Kostenaufteilung patchwork zusammen ziehen
Hallo zusammen,
Ich habe grade folgendes Problem:
Meine Freundin ist schwanger und jetzt geht es um das Thema zusammen ziehen.
Sie hat einen Sohn aus Ihrer Ehe, ich habe noch keinen Anhang, ist aber ja unterwegs ;-)
Ich habe mir vor 4 Jahren einen Resthof mit ca. 4000 m² Grundstück und einem relativ großem Gebäudebestand gekauft. So etwas ist leider nicht umsonst zu bekommen und kostet auch einiges an Unterhaltung. Um so etwas zu pflegen und in Ordnung zu halten, müssen auch dementsprechende Gerätschaften wie ein Aufsitzmäher usw. vorhanden sein. Wenn, dann geht es eigentlich nur, wenn sie mit Kind und Kegel zu mir ziehen würde, dafür müsste aber für Ihren Sohn ein zusätzliches Zimmer geschaffen werden, das würde mich etwa 4000 € kosten.
Ich verdiene ca. 1900 € netto incl. Firmenwagen. Laufende Kosten mit Abtrag, Energiekosten, Grundsteuer, Müll usw. habe ich von etwa 1500€, Kosten für Grundstückspflege und Unterhaltung von Gebäuden sind hier noch nicht mit eingerechnet. Unregelmäßig verdiene ich mir noch etwas dazu, fahre in meinem Urlaub bei einem Lohnbetrieb. Dort verdiene ich ca. 300- 400 € übers Jahr gesehen im Monat dazu. Das mache ich seit Jahren so, damit ich mir nebenbei auch mal etwas leisten kann.
Sie verdient in ihrem Job gute 800 € plus den Unterhalt für das erste Kind in Höhe von 523 € und nebenbei jeden Monat ungefähr 150-200 €. Elterngeld würde sie ca. 600 € bekommen. Das sind dann insgesamt dann ca. 1200 €.
Ich habe den Vorschlag gemacht, dass sie mir im Monat 500 € als "Miete" überweist und wir jeder 200 € auf ein Haushaltskonto (nur für Lebensmittel) überweisen.
Jetzt muss ich mir anhören, Ich würde sie ausnehmen wollen usw. Das sehe ich aber etwas anders.
Liege ich mit meiner Meinung so verkehrt? Ich kann doch auch nicht alles bezahlen, das zusätzliche Zimmer muss ich doch auch irgend wo her zaubern und die Nebenkosten werden mit Sicherheit auch steigen?! So ist das meiner Meinung nach eine vernünftige Lösung, oder liege ich so falsch?
Gruß T
6 Antworten
Hallo,
ich finde Deinen Vorschlag nicht so daneben.
Thema Haushaltskonto:
Ein Haushaltskonto einzurichten macht doch durchaus Sinn. Und wenn jeder den gleichen Betrag darauf überweist, dann muss sich auch keiner benachteiligt fühlen. Und Immerhin bringt sie ja auch noch ihren Sohn mit ...
Thema "Miete": Auch hier finde ich, dass Du im Recht bist. Über die Höhe kann man ja ggf. noch sprechen. Aber wenn Du ihr offenlegst, welche Kosten Du monatlich hast, dann sollte sie das doch verstehen. Immerhin steigen die Kosten ja auch deutlich, wenn zukünftig nicht mehr eine Person Strom, Wasser, Heizung, etc. verbraucht, sondern vier!
Was wäre denn die Alternative?
Sie zieht zu Dir, Du zahlst alles und sie kann ihr Geld nutzen um sich Schuhe und Taschen zu kaufen? g Nein, im Ernst: Die Alternative wäre doch, dass ihr nach jedem Monat einen Kassensturz macht und dann alle aufteilt. Das ist aber sehr aufwendig und fast nicht zu machen. Wo zieht man die Grenze? Beim Schokoriegel? Oder beim Klopapier? Da macht das Haushaltskonto doch auf jeden Fall Sinn!
Was wäre sie denn bereit zu zahlen? Diskutiert ihr nur die Höhe oder das grundsätzliche Vorgehen? Hast Du sie schon nach ihren Vorschlägen gefragt? Ihr solltest das auf jeden Fall zusammen festlegen ... sonst könnte sich nachher immer eine Seite übergangen / benachteiligt fühlen.
Viele Grüße!
