John Rawls Antwort auf faire Grundsätze?

Der Text - (Philosophie, Ethik, john-rawl) Die Aufgaben  - (Philosophie, Ethik, john-rawl)

1 Antwort

3,

a,  Nach John Rawls Ansicht, ist der Mensch ein vernunftbegabtes Wesen, das in erster Linie siene eigenen Interessen verfolgt. Die Wesensart des Menschen wird vom Konkurrenzdenken bestimmt.

b,  Die Ursituation is eine rein theoretische Situation. Der Schleier des Nichtwissens sort dafür, dass niemand weiß, welche Stellung er in der Gesellschaft  hat, wie intelligent er ist , wie stark er ist, wie gesund er ist, welche Neigungen er hat. Die Personen besitzen nur allgemeines Wissen, kein individuelles Wissen. Sie wissen nichts über sich selbst. John Rawls meint, die original Situation ist eine faire und gleiche Ausgangssituation für einen gerechten Gesellschaftsvertrag.

c, Weil die Menschen gleich sind (in der Ursituation), beschließen sie:  

  1. dass Chancengleichheit (im Karrierewettbewerb) herrschen muss , dass alle Ämter für alle offen stehen müssen, dass alle gleiche Grundrechte (gleiche Grundfreiheiten) und gleiche Pflichten haben müssen.   
  2. Machtunterschiede und Wohlstandunterschiede werden nur dan zugelassen, wenn alle Menschen davon profitieren. Die Sieger des Karrierewettbewerbs (die Amtsinhaber und die Reichen) müssen dafür sorgen, dass auch die Verlierer nicht leer ausgehen. Alle müssen mitprofitieren. Wie hoch der Profit der Verlierer sein soll (wie viel Hilfe die Hilfsbedürftigen bekommen sollen), wird nicht beschlossen.

4,   Die Rolle des Schleier des Nichtwissens in der Argumentation ist, Neid und Hass (zwischen Arm und Reich, Dumm und Klug, Stark und Schwach) zu beseitigen. Der Schleier des Nichtwissens sorgt für Chancengleichheit und für Interessengleichheit.  Er sorgt dafür, dass sich alle in der gleichen Lage befinden, dass alle gleich sind, und dadurch eine faire Übereinkunft entsteht. Laut John Rawls, ist das Ziel des Schleier des Nichtwissens,  zu erfahren, für welche Grundsätze sich freie und vernünftige Menschen in einer fairen und gleichen Ausgangssituation in ihrem eigenen Interesse entscheiden. Genauer gesagt: Der Schleier des Nichtwissens zeigt, für  welche Art Gerechtigkeit sich Menschen in der Situation der Gleichheit, in ihrem eigenen Interesse entscheiden. 

Prüft, ob die Argumentation Rawls schlüssig ist.

Menschen, die ihre eigenen Interessen verfolgen, streben nicht nach  Gerechtigkeit. Sie wollen Siegerei, statt Gerechtigkeit. Vernunftbegabte Menschen, die ihre eigenen Interessen verfolgen, sind ziemlich böswillig. Vernunftbegabte, gutwillige Menschen suchen solidarisch, ohne Konkurrenzdenken Gerechtigkeit. Böswillige wollen keine gerechte Gesellschaft aufbauen. Sie wollen Konkurrenzkampf mit Chancengleichheit. Chancengleicheit sorgt dafür, dass die Starken und die Klugen den Rest besiegen. Böswillige wollen, dass es Arme und Reiche gibt. Gleiches Recht für alle ist gleich schwachenfeindlich für alle. Vom schwachenfeindlichen Recht profitieren die Starken, aber nicht die Schwachen.

Gleiche Menschen (Menschen in der Situation der Gleichheit, Menschen in der Ursituation, Menschen die nichts über sich wissen) schließen einen ähnlichen Gesellschaftsvertag ab, wie echte Menschen. Instinktgesteuerte Menschen wollen Demokratie und Kapitalismus. Ob die Menschen gleich sind oder nicht. Sie wollen Siegerei (also Demokratie und Kapitalismus), aber  bestimmt keine echte Gerechtigkeit. Echte Gerechtigkeit ist der Zustand, in dem alle möglichst gut und gleich gut leben. Wenn alle Menschen gleich sind (wie in der Ursituation), dann benötigen sie erst recht keinen Gesellschaftsvertrag, der die Schwachen vor den Starken beschützt. Der Umstand, dass Menschen sich in der Situation der Gleichheit, für Demokratie und Kapitalismus entscheiden, zeigt nur, dass der demokratische Interessenkrieg und der kapitalistische Wirtschaftskrieg sehr instinktfreundlich sind.  Die Tatsache, dass die Menschen Demokratie und Kapitalismus lieben, ist kein Beweis dafür, dass Volksherrschaft und Wirtschaftkrieg gutatig und gerecht sind.

John Rawls war ein verfechter der Demokratie und des Kapitalismus. Er hat viel Anerkennung, viel Lob  dafür bekommen, dass er den Interessenkrieg und den Wirtschaftskrieg schöngetrickst hat. Wenn nicht nur die echten Menschen die Demokratie und den Kapitalismus lieben, sondern auch "die Menschen in der Ursituation", dann sind Demokratie und Kapitalismus sehr gut.