Ist es berechtigt Angst vor Selbstmordgedanken zu haben?
Meine Frage steht oben. Sollte man Angst vor Selbstmordgedanken haben? Oder nicht? Ich meine es sind doch nur Gedanken. Sollte man seine Gedanken nicht einfach akzeptieren und nicht beachten. Denn mich stört es, wenn einem gesagt wird er solle zum Psyschologen (Psyschatrie, Artzt was auch immer),nur weil er Selbstmordgedanken hat und sich das im Kopf vorgestellt hat, obwohl er NULL Absicht hat es zu tun. Ist also das Denken an Selbstmord ohne jede Absicht krankhaft oder nicht? Denn ich glaube, dass jeder sich schon einmal vorgestellt hat oder geträumt hat, wie er sich umbringt. Vielleicht irre ich mich und mit Selbstmordgedanken ist vielleicht das ernste Vorhaben gemeint? Ich hoffe ihr versteht was ich meine. Das interessiert mich schon eine Weile.
8 Antworten
Hatte auch schon oft Selbstmordgedanken aber nie wirklich die Absicht. Wenn dir bewusst ist, dass es nur Gedanken sind die wieder verschwinden werden, ist es nicht nötig Angst vor ihnen zu haben. Die Angst verschlimmert alles nur meiner Meinung nach. Dann gibt man den Gedanken eine zu große Bedeutung.
Einerseits hast du i-wo recht, anderseits überlege ich gerade, ob man sich so sicher sein kann, dass man es nie wirklich in die Tat umsetzt.
Ich war auch schon oft an dem Punkt, an dem ich solche Fantasien hatte. Zu dem Zeitpunkt (auch jetzt noch) war ich total überzeugt, dass ich es nie in die Tat umsetze. Aber ganz ehrlich? Gerade bei Depression ist man nicht immer so klar im Kopf und man hat Momente, in denen man einfach nur aufgeben will. Nicht immer jeden besch.. Tag weiterkämpfen. Es ist einem plötzlich egal, was danach passiert. Mittlerweile bin ich mir nicht so sicher, ob man sich wirklich gewiss sein kann, dass man die Gedanken nie in die Tat umsetzt.
Es kann auch nur noch ein schlechtes Ereignis kommen und wenn man eh schon am Abgrund steht, dann macht man halt i-wann einen Schritt weiter..
Hm was du sagt ergibt auch Sinn.. Es kommt natürlich darauf an wie intensiv diese Gedanken sind und wie tief man in einer Depression steckt. Wenn man das Gefühl hat man kommt da nicht mehr raus und die Gedanken werden immer lauter sollte man sich dringend Hilfe suchen.
Da ich es schon öfter geschafft habe mich aus einer Depression zu befreien, weiß ich, dass der Mensch stark genug ist da raus zu kommen. Es sind letzt endlich Gedanken, denen wir zu viel Aufmerksamkeit schenken und dadurch werden sie größer.
Lassen wir mal Träume außen vor. Was wir träumen hat nicht immer damit zu tun, was wir wollen. Wenn man sich umbringt im Traum, heißt das nicht gleich, dass man in der Realität sich umbringen will. Es kann auch einfach heißen, dass man sich gerade in einer Situation unwohl fühlt und will, dass diese vorbei geht ist oder ähnliches.
Ich finde deine Frage schon etwas kritisch, denn ich sehe das komplett anders als du. Ich bin selbst depressiv und hatte solche Fantasien und wollte es nie durchführen, aber trotzdem: Wenn alles okay wäre und es einem gut geht, dann würde man so etwas doch nicht denken, oder?
Außerdem sehe ich die Suizidfantasien als ersten Schritt auf dem Weg hin wirklich Suizid zu begehen. Auf dem Weg dahin! Das heißt nicht, dass es bei jedem so endet, aber trotzdem ist es besorgniserregend.
Nach deiner Aussage würdest du dir keine Sorgen machen, wenn jemand dir Nahestehendes sagt, dass er oder sie solche Fantasien hat? Bei mir schrillen da alle Alarmglocken. Denn i-was kann ja nicht stimmen, wenn man darüber nachdenkt "was wäre, wenn ich nicht mehr da wäre" usw.
Dein nächster Punkt - ob diese Gedanken gleich krankhaft sind. Hm.. kommt darauf, was man noch so für Symptome hat und wie oft man so etwas hat. Einmal in einer mieslichen Lage so etwas zu denken, ist sicherlich nicht schlimm. Kommt es allerdings häufiger und immer öfters vor, dann würde ich schon mal mit einem Therapeuten darüber reden.
Im Endeffekt musst du das selbst wissen. Zwingen kann man niemanden ^^
LG :)
Ich bin auch sicher, dass fast jeder schon mal diesen Gedanken hatte. Kein Grund in Panik zu verfallen.
Aber sicherlich ein Grund, sein Leben etwas zu hinterfragen, und zu schauen, was einem nicht so gefällt, und was man selbst ändern kann.
Aber Selbstmordgedanken könnten auch Zeichen einer Krankheit sein. Speziell wenn man sie öfter hat. Auch wenn man diesen Wunsch nicht in die Tat umsetzen will, kann es nicht schaden, und ist geboten, dass man das mal medizinisch/psychologisch abklären lässt.
Ich kann dich beruhigen, denn ich habe keine Kinder. Aber ich weiß sehr gut was es heißt, zu versuchen, seinem Leben ein Ende zu setzen.
Und um dich noch mehr zu beruhigen:
Selbstmordgedanken bei Kindern, und Jugendlichen sollte man immer ernst nehmen!
Vor den Gedanken allein braucht man keine Angst haben.
Gerard, Angst ist grundsätzlich ein schlechter Ratgeber. Sie kann sogar Krankheiten auslösen, die ganz andere Ursachen haben.
Wenn ich dich recht verstehe, meinst Du die ethischen Grundlagen des Selbstmords, sowie die praktikablen Möglichkeiten einer Umsetzung.
Solche Überlegungen hängen mit der Sinnfrage des Lebens zusammen. Ich sehe keinen Grund, warum man sich damit nicht detailliert befassen sollte. Im Gegenteil! Es dürfte auch hierfür gelten: Was uns nicht umbringt, macht uns stark. :-(
Ja, stimmt. Aber Angst schützt uns auch bisschen. Angst vor einem Abhang -> okay, ich gehe nicht zu nah hin. Angst vor dem was man denkt -> mhm, ich lass' es mal abchecken.
Wenn man die Angst total wegschiebt oder die Sache nicht ernst nimmt, dann weiß nicht.. vielleicht gesteht man sich dann nie ein, dass man ein Problem hat. Wenn nicht duch Angst (Warum habe ich solche Gedanken? / Was stimmt nicht? / Muss ich ewig so weiterleben? / ...).. Wenn nicht durch Angst - wann bzw. wie tut man dann feststellen, dass man ein Problem hat?
Bei mir war die Angst, so weiterleben zu müssen, definitiv ein Grund, warum ich zur Therapie gegangen bin und darüber bin ich total froh!
Schön, dann *überspitzt formuliert* gehörst du zu den Eltern, die fassungslos sind, wenn ihr Kind sich auf einmal umbringt und die dann letzendlich sagen "Wir haben es nicht kommen sehen.". Ja, klar. Glückwunsch. Muss immer in dieser Welt etwas geschehen, bevor man besorgt ist und mal schaut, warum das so ist?
Immerhin stimmt mich dein letzter Absatz etwas milder.. wollte es aber trotzdem nochmal kommentieren, weil mir das Thema nahe geht.