Schon oft hörte ich die Redewendung "Das ist eine Schla*pe!" (* bedeutet ein"m"!) - - Aber was verbirgt sich hinter einer so bezeichneten Person wirklich?

6 Antworten

Im Laufe meines Lebens scheint sich ein Bedeutungswandel bei dem Begriff "Schlumpe" und "schlumpig" vollzogen zu haben.

Früher z. B. hatten wir in den ersten Jahren auf dem Gymnasium noch Handarbeit (Mädchen) und Werken (Jungen). Gemein! Ich hätte lieber Werken gehabt. Meine Handarbeit wurde oft als schlumpig bezeichnet, weil beim Arbeiten mit der Nähmaschine die Nähte nicht sauber gearbeitet waren und Schlingen zogen oder weil ich beim Stricken die Fadenreste nicht "feinstens versäubert" hatte u.ä.

Frauen wurden oft als Schlumpen bezeichnet, wenn sie ihren Haushalt nicht in Ordnung hatten, wenn sie z.B. beim Wischen und Fegen nur den Dreck von einer in die andere Ecke schoben, wenn die Fensterscheiben nicht tiptop geputzt waren, wenn sie beim Abwaschen immer denselben stinkenden Lappen benutzten und das Geschirr nicht nachspülten, wenn man in ihrer Küche keine Schublade aufziehen konnte, ohne dass einem irgendetwas an den Fingern klebte.

Die heutigen Schlumpen nannte man früher Flittchen.

Es soll eine abwertende, verachtende Bezeichnung für (sehr) freizügige und sexuell offene Menschen sein.


gb200 
Fragesteller
 17.05.2023, 23:22

Das wäre das allgemeine Klischee! Aber warum ist eine offene meinethalber sogar täglich wechselnde Beziehung etwas Verwerfliches? Viele Leute sagen jetzt "JA", ich aber "NEIN"!

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Diese Redewendung hörte ich schon mehrmals, leider auch auf mich bezogen. Ich distanziere mich aber davon, weil ich immerhin einem ordentlichen Job in einer Behörde nachgehe, Sozialabgaben und Steuern bezahle und nicht verheiratet bin, mein Leben selbst und eigenverantwortlich gestalte. Und das ich Sex mit einem überschaubaren Freundeskreis habe ist meine ureigene Freiheit, wobei ich keine Moralverletzung begehe, denn jene Herren sind alle ungebunden.


gb200 
Fragesteller
 19.05.2023, 09:50

Hut ab! Eine spannende moralisch saubere und zeitgemäße Lebensform! Immerhin verkehre ich als schwuler Mann auch mit ungebundenen Herren, verführe also keiner Ehefrau ihr bestes ( oder auch zweitbestes ) Stück.

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Ich würde mal frech behaupten, dass diese Person im seltensten Fall wirklich ist, als was sie bezeichnet wird.

Das Schimpfwort hat mit der Zeit einfach an "Wert" verloren.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich lese viel. Grammatik finde ich faszinierend

gertrudeZ  17.05.2023, 23:12

An Wert verloren deshalb, weil unterdessen viele junge Frauen "so" geartet sind!

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gb200 
Fragesteller
 17.05.2023, 23:31
@gertrudeZ

Leider? oder "Gott sei Dank!"?

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Eine Schlam*e ist eine Frau, die nicht die üblichen Regeln der kultivierten deutschen Verhaltenskultur einhält, auch nicht im Familienleben.. Sie führt einen unordentlichen Lebenswandel fern von Moral und Kultur und ist leichtsinnig im Umgang mit Männern und Sexkontakten.

Auch unter schwulen Männern hörte ich diese Titulierung schon oft. Gemeint sind dann jene Männer, die leichtfertig Sex mit spontan kennengelernten anderen Männern eingehen.