Keine Zukunft mehr Teil 1?
Hallo. Da es mir gerade schlecht geht und mich einfach nicht in der Zukunft sehe, nutze ich einfach wieder die tolle Anonymität im Internet aus, um meine "Gefühlslage" zu beschreiben und mir vielleicht den ein oder anderen Kommentar durchzulesen, der mir vielleicht wieder hilft "runter zu kommen".
Ich fange mal an. Seit mittlerweile fast vier Jahren geht es mir psychisch und körperlich verdammt schlecht. Ich habe durchgehend geheult, den Kontakt zu jedem abgebrochen ohne Grund, habe mich als Person komplett verändert, heißt ich habe mich komplett verschlossen und war immer wütend. Der Grund für meine Wut lag darin, dass ich eine Person bin, die ihre Traurigkeit in Wut umwandelt und da es mir ja andauernd schlecht ging, habe ich eben immer aggressiv auf alles und jeden reagiert. Nun war es diesen Sommer so, dass ich freiwillig in eine Auszeit gegangen bin, überhaupt keinen Kontakt zu jemanden (auch nicht zu meiner Familie) hatte, alle meine Fotos gelöscht habe und mir einfach Zeit für mich genommen habe, weil ich gemerkt habe, dass ich einfach an einem Punkt angelangt bin, wo ich mir jeden Tag den Tod gewünscht habe und ich wusst, dass es so nicht weitergehen kann. Es ging fast zwei Monate alles gut, doch dann war mein Geburtstag und das ganze fing von neu an. Ich konnte den Fakt, dass ich bereits seit 20 Jahren auf dieser Welt bin einfach nicht ertragen und zu wissen, dass ich gezwungen bin noch weitere Jahre zu leben, hat mich wieder so fertig gemacht, dass ich stundenlang heulend in meinem Bett gelegen bin und mich gefragt habe, wieso ich einfach nicht erlöst werde. Seit diesem Sommer spüre ich auch nichts mehr, außer Traurigkeit. Ich fühle mich einfach überall unwohl, egal mit wem ich bin oder wo ich mich befinde, es überfordert mich alles und dass Leute zu mir sagen, dass ich doch mal mehr reden sollte bzw. aufgeschlossener sein sollte, hilft mir da gerade überhaupt nicht.
Immer wenn ich glaube, dass es mir ein Stückchen besser geht, kommt wieder dieses Gefühl der Sinnlosigkeit auf und dann bin ich wieder in diesem "Loch", aus dem ich einfach nicht mehr rauskomme. Letzten Sonntag war es dann soweit, ich war bereit mir das Leben zu nehmen, ich habe die letzten Bilder von mir zerrissen, mein Zimmer noch einmal schön ordentlich zusammengeräumt, meine kompletten Daten auf dem Handy und dem Laptop gelöscht, meine Externe zerstört, wo es noch einige wenige Bilder von mir gab und wollte mir mit einem Seil die Luft zuschnüren. Das hat auch funktioniert, aber dann kam diese dämmliche "Panikattacke", bei der ich anfing laut los zu heulen und schrie, dass ich raus will und mich dann nach kurzer Zeit befreien konnte. (Hätte ich es bloß ausgehalten bis zur Ohnmacht, dann hätte ich doch nichts mehr mitbekommen, aber nein es musste ja so kommen. btw. die Hoffnung auf einen schnellen Tod war leider nicht gegeben, vielleicht weil ich sogar dafür zu inkompetent bin)
So habe jetzt leider keine Zeichen mehr über, deswegen kommt der Rest in eine andere Frage.
4 Antworten
Auch ohne den 2. Teil der Frage, ist das nichts womit dir durch ein paar Internetkommentare geholfen werden wird. Du hast allem Anschein nach, eine Handfeste Depression, also such dir bitte bitte einen Psychologen/Therapeuten, der sich deiner Situation an nimmt.
Zwingen kann dich keine dazu, aber es wird dir helfen.
Ich war bei mehreren Therapeuten. Wenn man etwas Pech hat, muss man einige durcharbeiten, bis man einen findet zu dem man Vertrauen spüren kann.