P.S.: Denkt beim Zusammenziehen daran, dass ihr auch einige Versicherungen umstellt! Aus zwei Haftpflichtversicherungen könnt ihr eine machen, ihre Hausratversicherung kann gekündigt werden, ihr müsst nur einmal GEZ zahlen ... das gesparte Geld kann dann wieder in die Haushaltskasse fließen!
Eine richtige Alternative wird sehr schwierig... Aktuell sind die Kosten bei 1508 € im Monat, ohne Reperaturen oder so etwas mit zu rechnen. Rein monatliche, absehbare Kosten. Wenn man das alles genau aufteilen sollte, wird das nicht einfach. Dann muss ja auch so etwas wie Benzin für den Rasenmäher oder Kosten, die entstehen um Brennholz für den Ofen zu machen mit auf den Tisch, so etwas halte ich für Haarspalterei.
Wenn Deine Freundin meint, Du würdest Sie ausnehmen, wird sich das in Zukunft auch nicht ändern und Sie wird Dir damit immer in den Ohren liegen. Deine Freundin hat, wie Du geschrieben, 1200€ und Du sollst Sie und Ihren Sohn kostenlos wohnen und beköstigen? Entweder Deine Freundin geht auf Deinen Vorschlag ein, oder Sie kann da bleiben wo Sie jetzt ist.
Du hast in deiner Rechnung den Unterhalt für dein Kind vergessen, auf den hat sie Anspruch.
Auf der anderen Seite sollte sie dich angemessen an den Kosten der Unterkunft beteiligen und würde bedeuten, auch für Miete, Strom, Wasser etc. zu zahlen. Wieviel das sein soll, müsst ihr aushandeln. Das ist schlecht zu sagen von hier aus, ich kenne ja das Haus nicht.
früher hat man sich auch nicht so schnell wieder getrennt.... früher war eben früher.
Bei dem Unterhalt kann man sich streiten wie der dann mit einzubeziehen ist, aber soll man alles eins zu eins aufrechnen?
Ich finde einfach, dass mein Vorschlag nicht unmöglich ist... Jeder muss irgendwo seinen Anteil leisten. Wenn diese Bereitschaft nicht da ist, hört es auch irgendwo auf.
dass sie mir im Monat 500 € als "Miete" überweist<
500€ um deinen Hof abzahlen zu helfen, ist definitiv zu viel. Sie muss ja nicht ganz ohne Kostenbeteiligung wohnen, aber auch du profitierst von ihr. Wenn sie fuer dich kocht, waescht, buegelt und deinen Hof in Ordnung haelt, wieviel zahlst du ihr dafuer pro Stunde?
Mit 500€ ist das Zimmer deines Stiefkindes in nicht einmal 1 Jahr abbezahlt, wenn du 5000€ Renovierungskosten veranschlagst, die ja auch wiederum den Wert deines Hofes steigern.
Was machst du, wenn sie gar nicht zu dir ziehen will und stattdessen Unterhalt haben moechte?
Eine Wohnung ist auch nicht umsonst zu bekommen, oder? Um eine 4 köpfige Familie unterzubringen sind 100- 120 m² meiner Meinung nach realistisch. die Miete liegt hier bei ca. 6 € für den m². Dann hat man eine Mietwohnung noch nicht geheizt, das Licht ist noch nicht an, Hausratversicherung, Müll usw. . Dann würde uns eine Mietwohnung bestimmt auch so 1200-1300 € kosten. Den Betrag dann zu teilen ist fair? Ein Garten ist dann wahrscheinlich auch nicht da. Sie möchte aber auch einen Bastelraum haben, den würde es dann auch nicht geben.
Wie viel ich dann bezahlen würde pro Stunde? Ich stelle mich auch gerne an den Herd, bin kein Kleinkind und kann auch Wäsche waschen.
Der Unterhalt für ihren Sohn beinhaltet ja auch einen Teil Miete und Lebensmittel, oder nicht?
Den Raum als Wertsteigerung dann anzusetzen mag richtig sein, aber das Kapital muss ich mir auch erstmal beschaffen und das kostet auch Geld.
Wenn ich den Unterhalt bezahle, komme ich auf alle Fälle günstiger weg, hört sich blöd und gemein an, aber das ist fakt.
