Mir fehlen in letzter Zeit oft die Worte?
Ich bin 20 Jahre alt und seit ca. zwei Jahren fehlen mir beim sprechen oder auch schreiben oft die Worte, was als Beamtin in der Verwaltung nicht gerade vorteilhaft ist. Ich überlege gefühlt 100 mal wie ich etwas sage und ob das grammatisch überhaupt so richtig ist. Wenn ich dann mit jemandem rede, fallen mir manche Worte nicht ein. Außerdem habe ich seit den zwei Jahren auch Schwierigkeiten mit den Artikeln?!?!? Ich bin deutsche und bin auch hier geboren, vorher hatte ich noch nie solch ein Problem, ich weiß nicht woher das auf einmal kommt. Selbst wenn ich nur ne kurze Mail mit nem zwei-Zeiler verfassen muss, muss ich echt lange überlegen, wie ich das formuliere. Mit was könnte das zu tun haben? Ich bin jetzt nicht gerade die offenste Person aber schüchtern bin ich auch nicht. Mir ist das echt peinlich, vor allem vor meinem Chef!
8 Antworten
Du hast Dich da in einen sich selbst ständig vergrößernden Kreislauf begeben. So einfach.
Wir leben in einer Zeit, in welcher uns ständig um die Ohren geschlagen wird, der Mensch sei gottgleich, könne Alles, wisse Alles, sei schlicht perfekt.
Das ist eine schlicht Lüge. Und wird es immer bleiben.
Ich unterstelle, dass Du mal ein Wort nicht wusstest, Dir unsicher warst, wie Du eine Antwort nun in der Aufregung / im Eifer des alltäglichen Geschäfts formulieren sollst.
Anstatt nun ganz einfach dazu zu stehen, vor allen Dingen vor Dir selbst, hast Du angefangen, Dir diesen kleinen natürlichen Hänger vorzuwerfen.
Du hast angefangen, Dich selbst immer mehr zu kontrollieren, Dich selbst immer mehr unter Druck zu setzen.
Unser Gehirn stellt seine Tätigkeit unter Druck ein. Das ist Naturgesetz. Punkt, aus, Ende, ,amen.
Jetzt gehst Du also zu youtube und gibst da in die Suchmaske des Browsers ein
sonnengeflecht
Diese einfache Übung erlernst Du und wendest sie im Alltag an.
Weiter gewöhnst Du Dir an, jeden abend eine halbe Stunde von Hand auf Papier Tagebuch zu schreiben. Beachte folgende Tabus:
Rechtschreibung geht Dich nicht mal einen Dreck hier an
Schönschrift ist tabu
Verständlichkeit hat hier keine Rolle zu spielen
Beachte unbedingt diese Tabus!!! Und schreibe mindestens eine halbe Stunde.
Weiter gewöhne Dir an, entweder täglich eine gute Runde spazieren zu gehen - nicht mit diesen Stöcken walken, nicht joggen. Spazieren gehen. Und dabei nach und nach zu erlernen, dem Körper die Geschwindigkeitsbestimmung zu überlassen.
Oder ersatzweise schwimmen zu gehen.
Oder ersatzweise in der Natur mit dem Rad zu fahren.
Beachte: Es gibt kein schlechtes Wetter. Wir ziehen uns höchstens falsch an.
Du hast zwei Jahre benötigt, um da anzukommen, wo Du heute stehst. Nehme Dir die gleiche Zeit, um die in dieser langen Zeit erarbeiteten Knoten aufzulösen.
Denn
Wir Menschen sind keine Maschinen und keine Götter.
Mal was trinken wäre auch nicht schlecht, dann kannst Du Dir wahrscheinlich alles andere sparen
Wenn mir das so ginge, ginge ich als erstes zu einem Neurologen.
Wortfindungsschwierigkeiten dürfen in diesem Alter nicht vorkommen. Schlimm finde ich es auch, wenn Dir das noch nie Probleme bereitet hat, dass Du nicht mehr weißt, welche Artikel vor welches Pronomen gesetzt werden. Ich finde das beunruhigend.
Es heißt übrigens korrekt grammatikalisch, nicht grammatisch, ist mir so aufgefallen, auch das war nicht richtig.
Wenn der Neurologe nichts feststellen kann, dann solltest Du zu einem Psychotherapeuten, dann ist das psychisch bedingt. Überforderung, plötzlich mangelndes Selbstbewußtsein durch was auch immer oder Du hast, ohne dass Dir das bewußt ist, keinen erholsamen Schlaf mehr. Dann funktioniert unser Gehirn nicht mehr, wie es sollte.
Allein, wenn wir zu wenig trinken, geht das ganz schnell, dass wir uns nicht mehr richtig artikulieren und konzentrieren können - das wäre ja noch eine harmlose Ursache, die sich leicht beheben ließe.
lg Lilo
ohje, das hört sich nicht so gut an.. Aber trinken tue ich wirklich sehr sehr selten.. in 3 Tagen vielleicht mal 2 Liter? wenn überhaupt!
Dann wundert mich nichts mehr. Du brauchst keinen Neurologen, sondern jeden Tag!! mindestens 2 l Wasser. Da hätte ich auch Wortfindungsschwierigkeiten.
Wie überlebst Du das? Ich trinke jeden Tag meine 3 l Flüssigkeit, ich würde sonst verdursten
Ist das mit 2L Wasser ein Mythos, so ähnlich wie das Kaugummi schlecht im Magen ist, damit Kinder nicht an Kaugummis ersticken?
Man sollte so viel trinken, dass man immer sein Durst stillt. Da ist es egal ob es 1L oder 4L sind. Wenn der Körper durst hat, braucht er es auch. Nicht, wenn er keinen Durst hat.
Och, du verunstaltest deine gute Antwort leider mit der ollen Kamelle "grammatisch/grammatikalisch".
Es sollte sich eigentlich herumgesprochen haben, dass die beiden Begriffe inzwischen synonym benutzt werden "dürfen".
Dass Wörter vergessen werden, geht denke ich, vielen Menschen so. Auch bei der Formulierung tendieren viele zum Perfektionismus und kommen ins "schleudern".
Ich würde jetzt mal nicht den Teufel an die Wand malen. Oft sind Stress, Veränderungen, Reizüberflutung oder Ähnliches die Ursache. Überleg doch mal, was sich in letzter Zeit bei Dir verändert hat, was Dich stark beschäftigt, ggf. belastet.
Du hast diese Frage doch schön formuliert? Wahrscheinich machst du dir so sehr Sorgen das es immer wieder passiert. Entspann dich und es wird wieder besser, bleib positiv!
Wenn es schlimmer wird geh zum Neurologen
Wow, mit solch einer ausführlichen Antwort hätte ich nicht gerechnet! vielen lieben dank!