Das "sich öffnen" ist ein Prozess. Sicher gibt es auch Menschen die sofort losreden können, aber der Therapeut geht ohnehin auf dich ein und lässt dich in deinem Tempo machen wobei du dich wohl fühlst. Zu keinem Zeitpunkt wird ein guter Therapeut dich drängen etwas preis zu geben, das du nicht willst.
Stell dir so jemanden vor, wie einen Freund der dir zuhört und dich dabei nicht verurteilt oder "mit anderen Augen sieht". Er hilft dir, deine Probleme selbst zu erkennen und etwaige Lösungen zu erarbeiten. Ich war Anfangs auch immer sehr abweisend und Wortkarg, wenn jedoch die generelle Motivation da ist an seiner Situation etwas zu ändern, dann ist dieses anfängliche Schweigen kein schwerwiegendes Problem.
Wie lang es dauert, bis man anfängt Fortschritte zu machen, kommt stark auf einen selber an. Ich persönlich habe nach ca. 12 Monaten, in denen ich einmal Wöchentlich zu einer Sitzung gegangen bin, erste Erfolge bemerken können und ab da ist es wie einen Berg zu besteigen. Manchmal rutscht man noch ab, aber insgesamt kommt man stetig höher und weiter.
Davon habe ich schon npaar mal gelesen, wär natürlich optimal gleich beim ersten Therapeuten das Vertrauen zu spüren.
Achso ok, das klingt sehr gut.
Danke für deine Hilfe. Durch deinen letzten Kommentar, fühl ich mich jetzt schon ein Stück offener, um eben wirklich zu einem Therapeuten zu gehen und irgendwie hast du mir auch die "Angst damit genommen", die ich davor hatte. Es klingt nämlich einfach so erleichternd und angenehm. Der letzte Satz ist auch schön und ein guter "Motivationsspruch". Danke vielmals dafür!
Ich habe in meinem Leben Phasen gehabt die für mich genauso dunkel waren. Aber auf andere Art, bei mir war diese schreckliche, grausige Angst vorherrschend.
Es hört sich an, als hättest Du Depressionen, und weil Du keinen Psychologen willst, geh in die Psychiatrie. Da bekommst Du auch lecker Pillen.
Oh, das tut mir leid für dich! Hoffe dir gehts jetzt besser..
Danke für deine Antwort und joa, das mit den Pillen hört sich gut an. haha
Klingt auf jeden Fall, schon nicht so gut...
Am liebsten würde ich dir den Rettungsdienst schicken, damit sie die helfen und dich zur Sicherheit in eine Klinik bringen...
Du brauchst wirklich Hilfe...
Ich hab das Thema auch schon durch ... Hatte mich überwunden auch diese hulfe anzunehmen, auch Wenn's mir schwer gefallen war... Und wenn du selbst entscheidest dahi zu gehen, darfst du auch selbst entscheiden wann du dort wieder weggeht...
Bitte mach kein lödsinn
Ich weiß, dass das nett gemeint ist, aber ich werde mir schon nichts mehr antun. Das war erfolglos und das möchte ich so schnell kein zweites Mal durchmachen müssen. Vor allem will ich nicht, dass irgendwer von meiner Familie etwas darüber weiß. Bin in einigen Monaten weg von hier und keine Ahnung vielleicht könnte ich mich dann mal einweisen lassen, das könnte ich mir schon vorstellen, weil ich auf jeden Fall möchte, dass das so "anonym" bleibt. (Also weg von meiner Stadt, wo mich Leute kennen, nicht weg vom Leben haha)
Ich habe aber einige Fragen an dich: wie war das für dich in einer Klinik zu sein? Haben sie dir dort wirklich geholfen? Fühlt man sich da wohl? Ich kann mir halt nämlich wirklich vorstellen mal für einige Wochen weg zu sein und mir in so einer Klinik Hilfe zu holen, aber erst im Oktober, dann wenn ich halt umziehe.
Achja, danke für deinen Kommentar!
