Kann ich als root die Passwörter anzeigen lassen?

4 Antworten

Hallo

In der /etc/passwd bin, werden ja die Passwörter als Hashwert angezeigt

Nein das stimmt nicht !

Dort ist, bei modernen Linux-Systemen, nur ein x zu sehen, was symbolisiert das das Passwort des jeweiligen Users verschlüsselt ist. Das verschlüsselte Passwort selbst steht in der /etc/shadow drinnen.

da kann ich ja auch als normaler User hin

Aber nichts editieren oder löschen!

Dann habe ich von /etc/shadow gehört wo man ja nur als root hinnkommt

Auch als "normaler" User kann man in das Verzeichnis /etc wechseln und sich den Inhalt mit ls anzeigen lassen. Man kann sogar die /etc/passwd mit einem Texteditor öffnen und Veränderungen vornehmen, aber abspeichern lässt sich das nicht an der Stelle von der man es geladen hat, sondern nur in einem Pfad wo man als "Normalo" auch eine Schreibberechtigung hat.

Die Datei /etc/shadow hingegen ist vom "Normalo" weder einsehbar noch editierbar, da kannst Du maximal das Vorhandensein der Datei verifizieren und auch deren stats ansehen, mehr aber auch nicht!

ich habe es so verstanden das dort die Passwörter im Klartext gespeichert werden?

Das ist logischerweise nicht so, denn wenn es Passwörter im Klartext wären, dann stünden die an der Stelle der /etc/passwd wo das x steht!

Bitte keine Standpauken, ich kenne die goldenen Linux Regeln :D.

Dann hast Du beim Rechtesystem noch viel zu lernen :-)


Wenn in einem Pfad auf den der User gerlochi keinen Zugriff hat, z.B. auf /root/Dokumente dann kann dort dennoch eine Datei liegen die gerlochi gehört Lochis_Geheimdokument.txt aber er könnte sie weder sehen, noch deren stats ansehen, sie auch nicht editieren oder löschen da er schon auf den Pfad nicht zugreifen darf.

root könnte eine Datei in /home/gerlochi erstellen root_Geheimdokument.txt , diese könnte gerlochi sehen, deren stats auslesen und sie auch anzeigen oder mit einem Editor öffnen und bearbeiten, aber er könnte die Datei nicht unter dem gleichen Namen abspeichern oder sie löschen.


Linuxhase

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich benutze seit 2007 Linux und habe LPIC101 und LPIC102
gerlochi 
Fragesteller
 03.08.2015, 17:26

Ja da hast du recht, die ganzen Rechte muss ich noch lernen obwohl es ganz einfach ist, wenn etwas höher ist als mein Userverzeichnis habe ich ohne Root keinen Zugriff.( Also / ist Ganz /home ist weiter oben)

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Linuxhase  05.08.2015, 22:18
@gerlochi

@gerlochi

Also / ist Ganz /home ist weiter oben

"oben", ja wenn man es als Baum sieht, nimm Dir mal diesen Verzeichnisbaum und stelle Ihn auf den Kopf:

www.hl.shuttle.de/hl/iptsost/sw35/ks/linuxkurs/verzeichnisbaum.htm

  1. / ist das Wurzelverzeichnis
  2. Alles andere (bin, boot, dev, etc, home, liblib64, media, home, mnt, opt, proc, root, run, sbin, selinux, srv, sys, tmp, usr, var) ist der Baumstamm
  3. Die 2. Ebene sind dann die dicken Äste (also alles was eine Pfadtiefe weiter ist als der Stamm)
  4. Davon wiederum gehen die kleineren Äste ab, also auch /home/gerlochi und alles darin

Das Programm tree kann das ganz gut darstellen:

├── var                         Baumstamm
├── usr Baumstamm
├── tmp Baumstamm
├── sys Baumstamm
├── srv Baumstamm
├── selinux Baumstamm
├── sbin Baumstamm
├── run Baumstamm
├── root Baumstamm
├── proc Baumstamm
├── opt Baumstamm
├── mnt Baumstamm
├── media Baumstamm
├── lib64 Baumstamm
├── lib Baumstamm
├── home Baumstamm
│   ├── user1 Dicker Ast
│   │ └── Dokumente Dünner Ast
│   │   ├── Tabellen Zweig
│   │ │ └── Tab1 Dünner Zweig
│   └── user2 Dicker Ast
├── etc Baumstamm
├── dev Baumstamm
├── boot Baumstamm
├── bin Baumstamm
└── Linux_System Wurzel

Linuxhase

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Nein, Passwörter werden niemals, zu keiner Zeit als Systemvorgabe irgendwo im Klartext gespeichert !  Im Gegenteil !  Der gespeicherte String ist eine Einwegeverschlüsselung !  Es lässt sich aus dem verschlüsselten Wert nicht wieder der Ausgangswert berechnen, der gleiche Ausgangswert wird jedoch immer den gleichen verschlüsselten Wert ergeben.  Theoretisch und auch praktisch können verschiedene Ausgangswerte jedoch einen gleichen verschlüsselten Wert ergeben, deswegen es ja eine Einwegeverschlüsselung ist....  Praktisch bedeutet das, dass auch andere Passwörter als das vergebene funktionieren, nur die Chancen diese herauszufinden, sind genau so gering, wie das ursprünglich vergebene Passwort zu finden....

Die Passwörter liegen in der /etc/shadow in verschlüsselter Form vor. Sie lassen sich nicht in Klartext umwandeln, zumindest nicht mit geringem Rechenaufwand.

gerlochi 
Fragesteller
 02.08.2015, 22:32

ok, danke

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nein, die Login-Passwörter speichert Linux nicht im Klartext. Sie werden nur in verschlüsselter Form in der Datei /etc/shadow abgespeichert.

Trotzdem hat nur root Lese- und Schreibrechte auf diese Datei. Bei Schreibrechten anderer Benutzer könnte dieser ein anderes verschlüsseltes Passwort für die Zeit des "Einbruchs" dort speichern und danach das ursprüngliche wieder eintragen.  

Leserechte hat der "normale" User auch nicht, denn so könnte er das verschlüsselte Passwort auslesen.

Mit dem Verschlüsselungs-Programm (das ist frei zugänglich) konnte er solange eine Zeichenkette variieren und verschlüsseln bis das der /etc/shadow entnommene verschlüsselte Passwort durch das  Verschlüsselungs-Programm entsteht. Auf einem schellen Rechner kein zu großes Problem.

Es gibt aber auch bei Linux noch Stellen, wo ein Passwort im Klartext vorhanden sein kann.  Das ist die Datei ~/.netrc . Hier können Daten für ftp-Verbindungen abgelegt werden, die auch ein Passwort enthalten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – openSuSE seit 1995
gerlochi 
Fragesteller
 03.08.2015, 10:28

danke, wollte nochmal nachfragen

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