schöne Weihnachtsgedichte für die Weihnachtsfeier in der Schule

3 Antworten

Das Jahr ward alt. Hat dünnes Haar.

Ist gar nicht sehr gesund.

Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.

Kennt gar die letzte Stund.

Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.

Ruht beides unterm Schnee.

Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.

Und Wehmut tut halt weh.

Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.

Nichts bleibt. Und nichts vergeht.

Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.

Nützt nichts, dass man’s versteht.

Und wieder stapft der Nikolaus

durch jeden Kindertraum.

Und wieder blüht in jedem Haus

der goldengrüne Baum.

Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,

wie hold Christbäume blühn.

Hast nun den Weihnachtsmann gespielt

und glaubst nicht mehr an ihn.

Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.

Dann dröhnt das Erz und spricht:

„Das Jahr kennt seinen letzten Tag,

und du kennst deinen nicht.“

(Erich Kästner)

Knecht Ruprecht von Theodor Storm (kurze Version oder das Original)

Vor Weihnachten
von Gustav Sichelschmidt

Leise fällt der Schnee von Himmel,
und der Winterwind weht kalt,
und auf seinem alten Schimmel
zieht Knecht Ruprecht durch den Wald.

Wenn die kleinen Kinder schlafen,
reitet er wohl durch die Nacht,
und für all die Guten, Braven
hat er etwas mitgebracht.

Seid ihr immer lieb gewesen,
fürchtet ihr ihn sicher nicht;
nur den Frechen und den Bösen
hält er ja sein Strafgericht.

Wartet nur noch ein paar Wochen,
dann wird's draußen vor dem Tor
wie mit starken Fäusten pochen,
und Knecht Ruprecht steht davor.