Interpretation Erich Frieds (Nähe)
Hallo ich suche dringend jemand der mir dieses Gedicht grob interpretieren kann, ich versteh glaub ich fast nichts außer, dass die beiden beim leibesspiel sind ab der zweiten strophe.. die 3. Strophe bereitet mir am meisten schwierigkeiten Wäre auch super wenn mir jemand die Metrik dazu sagen könnte danke schon mal!!
Nähe von Erich Fried
- Strophe
Wenn ich weit weg bin von Dir
und wenn ich die Augen zumache
und die Lippen öffne
dann spüre ich wie Du schmeckst
nicht nach Seife und antiseptischen Salben
nur nach Dir
und immer näher nach Dir
und immer süßer nach Dir
je länger ich an Dich denke
und manchmal nach uns
nach Dir und nach mir und nach Dir
.2. Strophe
Aber wenn ich bei Dir bin
wenn ich Dich küsse und trinke
und Dich einatme
und ausatme und wieder einatme
wenn ich mit offenen Augen
fast nichts von Dir sehe
ganz vergraben in Dich
in Deine Haut und in Deine
Haare und Decken
die duften nach Dir
dann denke ich an Dein Gesicht
weit oben
wie es jetzt leuchtet
oder sich schöne verzieht in rascherem Atem
und denke an Deine Worte
und an Dein Weinen zuletzt
im Fenster des Zuges
.3. Strophe
Wenn ich bei Dir bin
ist vieles voller Abschied
und wenn ich ohne Dich bin
voller Nähe und Wärme von Dir
1 Antwort
Ich würde da gar nicht so sehr den Liebesakt hineininterpretieren, sondern viel mehr die Intimität zwischen zwei sich liebenden Menschen.
In der ersten Strophe würde ich die Sehnsucht nach dem Partner sehen, die sich darin begründet, dass das Lyrische- Ich ihn sieht, wenn es seine Augen schließt. Ihn sogar schmecken kann. Sowas zeigt die tiefe Verbundenheit. Das "Nicht nach Seife schmecken" soll die Reinheit und Unverfälschtheit der Liebe bzw. des Partners zeigen, ebenso, dass die Lippen auch nach dem Lyr.-Ich schmecken.
Die 2. Strophe würde ich so deuten, dass das Lyr.- Ich, wenn es bei seinem Geliebten ist derart von ihm erfüllt ist ( Haare, Decken, u.s.w.), dass es sich nur an das schöne Gesicht erinnern will, weil die Anwesenheit zu mächtig ist. Das Weinen im Fenster des Zuges ist als Abschied zu deuten (evetl. eine Fernbeziehung).
- Strophe: Ist das Lyr. Ich bei seinem Partner muss es immer an den kommenden Abschied denken, der sicher bald wieder bevorsteht ( wenn man bei der Fernbeziehung bleiben möchte).Und wenn das Paar getrennt ist, denkt das Lyr. -Ich voller Wärme an seinen Partner und an das Wiedersehen und fühlt sich ihm deshalb nah.
So würde ich das Gedicht interpretieren.