Schließzylinder hat keine Stulpschraube
Der Schließzylinder rutscht beim Rausziehen des Schlüssels immer ca. 0,5mm mit raus und der Schlüssel kann dadurch nicht abgezogen werden, es sei denn man drückt den Schließzylinder mit einem Finger rein und zieht gleichzeitig den Schlüssel raus. Nun wollte ich den Zylinder aus- und wieder einbauen in der Hoffnung, dass sich das Problem dadurch erledigt. Allerdings kann ich keine Stulpschraube finden, die den Zylinder festhält. Kann das sein?
3 Antworten
Nun wollte ich den Zylinder aus- und wieder einbauen in der Hoffnung, dass sich das Problem dadurch erledigt
Das wird es nicht. Du brauchst einen neuen Schließzylinder, weil der vorhandene Zylinder schlicht abgenutzt ist und zuviel Spiel hat.
Allerdings kann ich keine Stulpschraube finden, die den Zylinder festhält. Kann das sein?
Nein, eigentlich nicht. jedenfalls nicht bei einem herkömmlichen Zylinderschloss. Die Festhalteschraube müsste sich im Türfalz / Anschlag unterhalb des Riegels befinden; es kann aber sein, dass sie durch eine Verkleidung verdeckt ist.
Es wird hier evtl. Unsinn geschrieben betr. neuer Zylinder. Dein Zylinder funktioniert offensichtlich, aber es fehlt wahrscheinlich die Stulpschraube (M 5), die ihn im Schloss fixiert. Guck dir mal unter = http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_(Technik) = unter dem Stichwort „Profilzylinder“ den Aufbau an.
Da entdeckst unter der Schließnase ein Loch mit einem Gewinde (M5). Das ist für die Stulpschraube, die von der Schmalseite der Tür (wo die Falle(Schnäpper) und der Riegel zu sehen sind) in das erste Loch unterhalb des Riegels eingeführt wird und die den Zylinder fixiert. Die Länge kannst du mit dem Zollstock messen: eben von der Schmalseite der Tür bis ca. 5 mm hinter den Schließzylinder (meist 50 oder 75 mm lang)
Wenn du die neue Stulpschraube dann einsetzt, drehst du vorher den Schlüssel nur so weit, dass der Riegel nur zwei bis drei mm vorsteht; jetzt hat der Zylinder die richtige Position.
Beim Einsetzen der Schraube unbedingt auf exakt waagerechte Flucht achten sonst geht sie unter den Zylinder oder in die Öffnung der Schließnase. Am besten ein paar Umdrehungen mit der Hand eindrehen oder mit Schraubenzieher ganz vorsichtig. Wenns dann passt, die Schraube nur leicht handfest anziehen und nicht „anknallen“.
Wichtig beim Haustürzylinder: er sollte auch dann von außen zu schließen sein, wenn innen ein Schlüssel steckt (Gefahrfunktion) sonst steht man bei zugefallener Haustür oder wenn Oma nicht mehr aus dem Bett kommt, vor einem Problem - und das heißt „Schlüsseldienst“ oder „die Axt der Feuerwehr“. Bei einem Zylinder mit Gefahrfunktion kann man aber mit einem zweiten Schlüssel (beim Nachbarn oder irgendwo deponiert) trotzdem die Türe öffnen.
Sollte wider Erwarten doch eine Störung im Zylinder sein, dann nun zu den Kosten: Es kommt unter anderem auf die sehr verschiedenen Längen des Zylinders an (über die Qualität braucht man sich kaum Gedanken machen - da wird nur Schindluder mit dem Geldbeutel des Kunden getrieben); ein preiswerter Markenzylinder reicht immer. Für einen Zylinder mit Gefahrfunktion muss man ca. 25,- Euro rechnen bei einer Grundlänge von 60 mm (30 x 30). Für jede weitere 5 mm muss man ungefähr 3 bis 4 Euro zusätzlich rechnen. Das wäre also bei einer modernen Türe und bei einem Zylinder von z. B. 40 x 50 mm (von Mitte der Stulpschraube oder Schließnase nach links und rechts gemessen) ca. 45,- € mit drei Schlüsseln; ein zusätzlicher Schlüssel kostet dann ca. 5,- €.
Noch was: man unterscheidet also zwischen dem Schließzylinder und dem Schloss. Das Schloss ist der Teil, wo der Schließzylinder (am besten mit der Stulpschraube) drin befestigt wird und der die gesamte Mechanik des Drückers, der Falle und es Riegels beinhaltet. Während man die ziemlich grobe Mechanik des Schlosses ruhig kräftig mit Fett und Ölspray flott halten sollte, haben Ölsprays etc. im „Schließzylinder“ absolut nichts verloren. Der Schließzylinder sollte alle ein- bis zwei Jahre am besten mit Graphitpulver (im Baumarkt ca. 2,- €, ausreichend für die nächsten100 Jahre) oder mit Teflonspray gepflegt werden. Das hebt enorm die Zuverlässigkeit und die Verschleißfestigkeit.
Wenn du noch mehr Support diesbezüglich brauchst, müsste man versuchen, sich irgendwie kurzzuschließen. Also toy, toy!!
Da ist bestimmt eine Stulpschraube, eventuell wurde sie äußerst unfachmännisch übergespachtelt und lackiert? Wenn Du tatsächlich die vorgesehene Bohrung, aber keine Schraube findest, kaufe Dir eine im Fachgeschäft und prüfe, ob das Problem dann behoben ist.