Kann man Epoxidharz mit Klar.- oder Bootslack vermischen?
Ich habe verschiedene Möbelstücke im Kopf die ich endlich sehr gerne Realisieren möchte.
Wohnzimmertisch : Bestimmt kennt ihr die 08/15 Tische von Neckermann und Co welche Höhenverstellbar sind , aber nur aus Pressspanholz , Klebefolie und Fliesen bestehen. Das Metall.-Grundsystem möchte ich gerne beibehalten, jedoch Füße, Beine, und Tischplatte aus Echtholz gestalten. Habe mir aus dem Baumarkt vor 2 Monaten schon eine Echtholz Küchenplatte besorgt die uns beiden von der Optik als Wohnzimmer - Tischpaltte gefallen hat. Daraus auch Beine und Füße gefertigt. Meine anderen Bauobjekte lasse ich hier mal weg, sonst werden meine Beschreibungen zu lange dauern.
Echtholz mit reinem Epoxidharz zu streichen würde zwar klappen, doch da das Holz arbeitet wird das Harz mit der Zeit sicher Risse bekommen. Klarlack aus dem Baumarkt ist mir aber für eine Oberflächenversiegelung zu weich. Welche Möglichkeit gibt es um die Tischplatte richtig fest zu versiegeln ? Bzw. kann man unter den Epoxidharz etwas Klarlack beimischen um beides zu Vereinigen - Elastizität vom Klarlack und die Härte des Harzes ?
Holz = Buche.
4 Antworten
Ein Klarlack aus dem Baumarkt enthält Lösemittelgemische. Eine Mischung mit anderen Lacken oder Beschichtungen ist grundsätzlich nicht geeignet.
Die Zumischung von Lösemitteln in Epoxidharz-Zubereitungen ist nicht zu empfehlen (ausser der Hersteller gibt das explizit frei). Der Grund dafür ist, dass die Lösemittel die Struktur des Epoxidharzes aufweiten, praktisch im festen Harz als Weichmacher fungieren. Der wesentliche Nachteil ist, das die Lösemittel über die Zeit je nach Behandlung langsam oder schnell herausdiffundieren und die Oberfläche des Lackfilms stören. Das führt - neben der sowieso schon bestehenden Neigung von Epoxidharzen zur Verkreidung unter UV-Strahlung - zu einer Verringerung der Haltbarkeit.
Empfehlenswert ist in diesem Fall die Verwendung eines Polyurethan-Klarlacks. Der bietet für den Hausgebrauch ausreichend Beständigkeit gegenüber Reinigungsmitteln, praktisch keine UV-Labilität. Als unerfahrener Benutzer solltest du einen 1-K-Lack verwenden (der enthält meist kleinere Mengen Lösemittel, führe die Arbeit also soweit möglich im Freien aus). Vor dem Streichen sollte das Holz trocken und sauber sein.
An Alle die mir hier sehr gute Antworten gegeben haben, hätte ich gerne auch den Stern vergeben.
Kleine Rüge an Euch :-)) Scherz... ihr habt mir echt Kopfzerbrechen und Kopfschmerzen bereitet mit allen eueren Tips. Mußte mich überall durchlesen was 1 K Lack, was Polyyurethan Lack, Polyester Harz usw ist ist, wo man dabei wieder auf andere Lacke kommt. Fängt man bei der Suche bei A an , kommt man zu F über J dann zu S bis hin zu XY. Dachte schon ich schreibe mein Doktor in Chemie fg .
Werde mich somit wohl für 1 K entscheiden, und wie ich sah kann ich es für meine anderen Möbelstücke und auch PKW auch verwenden. Nochmals vielen Dank an euch.. Gruß Wolfi
Hallo,
wie schon andere richtig gesagt haben: Lass den Quatsch!
Ich kann aus sehr guter Erfahrung folgenden Lack empfehlen: BÜCHNER PU-Siegel, eine Einkomponeneten Holzversiegelung auf Polyurethan-Basis. Gibt es zum Beispiel hier: www.ebay.de/itm/375-ml-Buechner-PU-Siegel-Holzversiegelung-glaenzend-/360390811454
Tische, die ich damit bearbeitet habe, sind seit vielen Jahren in Gebrauch - eine Tischdecke ist überflüssig, weder zum Schutz noch zur Deko.
