Lautsprecherimpendanz von 2 Paaren angleichen?
Guten Abend,
Ich habe schon seit längerem ein Problem mit meinem Hifi-System. Ich suche eine ernsthafte Antwort auf meine Frage, die meine Grundvoraussetzung, die ich habe, berücksichtigt, und versucht, das beste mit dem zu machen, was da ist: Ich habe von meinen Eltern einen Onkyo TX 7730 mit 200 Watt Leistungsaufnahme, der über 2 paar Ausgänge verfügt, im Einzelbetrieb mit Impendanz 4 Ohm min., und beide zusammen 8 Ohm min. . Dann habe ich ein Paar Camton Karat 40 von meinen Eltern mit jeweils 4 Ohm Impendanz und ein Paar Visatonlautsprecher mit Teilen, die ich hier und da ergattern konnte, da ich keine großen finanziellen Mittel habe. Die Haben jeweils 8 Ohm. Dadurch sind die Lautsprecher von meinen Eltern merklich lauter als die Visaton, was im Raum den Klang sehr verzerrt und man außer auf der Couch, wo die beiden Visaton angebracht sind, gar nicht von der Brillianz der Hochtöner profitieren kann. Deshalb würde ich gerne die beiden mit 4 Ohm an die anderen mit 8 Ohm angleichen, um sie so leiser zu machen. Nach logischer Schlussfolgerung scheint es, man müsse einen Widerstand vor die Lautsprecher setzen, um so den Unterschied auszugleichen. Funktioniert das? Welche nimmt man da? Welche anderen Lösungen gibt es, ohne das Setup aufzugeben?
3 Antworten
Du kannst zwei schlechte Boxenpaare nicht zu einem guten zusammenfassen.
Parallelbetrieb von unterschiedlichen Lautsprecherpaaren kann elektrisch wie akustisch sehr problematisch sein.
Elektrisches Problem: Die beiden Ausgänge hängen (idr. über einen Lautsprecherwahlschalter) einfach nur parallel an der Endstufe, die deinen Beschreibungen nach auf 4-8 Ohm ausgelegt ist. 4 und 8 Ohm parallel läuft aber auf 2,67 Ohm gesamt hinaus, unterhalb dieser Vorgabe liegt - Der Verstärker kann leicht Schaden nehmen!
Akustisches Problem (hast du selber bemerkt): Die Boxenpaare klingen unterschiedlich, sind unterschiedlich laut und überdröhnen sich gegenseitig, wenn sie parallel betrieben werden. Das hat verschiedene physikalische Gründe. Unter anderem: Die Frequenzen der Musik werden jeweils auf jeder Seite von mehr als einer Membran abgespielt (beide Boxen enthalten jeweils Hoch-, Mittel und Tieftöner), die gewissen räumlichen Abstand zueinander aufweisen. Das führt zu Auslöschungen, sobald die Töne aus den Boxen im Raum aufeinandertreffen. Dann klingt es am Ende dröhnig und sumpfig.
Einfachste Lösung, das gleich beide Probleme behebt: Nutze den Lautsprecherwahlschalter und schalte immer nur ein Paar zur Zeit ein. Dazu ist der da.
Möchtest du dennoch alle 4 gleichzeitig betreiben, schließe sie wie folgt (in Reihe) an, damit zumindest der Verstärker nicht mehr elektrisch überlastet ist, und lebe mit dem suboptimalen Ergebnis, an dem du nicht viel ändern kannst:
Deine Schlussfolgerung ist falsch. Das hat nichts mit der Impedanz zu tun. Somal die 4 Ohm bzw. 8 Ohm nur unter bestimmten Umständen zustande kommen.
Der Grund, warum die einen Lautsprecher lauter sind als die anderen ist schlicht der Wirkungsgrad. Der Wirkungsgrad wird in dB/1W/1m angegeben. Gute Lautsprecher haben in der Regel einen Wirkungsgrad von über 90db. Wenn es hier eine Differenz von 6dB spielen die einen LS doppelt so laut wie die anderen.
