist damit in Deutschland auch nicht allein, es gibt viele junge Frauen, denen es da ganz ähnlich geht wie dir!

Vielleicht wäre es ja gut, wenn du mal nach Beratungsstellen bei dir vor Ort suchst, die in solchen Fällen als "außenstehende Dritte" zwischen Eltern und Kindern vermitteln. Jemand, der in so einem Gespräch dafür sorgt, dass man einander wirklich zuhört und versucht, die Sichtweise des anderen zu verstehen, ohne dass man direkt wieder verbal aufeinander losgeht, kann da sehr hilfreich sein! Und das Ziel dabei ist es eben, Kompromisse zu finden - zum Beispiel, dass ihr euch eben offiziell verlobt, sofern für euch eh klar ist, dass ihr eines Tages heiraten wollt, aber dafür deine Eltern mit dem Drängen auf zeitnahe Eheschließung erst einmal aufhören, zum Beispiel bis zum Ende deines Studiums :).