Muss man selbst auch ins Ausland, wenn man Kinder aus dem Ausland adoptieren möchte?

Ja, natürlich muss man ins Ausland reisen. In der Regel sogar mindestens 2 mal.

Wenn man sich für eine Auslandsadoption bewirbt (und geeignet ist) kommt nach einiger Zeit ein Kindervorschlag, also eine Beschreibung des Kindes. Da sind dann Sachen drin wie der Name, das Geburtsdatum, Geburtsort, ein Foto, etc.

Daraufhin muss man in das Land reisen, um das Kind selbst kennenzulernen, das ist Pflicht. Während Corona haben einige Länder auf diese Besuchsreise verzichtet, da erfolgte das Kennenlernen über Videochats. Aber die Behörden in Deutschland haben weiterhin auf den persönlichen Kontakt bestanden, da blieb die Besuchsreise Pflicht.

Während der Besuchsreise verbringt man die meiste Zeit mit dem Kind. In der Regel dauert diese Reise so 3-5 Tage. Anschließend reist man ohne das Kind wieder zurück nach Deutschland. Jetzt werden die deutschen Behörden aktiv, in dem sie z. B. Ausweispapiere für das Kind anfertigen, etc. Nach etwa 3-6 Monaten kann man dann wieder ins Land reisen und das Kind abholen.

Bei den meisten Ländern läuft es so ab, aber es gibt auch Sonderfälle. Als Beispiel Kenia: wenn man ein Kind aus Kenia adoptiert, muss man, nachdem man das Kind bekommen hat, noch 9 Monate (!) in Kenia wohnen, bevor man es mit nach Deutschland nehmen darf. Allerdings hat Kenia 2015 alle Auslandsadoptionen gestoppt, selbst wenn sie schon mittendrin waren.

Nein. Viele Kinder die zur Adoption hergegeben werden kommen aus armen Verhältnissen. Es würde nicht Sinnvoll sein, wenn du dort leben würdest.