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-pegelaenderung.htm
Deine Lösung ist aber im Prinzip richtig. Die kannst die Lautsprecher einpegeln. Kann aber sein, dass die klanglich nicht gut harmonieren.
Als nächstes solltest Du beachten, dass dein Onkyo die LS PARALLEL betreibt! Deshalb will der auch bei Parrallelbetrieb 2 LS mit 8Ohm haben statt 4Ohm Einzelbetrieb! Weil 2 Widerstände mit 8 Ohm parallel geschaltet wieder die Besagten 4Ohm ergiebt.
Betreibst Du 2 4Ohm Lautsprecher an einem Kanal beträgt die Impedanz nur noch 2Ohm! Das kann dann schon kritisch werden, für so einen günstigen Onkyo.
Ja, hast recht! Hab den Teil gelöscht. Der Rest steht aber nach wie vor und ist auch so richtig. Die Impedanz hat nicht zwingend was mit der Lautstärke zu tun, wie laut ein Lautsprecher spielt. Du darfst die Lautsprecher Impedanz auch nicht mit einem gewöhnlichen Widerstand vergleichen. Da der Widerstand im Lautsprecher maßgeblich von den Schwingspulen kommt. Und das ist ein Kapitel für sich. Spulenwiderstand.
So, wie du die Anlage jetzt betreibst, ist sie ohnehin gefährdet, weil du die Mindestimpedanz von 4 Ohm mit beiden parallelen Lautsprechergruppen nicht einhältst, sondern mit nur 2,7 Ohm deutlich unterschreitest.
Ja, man kann einen Lastwiderstand in Reihe schalten - ist wenig elegant, funktioniert aber - und bei normaler Lautstärke halten sich die Verluste in Grenzen (es ist für zu Hause).
Dieser Widerstand müsste schon zur Anpassung an die richtige Impedanz in jedem Kanal der 4-Ohm Lautsprecher noch einmal mindestens ca. 4 Ohm haben. In diesem Ohmbereich sind Drahtwiderstände auch hinreichend niederinduktiv, so dass sie kaum Einfluss auf die Tonwiedergabe haben und nur den Pegel senken.
Ob sie dann wirklich gleich laut sind, ist damit überhaupt nicht gesagt. Das hängt vom Wirkungsgrad der Lautsprecher ab, der nur indirekt bei einigen Boxen durch die Schall-Leistung bei einer elektrischen Leistung von 1 Watt angegeben ist (in dB/W/m).
Einfachste Lösung: 2 Drahtwiderstände mit je 3,9 Ohm besorgen (Standard-Wert) und mindestens 11W Belastbarkeit (auch ein Standardwert). Das sollte ausreichen und nicht zu einer großen Erwärmung der Widerstände führen. Dennoch: warm werden können diese - ordne sie bitte geeignet und gut "belüftet" an! Diese schaltest du in Reihe mit den 4 Ohm - Boxen.
Wenn diese Boxen immer noch viel zu laut sind, solltest du höherohmigere Widerstände stattdessen nehmen - nächster Versuchsvorschlag wären 6,8 Ohm.
In dieser Richtung ist es bei Benutzung beider Lautsprecherausgänge gleichzeitig ungefährlich für den Verstärker.
Viel Erfolg!
Das Grundproblem was ich bei der Lösung sehe, dass er sich BEIDE Lautsprecher Paare versaut. Da passen wahrscheinlich auch die Weichen nicht mehr. Das dürfte meines Erachtens schon passieren, wenn er die Visaton und die Canton an einen Ausgang parallel anschließt. Der hat 2 wirklich geile Paar Lautsprecher und macht sich das kaputt, weil er zu viel will. Deshalb habe ich KEINE Lösung vorgeschlagen. Ich würde mich für 1 Paar Lautsprecher entscheiden und die anderen wo anders einzusetzen. In einem Nebenraum oder so und dann die A-B Schaltung für den reinen Einzelbetrieb zu nutzen. In meiner Jugend dachte ich auch noch anders.
Ja, genau das habe ich auch gedacht. Man muss nun mal versuchen was man kann. Ich war mir nur unsicher wegen der Leistungsaufnahme der Widerstände.
Ich glaube du hast dich verlesen :'D