Ich habe folgende Fragestellung in der Schule: Stellen Sie die Beziehung von Schädlingen und Käfer grafisch dar. Kann mir hierbei jemand helfen?

1 Antwort

Moin,

etwas mehr Input wäre angebracht: welcher Schädling, welcher Käfer, welche Beziehung?

Wenn es sich zum Beispiel um Blattläuse (Schädling?!) und Marienkäfer (Käfer) handelt, könnte eine Räuber-Beute-Beziehung gemeint sein, denn Marienkäfer vertilgen Blattläuse.

In Räuber-Beute-Beziehungen gelten (näherungsweise) die sogenannten Lotka-Volterra-Regeln:

1. Regel: In Räuber-Beute-Beziehungen schwanken die Dichtekurven der Beutepopulation und der Räuberpopulation. Dabei folgen die Maxima und Minima der Räuberpopulationskurve phasenverschoben denen der Beutepopulation.
Das soll heißen, dass die Beutepopulation zum Beispiel zunächst einmal ansteigt (Vermehrungsphase, weil die Blattläuse viel Futter finden und wenig Fressfeinde vorhanden sind). Durch den Anstieg der Beutetierpopulation finden nun auch die Räuber mehr Nahrung und vermehren sich (leicht pasenverschoben) ebenfalls. Da es nun mehr Räuber gibt, die zunehmend mehr Blattläuse fressen, sinkt die Kurve der Beutepopulation wieder ab. Dadurch findet die wachsende Räuberschar aber wieder weniger Futter und nimmt ebenfalls (und erneut phasenverschoben) ab. Dadurch erholt sich die Beutepopulation und kann aufgrund der nun kleinen Räuberpopulation abermals wachsen usw. Zu beachten ist ferner, dass die Maximawerte der Beutetierkurve höher liegen als die der Räuberkurve, denn eine Überlebenstrategie der Beutetierpopulation besteht ja darin, dass der Räuber nicht alle Beutetiere erwischt.

2. Regel: Trotz der Schwankungen in den Dichtekurven stellt sich in einem stabilen Räuber-Beute-System langfristig jeweils ein Mittelwert für die Beutetierpopulation und die Räuberpopulation ein.

3. Regel: Werden beide Populationen gleichermaßen in ihren Entwicklungen gestört (im Fall der Blattläuse und Marienkäfer zum Beispiel durch den Einsatz von Insektiziden), so erholt sich die Beutepopulation schneller als die der Räuber. Den Grund dafür kannst du dir so vorstellen, dass der Räuber doppelt geschädigt wird, denn er wird einerseits direkt durch das Insektizid dezimiert und findet anschließend auch noch wenig Nahrung, weil ja auch die Blattläuse direkt nach dem Insektizideinsatz zum größten Teil vergiftet wurden. Durch ihre Vermehrungsstrategie (Massenvermehrung) erzeugen anschließend die Beutetiere viel mehr Nachkommen als sonst, denn sie finden ja nun noch viel mehr Futter vor und es gibt noch viel weniger Räuber.

Google mal nach Räuber-Beute-Systemen unter "Bildern", dann kannst du dir die entsprechenden Kurven anschauen. Wenn du etwas anderes gemeint haben solltest, schau auf den Anfang dieser Antwort: dann bräuchte ich mehr Informationen...

LG von der Waterkant.