Also Thema Klinik :
Ich bin da nur rein,weil ich selbst gefühltvhabe das ich eine Gefahr für mein Leben war... Und ich würde es wieder tun, bevor ich noch einmal versuche mir das Leben zu nehmen... ich habe auch schon 2 versiche hinter mir...
Aber generell eine stationärer Therapie, macht für mich keinen Sinn, da ich mich dort nicht wohl oder sicher fühle...
Deshalb nur im äußersten Notfall..
Oh ok, das klingt natürlich auch nicht gut. Darf ich fragen, wie es dir heute damit geht? Also bereust du im Nachhinein die Selbstmordversuche oder hast du noch immer Selbstmordgedanken. (Sorry, falls ich zu persönliche Fragen stelle, aber keine Ahnung denke mir halt, dass ich dann wenigsten ungefähr weiß, ob sich das bei mir was bringen würde oder nicht. Du musst auch natürlich nicht darauf antworten.)
Ich kann darüber reden...
Mir geht's damit ,nicht so gut... Weil es mich für immer verfolgen wird... In den Träumen und flashbacks...
Mein erster Versuch,war harmlos , bin auf ein baugerüst geklettert und wollte springen, habe dann aber nicht getan... Wegen meiner damaligen Klassenlehrerin...
Mein zweiter Versuch, ohne Ankündigung aus der Situation heraus, wie in Trance, waren 30 Tabletten Melpherone , das endete auf der ITS... Und das war auch der schlimmste, Schwindel Übelkeit Ohrensausen Herzrasen Müdigkeit Taubheit und die Angst zu sterben... Ich habe es zu dem Zeitpunkt bereut... Und ich hatte auch nachdem ich aus dem KH raus war noch 3 Wochen lang Probleme... Die Probleme habe ich sich noch 4 Jahre danach, habe jetzt extra systolen und einem erhöhten Ruhepuls...
Ja ich habe trotzdem noch suizidale Gedanken, die hören auch nicht einfach auf... Aber die hemschwelle war nach dem 2ten mal größer...
Ob ich es nich einmal versuchen würde, ich weiß es nicht... Solange qie ich es steuern kann, begebe ich mich dann in Helfende hände
Verstehe ich vollkommen, solche Erlebnisse prägen einen halt für immer.
Oh, das klingt ja überhaupt nicht gut. Ich glaube ein "nicht gelungene" Überdosis, ist eine der schlimmsten Erlebnisse, die man in dieser Hinsicht machen kann, aber irgendwie ist es doch aus toll, dass es eben ein nicht gelungener Suizidversuch war.
Also für den Schritt, kann ich dir nur meinen vollsten Respekt aussprechen. Ich weiß wie schwer es sein kann sich das einzugestehen, dass man Hilfe braucht und dass du das dann wirklich "durchgezogen" hast mit dem Thema "Klinik" usw. ist bewundernswert.
Ich danke dir vielmals, dass du zum einen deine sozusagen Geschichte mit mir geteilt hast, vor allem, weil wir uns ja nicht kennen und zum anderen, dass du mir auch die Augen geöffnet hast, dass es ok ist sich Hilfe zu suchen. Danke, ich wünsche dir viel Glück für deine Zukunft und dass es dir psychisch besser gehen wird!
Das selbe wünsche ich dir auch, und ich biete dir an falls du reden möchtest oder die Gedanken wieder schlimmer werden... das du mit mir reden kannst
Danke für das Angebot, das gleiche gilt für dich auch. :)
Klingt nicht gut
Hm, hast recht. Aber für manche Momente tun einige Kommentare gut. :)
Da du selbst Erfahrung damit gemacht hast, kann ich dir einige Fragen stellen? Also warst du mal bei einem Therapeuten ? Wenn ja, wie ist es so sich einer fremden Person zu öffnen? War das einfach für dich? Und ab wann könnte es einem theoretisch wieder besser gehen? Ich weiß, dass das nicht von heute auf morgen geht, aber wie lange hast du gebraucht bis du Fortschritte gesehen hast?
Danke für deine Hilfe.