Viele Grüße
Vollholz oder nich Vollholz.
Wenn du was willst, was keine Dellen bekommt, musste Stein nehmen.
Hallo Mikewolf, Epoxidharz hat den Vorteil, dass a) es lösungsmittelfrei ist und nicht stinkt b) man es recht dick auftragen kann (bis zu 5x mal mehr als vergleichsweise einen Lack, da es etwas dickflüssiger ist c) es Holz auch in der Tiefe imprägnieren kann e) es absolut wasserbeständig ist, wenn man es genügend dick und porenfrei aufgetragen hat f) es sich als LEIM und Beschichtungssystem anwenden lässt g) man es mit Füllstoffen vermischen kann, um andere chemische und physikalische Eigenschaften (bis hin zum Spachtel) zu erreichen, oder um es als etwas dickeren LEIM verwenden zu können h) auch als Endbeschichtung / Lackersatz bei nicht allzu hoher UV-Bestrahlung (nicht bei Sonne durch´s Fenster!) einsetzen lässt; bei Sonnenbestrahlung wird es u.U. gelblich braun, was aber nur ein optischer und kein chemisch-physikalischer Mangel; deshalb und wenn mit agressiveren Chemien (bspw. starke Reinigungsmittel) in Kontakt kommend,empfiehlt sich ein (Klar-)Lack-Auftrag nach anschließendem feinen Anschliff (mit Korn P180). ABER: man darf es nicht mit anderen chemischen Materialien vermischen! Bei Buche als Hartholz im Unterbau ist eine Beschichtung mit EP-Harz eine gute Ergänzung als End- oder, wenn ein Lack zwecks noch höherer Oberflächen-Kratz- und Glanzbeständigkeit oder eine (seiden-) matte Oberfläche gewünscht wird, willkomen ist,
Weitere Infos und passende MAterieln wie Verarbeitungswerkzeuge bigt es bei www.timeout.de
Gruß
Michael
Hi Michl . Den Gedanken hatte ich bis vor einigen Wochen auch gehabt, bis mir meine Schulzeit und später auch Lehrzeit ( nein bin kein Schreiner ) einfiel. Holz hat die Eigenschaft immer in Bewegung zu sein ( es Arbeitet ) . Epoxidharz hat leider die Eigenschaft das es nach der Härtung extrem Hart wird und sich nicht verformt. Somit ist Epoxidharz als Schutzschicht für Echtholz ungeeignet das es Risse bekommt wenn sich das Holz nur leicht verformt oder sich Weitet. Unsere neue Küchenarbeitsplatte ( die typischen Pressspan-Arbeitsplatten ) für die U - Küchenzeile habe ich zugesägt und jede Schnittstelle mit Epoxi versiegelt. Dort ist das Harz Unschlagbar. Bei Holz springt das Harz aber ab. Trotzdem Danke für die Hilfe.
Es gibt auch weichere Epoxidharze mit Glasübergängen unterhalb Raumtemperatur. Dazu nimmt man langkettige Ausgangsmoleküle mit hohen Freiheitsgraden (modifizierte Harze, Reaktivverdünner, langkettige Amine oder Alkohle mit verzweigtem Grüst, z.B. Jeffamin). Das nur so am Rande. Epoxidharze sind ganz wunderbar zur Versiegelung und halten ziemlich viel aus. Aber gegenüber Säure sind sie instabil. Und gegenüber UV-Belastung sind die weitaus meisten EP-Harze ebenfalls nicht stabil. Deshalb wird z.B. im Brückenbau oder bei Autolackierungen meistens mit einem PU-Topcoat gearbeitet. Das nur so am Rande...
nein da das Harz durch die "Fremdstoffe" weich bleibt!
Chemie war nie mein Fach. Kann es sein das der Härter nur das Harz härtet und sich beide Stoffe nach der Erhärtung ( Lack und Epoxi ) voneinander trennen ?
Wenn ich Stein nehmen wollte, hätte ich ja wohl kein Holz ausgesucht. Eine Tischgranitplatte hätte ich sogar im Garten stehen. Granit alleine als Platte sieht aber nur gut aus wenn man sie in Holz einfasst, und auch eine stabile Holzplatte als Unterlage hat. Somit bliebe die Frage immer noch bestehen für den Holzramen für eine solche Platte.