Sekunden Kleber von Plastik entfernen?

2 Antworten

Es gibt eine Lösung für das Problem Ich habe drei meiner hochwertigen Füllfederhalter mit Sekundenkleber irrtümlicher Weise im wahrsten Sinne versaut. Ich habe viele Ansätze benötigt, um dann endlich zu einem sehr gutem Ergebnis zu kommen. Mit Kälte, Hitze, einlegen in Seifenlauge und so weiter haben nichts gebracht. Da ich beruflich mit dem Cyanacrylat (Sekundenkleber) zu tun habe, weiß ich das dieser ziemlich schwer von Kunstoff bzw. Plastik wieder zu lösen ist. Wenn man im nassen Zustand nicht sofort mit Spezielreiniger (z.B. Loctite SF 7063) reagiert, dann ist es eigentlich auch schon zu spät. Sekundenkleber halt. Wegwischen und Lösungsmittel jeglicher Art sollte man besser gleich unterlassen, damit vergrößert man nur die beschädigte Fläche. Das einzige, was der Kleber überhaupt nicht mag sind flexible, nachfettende (Haut) Klebestellen und Spülmaschinenfest ist dieser auf der Dauer auch nicht. Also vorsicht beim ankleben von Tassenhenkel ! Das hält wohl einige Zeit sehr gut, aber eben nicht auf Dauer. Nun zurück zu der Lösung: Ist der Kunststoff nun einmal mit dem Sekundenkleber in Berührung gekommen, hilft nur eines. Abtragen. Ich habe mir sogenanntes Schmirgelleinen besorgt. Beim großen E werden diese unter Micro Mesh-Pads gehandelt. Für meine Arbeit habe ich mir die Stärken 3200, 6000 und 12000 ausgesucht. Für den Abschluss noch das Display-Poliermittel "Displex". Alles für ca. 15€. Zuerst habe ich die Klebeflecken mit Elektriker-Isolierband ziemlich nah eingegrenzt (nehmt da kein so ein günstiges Asien-Produkt). Dieses Isolierband lässt sich fast rückstandsfrei wieder leicht entfernen. Hansaplast wäre da die schlechtere Wahl, weil von Kleberückständen hat mal wohl erst einmal genug ;-) Ein Schüsselchen mit Wasser daneben stellen, und mit der unteren Körnungszahl anfangen (3200). Das vorher in Wasser eingetauchte Pad ( oder lose Blatt) leicht in kreisenden Bewegungen über den Kleber führen. Sorgt für eine saubere Unterlage wie eine Tischdecke, Sofadecke, Filzunterlage oder ähnlichem. Zwischendurch immer wieder trockenreiben, und kontrollieren. Die behandelte Stelle wirk sofort Matt und Stumpf aber keine Angst, der Glanz kommt dann zum Schluss zurück. Im trockenem Zustand sieht man dann, wo noch etwas nachgearbeitet werden muss, wenn dann der Klebefleck nicht mehr zu sehen ist, dann mit der nächsten Körnung (6000) die gesamte Fläche großzügig aber nur kurz bearbeiten. Nach diesem Schritt kann das Isolierband entfernt werden. Zurück bleibt jetzt nur noch diese große matte Stelle. Mann nimmt jetzt das sehr feine 12000er und bearbeitet die gesamte Fläche, bis weit über die behandelte Stelle hinaus weiter in kreisenden Bewegungen. Auch hier benötigt es nicht viel Zeit. Immer wieder abtrocknen und anschauen, wo es noch nachbearbeitet werden muss, bzw eben nicht. Das schöne an diesen Schleifleinen bzw. Pads ist, das sie eben sehr flexibel sind, und keine "Schleifkanten" bilden. Jetzt ist die Matte Stelle schon wieder fast glänzend, und der Klebefleck sollte verschwunden sein. Notfalls den Vorgang wiederholen. Nachdem die behandelte Stelle gut abgetrocknet ist, die Schleifpaste auftragen und mit einem Brillenputztuch, oder Frottee, oder einem Micro-Fasertuch die Paste so lange verreiben, bis sie verschwunden ist. Bitte keine Watte benutzen! Ihr werdet merken, dass es da zwischendurch einen kleinen Widerstand gibt. Das liegt daran, dass die Politurmasse die Oberfläche des Kunststoff, in diesem Falle meine Füller aus Edelharz (was eigentlich nur der schönere Name für Plexiglas ist), leicht anlöst, und das "Originalmaterial" in die micro kleinen Schleifrillen wieder einfügt. Dadurch bekommt man dann den schönen "alten" Glanz wieder hin. Ist man mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden, dann kann man den Vorgang wiederholen. Nach ein paar Stunden Ruhezeit habe ich mit guter Autopolitur (3M 5923 oder andere) noch einmal eine Gesamtreinigung durchgeführt. Ich war mit dem Ergebnis wirklich sehr zufrieden, und mit den Schreibgeräten bin ich wirklich pingelig :) Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, das es keine Garantie gibt, oder das der ein oder andere andere Körnungen oder Schleifmaterial benutzt. Diese Beschreibung dient nur als Beispiel, das mir geholfen hat, und jetzt auch den ein oder anderen weiterhelfen soll. Ich habe die Vorgänge natürlich alle erst einmal an einer unbedenklichen Stelle ausprobiert, bevor ich an meine "Schätze" gegangen bin, und stelle Euch meine Erfahrungen hier zur Verfügung. Gutes Gelingen ! Der Vince

Probier´s mal mit Brennspiritus. Funktioniert bei mir immer. :-) [übernehme keinerlei Haftung für irgendwelche Verschandelungen o.ä.]

LG