Konvergenz Evolution Aufgabe?

1 Antwort

Moin,

was meinst du mit "kompliziert"?

Wasserbewohnende jagende Lebewesen haben in der Regel konvergent einen stromlinienförmigen Körper entwickelt. Manche sogar eine tyoische "Fischform", zum Beispiel:

Stromlinienform

  • Lolligo-Tintenfisch (Weichtier)
  • Seehund (Säugetier)
  • Pinguin (Vogel)

Zusätzlich zur Stromlinienform auch noch "fischförmig"

  • Hai (Knorpelfisch)
  • Schwertfisch (Knochenfisch)
  • Ichthyosaurier ("Reptil")
  • Delphin (Säugetier)

Oder die konvergente Ausbildung von Flügeln bei

  • Flugsauriern ("Reptilien")
  • Vögeln (Vögel) und
  • Fledertieren (Säugetiere)

Wenn dir diese Beispiele zu "abgedroschen" sind, fielen mir noch die Fangbeine folgender Spezies ein:

  • Fangschreckenkrebs (hemimetaboler Krebs)
  • Gottesanbeterin (hemimetaboles Insekt - Fangschrecken)
  • Wasserskorpion (hemimetaboles Insekt - Wanzen)
  • Fanghafte (holometaboles Insekt - Netzflügler)

Dieses Beispiel ist insofern "komplizierter", weil man hier Homologien, Analogien bis hin zu Konvergenzen thematisieren könnte:
Homolog sind zum Beispiel jeweils die Beine der Insekten zueinander (diese bestehen stets aus den Gliedern Hüfte, Schenkelring, Schenkel, Schiene und Fuß); im Gegensatz dazu ist das Spaltbein des Krebses völlig anders aufgebaut. Es besteht nicht nur aus zwei Ästen (Endo- und Exopodit), sondern hat auch noch mehr Glieder am Exopoditen (Basis, Präischium, Ischium, Merus, Carpus, Propodus, Dactylus).

Bei den Insekten ist jeweils das erste Beinpaar als Fangbein ausgebildet, während beim Fangschreckenkrebs das zweites Beinpaar Fangbeine sind.

Bei den Insekten hat nur die Fanghafte eine holometabole Entwicklung, also eine, die mit einer Metamorphose (Raupe --> Puppe --> Vollinsekt) einhergeht. Alle anderen Formen (auch der Krebs) entwickeln sich hemimetabol einfach durch Häutungen schrittweise von Larven über Nymphen (Insekten) allmählich zum geschlechtsreifen Tier.

Somit sind die Fangbeine in allen Fällen Analogien und die Beine der Insekten sind im Aufbau homolog zueinander.
Aber dann könnte man bei der Gottesanbeterin und der Fanghaften zusätzlich von einer Konvergenz sprechen, weil bei beiden Formen nicht nur die Ausprägung des Fangbeins seeehr ähnlich ist, sondern auch der jeweilige Prothorax (das erste Brustsegment) verlängert ist, damit die Beute leichter gefangen werden kann.
Im Gegensatz dazu ist nicht nur die Ausprägung des Fangbeins beim Wasserskorpion anders, sondern auch die Haltung und die Länge des Prothorax.

Fazit:
Analogie: alle Fangbeine zueinander
Homologie: der grundsätzlich Bau der Beine der Insekten zueinander
Konvergenz: Haltung, Ausprägung des Fangbeins und Verlängerung des Prothorax bei der Gottesanbeterin und der Fanghaften.

Meintest du so etwas?

LG von der Waterkant