Schizophren oder Verdrängung?
Meine Mutter hat mich in der Kindheit übelst verdroschen dabei war sie meist stock-besoffen. Dabei auch noch übelst erniedrigt. "Du bist das allerletzte, Dreck schau dich mal an... niemand will mit dir zu tun haben.'" So in dem Style eben. Das Geschrei und die Erniedrigungen waren und sind für mich der schlimmere Teil. (Das hat wohl angefangen als ich fünf war... vielleicht auch früher) Manchmal kam sie tagelang nicht aus dem Bett. Wenn sie auf das Klo ging haben wir uns verkrochen. Nach außengab sie die fürsorgliche, liebende Mutter ab und wehe wenn ich da nicht mitgespielt hätte. Ok hört sich wahrscheinlich übel an aber ich versuche es als Vergangenheit zu akzeptieren. (35 Jahre her). Es geht dabei auch nicht um mich! Wenn sie heute von der Vergangenheit erzählt war alles ja so toll und wir waren ja immer so eine glückliche Familie. Wenn sie mit der Scheiße anfängt, lenke ich das Thema auf etwas anderes, weil ich das kaum aushalten kann. Mein ältere Bruder hat sie damit konfrontiert wobei sie vollkommen in ihrer cholerischen Art ausgerastet ist und wie damals hässlichste Schimpftiraden abgelassen hat. ( War am Telefon). Dann rief sie heulend bei mir an und sagte mir was für unglaubliche Dinge ihr mein Bruder vorgeworfen hätte und warum er solche Dinge erfinden würde. Es war vielleicht mies meinem Bruder gegenüber aber ich hab mich nicht darauf eingelassen und wieder abgelenkt, weil ich da keinen Sinn drin sehe und weil mich das erneute Aufwärmen, dann doch zu sehr mitnimmt. Ich hab sie als ich etwa 15 war auch einmal damit konfrontiert. Sie ist wie gewohnt ausgerastet und hatte buchstäblich Schaum vor dem Maul. Als sie mich schlagen wollte habe ich ihre Hände festgalten. Dann hat sie nach Hilfe und der Polizei gerufen. Ich hätte mir damals gewünscht, dass jemand kommt. Nach einer Weile habe ich sie vorsichtig losgelassen. Sie ist dann wieder ins Bett und hat noch eine Weile rumgebrüllt, dass ihr eigener Sohn sie verprügelt hätte und sie Anzeige erstatten würde und so Zeug. Wenn man irgenwelche Andeutungen (ganz leicht) in Bezug auf ihre Sauferei gemacht hat ist sie immer, mal mehr mal weniger explodiert.
Was ich nicht verstehe ist verdrängt sie es?
Weiß sie es?
Sie hat auch schon öfters nachts angerufen, weil angeblich ein Wildschwein im Garten war und sie angegriffe hätte oder weil sie niedergeschlagen worden wäre oder Zeug eben. Natürlich war da nix. Auf Nachfrage was sie denn um 3Uhr im Garten gemacht hätte ist sie ebenfalls explodiert weil wir ihr nicht trauen und sie verrückt machen wollten um an Ohr Geld zu kommen.
Ständig beschwerd sie sich das niemand sie besucht. Aber wenn man einen Termin vereinbaren will hat sie nie Zeit, weil da die Müllabfuhr am gleichen Tag kommt oder weil sie einkaufen will oder weil sie Kopfweh hat.
Sind das Psychosen?
Ist das eine Persönlichkeitsstörung?
Ich muss fairer Weise sagen, dass sie als Kind ebenso behandelt wurde.
Wie denkt ihr darüber?
Aja bitte verschont mich mit Anworzen "Tjo so is es eben komm klar" Das ist mega-assi .
2 Antworten
Schizophrenie hat andere Symptome. Da hätte sie die Wahnvorstellung, dass alle ihr schaden wollten, sie heimlich beobachtet würde, oder dass unsichtbare Leute etwas gegen sie planen würden oder sie hätte noch verrücktere Fantasien von irrationalen, realitätsfremden Dingen.
Ja, ich vermute, sie leidet unter einer Alkoholpsychose.Das Wildschwein im Garten kann die Halluzination einer Alkoholpsychose sein. Die entsteht im Suff und klingt mit der Ernüchterung meist ab. Schlimmstenfalls hat sie bereits das Korsakow-Syndrom erreicht. Dann hätte sie ein defektes Kurzzeitgedächtnis und Amnesien (große Teile der Vergangenheit vergessen) und würde "konfabulieren", also Einnerungslücken mit erfundenen Geschichten füllen.
