Job kündigen und studieren? 25 J, w

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

HUH! Schwierig.

Also, ich bin der Meinung, dass es nie zu spät ist. 25 find ich nicht zu alt um anzufangen, zu studieren. Lieber jetzt als dass du es dein Leben lang bereust.

Ich studiere Lehramt, bin jetzt im 2. (und letzten) Mastersemester.

Allerdings muss ich dir sagen, dass es im Studentenleben leider nicht mehr so ist, dass man seinen Tag gestalten kann, wie man will. Bachelor/Master macht es möglich, dass alles ordentlich durchstrukturiert und vollgepackt ist. Es ist durchaus nicht unüblich, dass man von morgens bis Abends für die Uni unterwegs ist und dann noch Hausaufgaben (!!!) machen muss. Auch die Semesterferien (die jetzt vorlesungsfreie Zeit heißen) sind nicht mehr das, was sie mal waren. Oft hat man da Klausuren oder Hausarbeiten zu schreiben oder Praktika zu absolvieren.

Oft ist es sogar schwierig, einen Nebenjob zu haben und gleichzeitig die Leistung zu erbringen, die von dir verlangt wird. Lehramt ist auf Bachelor/Master umgestellt. Mit einem Bachelor kannst du nix anfangen, du MUSST den Master machen. Und um den machen zu können, musst du mindestens 2,5 im Durchschnitt haben. Im Master solltest du zusehen, dass du besser bist, 'ne 1 vor'm Komma sollte schon drin sein, damit du eine Chance auf einen zeitnahen Referendariatsplatz hast.

Allerdings ist dabei zu bedenken, dass man meiner Meinung nach in der Uni schneller 'ne 1 oder 2 kriegt als in der Schule.

Auch das mit dem Ausland ist nicht allzu einfach. Ich musste von der Uni aus 3 Monate ins Ausland (weil ich Englisch studiere) und musste sehr dafür kämpfen, dass das möglich war. Ich wollte kein Auslandssemester machen, aber die, die das gemacht haben, sind nun ein Semester unter mir. Dass dir die Kurse im Ausland anerkannt werden, ist leider nicht selbstverständlich.

Das heißt, dass sie dir Dinge vorschreiben, dir aber Steine in den Weg werfen, die durchzuziehen.

 

Nichtsdestotrotz bin ich total traurig, dass mein Studium bald vorbei ist, es ist einfach 'ne tolle Zeit. Ein Vorteil bei BA/MA ist, dass man in Kohorten studiert, das heißt, man hat so seine Leute mit denen man das Studium durchzieht :)

Natürlich variiert das von Uni zu Uni, es mag auch Unis geben, die das gut organisiert kriegen. Aber das sind meine Erfahrungen.

harrybanks  09.05.2011, 12:38

prima. klasse antwort.

Studieren ohne Abitur? auf Lehramt? es gibt schon so viele arbeitslose bzw. Teilzeitlehrer. Warum suchst Du Dir nicht ein Hobby oder schließt Dich einer AG oder einem Verein an, wo Du Dich verwirklichen kannst. Ich denke Du hast im Moment ein emotionelles Tief und alles ödet Dich irgendwie an......... kann ich gut verstehen........

Du bist noch jung genug etwas Neues anzufangen, tu es, sonst wirst Du es Dir ewig vorwerfen. Wie kommst Du eigentlich auf Lehramt ? Hast Du Lust mit Kindern zu arbeiten? Dann versuche doch mal in einer Waldorf-Initiative oder einem Kinderhaus bzw. Montessori und was es sonst noch so gibt, erst einmal ehrenamtlich oder als Bürokraft ;-)) einen "Fuss in die Tür" zu bekommen. ich wünsche Dir viel Glück für egal was Du Dich entscheidest!

ich wuerde meinen job NICHT kuendigen.....

( evtl. kannst du per abendschule studieren.... oder dich verwirklichen )

vergiß´ nicht, dass du jetzt 9 jahre finanziell unabhaengig gewesen bist....

und dann willst du wieder zurueck ??? au weia.... ueberleg´s dir gut !


Dir von einem Studium direkt abraten will ich nicht, da ich dich nicht kenne. Aber ich denke, ein finanziell abgesichertes Leben aufzugeben, nur um sich irgendwie entfalten zu können ist keine so gute Idee. Ich glaube nicht dass du unbedingt studieren musst um dich "neu kennen zu lernen". Du bist ja nun auch keine 16 mehr. Da gibts andere Möglichkeiten. Ich würd zB Taize empfehlen.

Was du bedenken musst, wenn du doch studieren willst:

- das Studium dauert mindestens 5 Jahre

- finanziell wirst du nur noch bafög erhalten und das auch nur bis du 30 bist.

- wenn du auf Lehramt studieren willst kommt nach den 5 Jahren Uni noch das Referendariat. Du wirst also etwa erst 7 Jahre nach dem Studienbeginn wieder regelmäßig Geld verdienen

 

Einer meiner ehemaligen Klassenkameraden hat ein Ingenieurstudium abgeschlossen und saß dann auf einer festen Stelle in einem großen Betrieb. Nach wenigen Monaten hat er "in den Sack gehauen", weil er feststellte, das ist nichts für ein ganzes Leben. Er hat nochmal studiert, diesmal Zahnmedizin und führt jetzt eine erfolgreiche Praxis und ist sehr zufrieden mit seinem Leben.

Wenn Du es nicht versuchst, wirst Du Dich den Rest deines Lebens fragen, wie es hätte sein können. ;-)

Das einzige Problem sehe ich darin, hast Du denn Abitur? Fachabi reicht nicht.

Zum Wintersemester wird die Lehrerausbildung auf das Bachelor-System umgestellt. Direkt am Anfang steht schon ein Berufspraktikum. Gäbe es vielleicht die Möglichkeit, dass Du Dich bei der Arbeit beurlauben lässt, dieses Anfangspraktikum absolvierst und wenn Du feststellst, dass Dir das gefällt und Du weitermachen möchtest, dann erst kündigst? Denn Lehrer sein ist heutzutage kein Spaß mehr. Glaub es mir, ich spreche aus Erfahrung. ;-)

LLELT  10.05.2011, 10:21

Es ist nicht mehr ganz so starr, dass man Abi BRAUCHT.

Da muss man sich bei der jeweiligen Uni erkundigen. Es gibt auch die Möglichkeit, das fehlende Abi mit Berufserfahrung auszugleichen oder aber 'n Eigngungstest zu machen...

Das mit dem Berufspraktikum zu Anfang mag auf einige Unis zutreffen aber nicht auf alle. Und bei uns in Niedersachsen ist das Lehramtsstudium schon seit 4 Jahren auf Bachelor/Master umgestellt ... ;)
Der Föderalismus lässt grüßen