Wenn ich den Unterhalt bezahle, komme ich auf alle Fälle günstiger weg, hört sich blöd und gemein an, aber das ist fakt.<
Das halte ich fuer ein Geruecht, denn dann wuerdest du zahlen, anstatt 500€ / Monat von ihr zu kassieren.
das Kapital muss ich mir auch erstmal beschaffen <
Den Raum kann sie ja sebst bezahlen, ist in 10 Monaten abbezahlt und gut ist die Sache. Oder willst du von deinem Stiefsohn eine staendige Miete haben?
die Miete liegt hier bei ca. 6 € für den m²<
Wie gross und damit teuer eine Wohnung unbedingt sein muss, waere eure gemeinsame Entscheidung. Es waere auch Miete - also "verlorenes" Geld von euch beiden. Hier hat sie nur die Wahl: einziehen oder nicht und zahlt deinen Besitz mit ab.
Bastelraum<
Man kann es auch uebertreiben. Basteln kann man ueberall, dafuer braucht man keinen gesonderten Raum.
Ich stelle mich auch gerne an den Herd, bin kein Kleinkind und kann auch Wäsche waschen.<
Das ist die Theorie, die Praxis sieht doch bekanntermassen ganz anders aus, zumal du schreibst, dass du sowieso viel arbeitest.
Ihr seid erwachsen, macht wie ihr euch einigen koennt. Ich wuerde mich auf so eine Geldfuchserei und einseitige Aufrechnung nicht einlassen. Wenn es deswegen jetzt schon Diskussionen gibt, sollte sie sich ueberlegen, ob es Sinn macht, ueberhaupt zu dir zu ziehen.
Das hat mit kassieren nichts zu tun, es ist einfach das jeder seinen Anteil dazu beiträgt. Und ein Wohnraum muss auch bezahlt und unterhalten werden. Es sei denn ich bekomme alles vom Staat. Oder man lässt sich Strom und Wasser unter eine Brücke legen, da kostet das Dach oben nix. Alternativ kann ich ja nachts noch LKW fahren, um alles irgendwie auf die Reihe zu bekommen. Es geht um die generelle Bereitschaft etwas beizutragen und nicht nur zu fordern.
Den Raum kann sie ja sebst bezahlen, ist in 10 Monaten abbezahlt und gut ist die Sache. Oder willst du von deinem Stiefsohn eine staendige Miete haben?
Entschuldige mal, diese Art es so zu sehen ist Oberquatsch, das hat nichts mit dem Abbezahlen des Raumes zu tun, dass hört sich an, als wenn ich Wohnungen vermieten würde um Geld zu verdienen. Wie gesagt, es muss doch jeder seinen Anteil leisten um gemeinsam etwas zu bewegen?
dass hört sich an, als wenn ich Wohnungen vermieten würde<
Du kannst es nennen wie du willst, aber das hast du doch vor, indem du deine eigenen Kosten grosszuegig gegenrechnest, ihren Einsatz (auch mit deinem zukueftigen Kind ) aber lapidar damit abtust, dass du ja auch den Haushalt machen koenntest.
Sicher leistet jeder seinen Anteil, aber 500€ fuer deinen Hof plus Kostgeld ist schon heftig. Aber wenn sie es zahlt, ist doch alles gut und wir brauchen hier nicht weiter diskutieren.
Setzt Euch doch mal gemeinsam hin und legt die Kosten und Einkünfte nebeneinander.
Vielleicht kommt Ihr zusammen auf eine angemessene Lösung. Jeder sollte doch etwa gleichviel Taschengeld behalten.
Ausserdem solltet Ihr Euch über die fernere Zukunft unterhalten. Es gibt ja so etwas wie Erbansprüche (Dein Kind würde bei der jetzigen Konstellation alles erben).
Was macht Ihr, falls es mal kracht und Ihr auseinandergeht.
Alles Fragen, die man mal abklären müßte, wenn man nicht verheiratet ist. Sonst geht es nach den Vorschriften für BGB-Gesellschaften udn nicht nach Familienrecht, oder Wünschen der Beteiligten.
"Du hast in deiner Rechnung den Unterhalt für dein Kind vergessen, auf den hat sie Anspruch." Ich würde eher sagen: euer Kind!
Und wenn man schon so denkt, dann sollte man es eh besser sein lassen!
Wo leben wir denn hier ... früher ist man mit seiner Freundin zusammengezogen, weil man eine gemeinsame Zukunft geplant hat. Oder noch banaler: weil man verliebt war ;) Und wenn man dann noch ein gemeinsames Kind hat: umso schöner! Da denkt man doch nicht an den evtl. zustehenden Unterhalt! Und schon garnicht hat man den beim Zusammenziehen gegengerechnet ...
Aber wie sagt man so schön: Bei Geld hört die Freundschaft auf! Leider trifft das heutzutage viel zu häufig zu!
Viele Grüße!