Es ist eine Psychose mit Amnesien; also keine Verdrängung; sondern die Erinnerungen sind bereits organisch gelöscht (Hirnzellen untergegangen).
Deine Mutter ist schwerst traumatisiert, wahrscheinlich ebenfalls durch einen alkoholkranken oder gewalttätigen (oder schizophrenen) Elternteil. Um den Schmerz, die Leere und den Hass besser aushalten bzw. betäuben zu können, greift sie zum Alkohol.
Trotzdem ist ihr Verhalten rücksichtslos und egoistisch. Sie hätte schon lange einen Entzug und anschließend Therapie machen müssen. Aber nun seid ihr erwachsen. Euch nützt das jetzt nichts mehr.
Neben dem teilweise zerstörten, verkleinerten Gehirn hat sie vermutlich eine angegfiffene Leber, beginnende Diabetes und Polyneuropathie der Beine. Das löst Störungen in der Motorik und der Sensibilität aus (Kälteempfindungen).
Ja, ich habe das gelernt. Bin Heilpraktiker für Psychotherapie. Freut mich, wenn ich dir durch meine Ausführungen eine Entlastung bringen konnte.
Deine und Eure Familiengeschichte ist sehr schwierig. Da laufen viele Dinge zusammen von mehreren Seiten.
Mir geht es um Dich. Ich würde Dir raten einen Psychologen aufzusuchen und mit jemandem darüber zu sprechen …
Lieb von dir! Ist schon in Arbeit... da gabs auch noch dazu ein paar unerwünschtecsexuelle Begenungen. Aber was solls ich hab das recht gut im Griff und sogar einen Uniabschluss und einen Job und bin verheiratet. Bin bei Psychater, war in Klinik, Depression Dysthemie VA schizoide Ps und kptbs., olanzapin, venlafaxin, haloperidol und zum entspannen Seroquel und diazepam und ketamin. Wie du siehst bin ich bestens versorgt.
Ok Diazepam und Seroquel ist schon mal gut 😉 Ich kenne die Substanzen …
Prinzipiell sind die ok... aber nach Jahren des Konsums wurde ich immer unruhiger danach. Daher liegt der derzeitig Schwepunkt auf Ketamin 😀😃🙂
Bei schweren Depressionen absolut empfehlenswert! Macht aber übel abhängig.
Weißt du, was ich gelernt habe 😊. Medikamente helfen gegen Depressionen, aber es hilft auch mit jemandem zu sprechen 😊. Ich habe auch immer gesagt, ich will mit niemandem sprechen 😊 ich kenne das genau … Aber als ich dann mit jemandem gesprochen habe, hat es die ganze Last von mir runter genommen … es hat mir geholfen …
Danke für den Tipp. Ich hab schon mit über einem halben dutzend Psychologen und Psychatern gesprochen. Zig Diagnosen zig Medikamente.... Mir geht es eigentlich ganz gut so lange ich mit niemanden interagieren muss. Ich arbeite 10 bis 12 Stunden meist am Computer und bin im meine Programme vertieft. Dann geh ich heim koch etwas und glotzen mit meiner Frau bissl fern, geh ins Bett und der Kreislauf beginnt erneut. Das ist gut. Das stabilisiert und sollte sich auch nicht ändern. Bald habe ich genug Geld um auszuwandern und total abgeschieden zu leben. Diese Aussicht gibt mir sehr viel Kraft. In meinem Fall ist es auch nicht so, dass ich traurig wäre. (Ich habe hab seit 35 Jahren nicht mehr geweint) Es gibt halt nix was mir Freude Macht. Aber ich bin dabei das alles zu aktzeptieren. Mich treibt nur die Frage um, ob meine Mutter das tatsächlich ausblendet, verdrängt, oder, ob es Schizophrenie ist. Das ist eigentlich reine Neugierde.
Du bist der Hammer! So sehe ich das auch. Polyneuropthie stimmt, Diabetis noch nicht... Leberschäden ja. Der Rest deckt sich mit Vermutungen. Die Teile die mir neu waren sind äußerst plausibel. Ich denke zudem, dass sie früher schon ihren selbsthass auf uns projeziert hat. Das war vermutlich 1:1 das, was man ihr gesagt hat. Naja .... damit ist jetzt Schluss. Wir haben alle keine Kinder. Hast du beruflich damit zu tun?
Mir war unklar, dass Alkohol Psychosen auslösen kann. Aber klar warum nich es gibt ja auch drogeninduzierte Psychosen.
Herzlichen Dank!!!