Hohe Heizkosten und Luftfeuchtigkeit, Schimmel
Hallo zusammen,
ich wohne in einer 2-Zimmer-Wohnung mit 55 qm, Baujahr 1985. Die Kaltmiete beträgt 400 €, die Nebenkosten 190 €. Im dritten Jahr musste ich nach der Heizkostenabrechnung erstmals zusätzlich 650 € nachzahlen, was 244 € tatsächliche Nebenkosten pro Monat entspricht. Besonders hoch erscheinen mir die Heizkosten. Diese lagen in den letzten drei Jahren zwischen 2,32 € und 3,24 € pro qm pro Monat (1.417 bis 1.980 € pro Abrechnungsperiode).
Die Maximaltemperatur im Wohnzimmer liegt bei 19 bis 20 Grad. Mehr erreichen die beiden Heizkörper im Wohnzimmer nicht. Die Vorlauftemperatur ist abhängig von Außentemperaturfühler und beträgt momentan 40 Grad (Außentemperatur 16 Grad). Zwischen 22 Uhr und 6:00 Uhr werden aufgrund der Nachtabsenkung maximal 17 bis 18 Grad in der Wohnung erreicht.
Sind die Heizkosten bei diesen Temperaturen gerechtfertigt? Es handelt sich um eine Zentralheizung mit Gas.
Meine Wohnfläche vom Haus beträgt 10,67 %, die Heizkosten hingegen 17 bis 24 %!
Darüber hinaus erscheint mir die Luftfeuchtigkeit von 65 bis 70 % sehr hoch. Stoßlüften verringert die Luftfeuchtigkeit zwar kurzfristig auf 55 bis 60 %, danach steigt die Luftfeuchtigkeit aber relativ rasch wieder an, egal wie häufig im lüfte. Im Schlafzimmer hat sich in einer Ecke schon Schimmel gebildet, ebenfalls an den Fugen der Badfliesen. Zwar habe ich ein paar Pflanzen in der Wohnung stehen, aber nicht übermäßig viele.
Ich habe meinen Vermieter mehrfach gebeten, die Heizkostenabrechnung und die Heizkörper zu prüfen, es konnte jedoch bislang kein Mangel oder Fehler festgestellt werden. Trotzdem erscheinen mir die Kosten extrem hoch, bei grenzwertigen Temperaturen. Da das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt, bin ich echt am Überlegen, mir eine andere Wohnung zu suchen. Was würdet ihr mir empfehlen?
Auch den Schimmel habe ich angesprochen und die Auskunft erhalten, ich würde zu wenig oder falsch lüften. Zwar steht der Schlafzimmerschrank sehr nahe an der Wand, was mit zur Schimmelbildung beigetragen haben könnte, allerdings standen bereits bei meinem Einzug im Bad Antischimmelmittel herum, das Problem scheint schon seit etlichen Jahren zu bestehen, das Haus schlecht isoliert zu sein.
Schon mal besten Dank für eure Einschätzung!
7 Antworten
Hallo,
leider fehlen mir bezüglich der Heizkosten Details, um näher auf Deine Frage einzugehen. Aber irgend etwas ist da gehörig im Argen!
- Mit was wird geheizt (Strom, Erdöl, Erdgas, Fernwärme, etc.)?
- Liegt Dir eine aufgeschlüsselte Nebenkostenabrechnung vor?
- Wie hoch ist der Preis pro Wärme-Einheit ( €/kWh oder €/m³ oder ....)?
- Gibt es irgendwelche Grundpreise bezogen auf die Heizkosten ( €/a)?
- Beinhalten die Heizungskosten auch die Erwärmung des Brauwassers?
- Wieviel Personen bewohnen die Räumlichkeiten ( bei WW-Aufbereitung)?
Unter'm Strich erscheinen mir die geschilderten Kosten jedenfalls sehr hoch! Eine intensive Überprüfung ist also dringend angesagt. Mach mal Angaben zu den o.g. Punkten; dann schau ich mir die Geschichte noch mal näher an.
.
Zum Thema Schimmel:
Dein Lüftungsverhalten scheint jedenfalls auf den ersten Blick in Ordnung. Aber lüften ohne heizen funktioniert in der kalten Jahreszeit nicht, wenn Du dann die notwendigen Raumlufttemperaturen, die für eine Feuchteaufnahme geeignet ist, nicht erreichst oder erreichen kannst! Und dann kommen wir an den Punkt, wo sich der Hund selbst in den Schwanz beißt!
Schau Dir mal den folgenden Tipp an und entscheide selbst, ob Dein Lüftungsverhalten wirklich ausreicht : http://www.gutefrage.net/tipp/schimmel-vorbeugen-und-beseitigen
Auch Baumängel sind nicht auszuschließen. Wärmebrücken, die irgendwo die Dämmfunktion durchstossen oder eindringende Feuchtigkeit!? Sollten das der Fall sein, gilt es diesen Mängel zuerst abzustellen! Denn sonst kannst Du lüften bis zum "Geht-nicht-mehr"!
Deine Heizkosten sind viel zu hoch.
Entweder betrügt dich dein Vermieter oder es gibt Leere Wohnungen im Haus und die Kosten für das Heizen weden einfach auf die anderen Mieter aufgeteilt.
Ich kenne Leute die 100m² Wohnungen BJ. 1980 mit 800€ im Jahr Heizen.
Ein Eispalast scheint ja noch warm zu sein. Der Preis pro m² ist ja weit ab von Gut und Böse. Lt. Betriebskostenspiegel liegt derzeit der Preis pro m² bei 1,00 €. Die Zentralheizung muss so alt sein, dass sie so hochtorig läuft und damit der Preis pro Einheit extrem hoch ist. Egal wie, wende dich mit allen Unterlagen an deinen örtlichen Mieterverein oder ggf. Fachanwalt, da Heizkosten generell immer eine komplizierte Angelegenheit ist. http://www.mieterbund.de/pressemitteilung.html?&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=325&cHash=32fcfe917575293df4926accbae15846 info-nebenkosten.de
Die Frage der Heizkosten kann ich nicht direkt beantworten. Wohl aber habe ich eine Anregung zum Problem Feuchtigkeit im Bad. Wenn sich beim Duschen viel Kondenzfeuchtigkeit an den Fliesen zeigt, weist das darauf hin, dass die Wände nun mal mehr als 8 Grad Celsius kühler sind als die Raumluft. Diese Feuchtigkeit durch Heizen und Lüften nach draußen zu bekommen, ist aufwändig und teuer. Viel einfacher ist es, wenn direkt nach dem Duschen die Feuchtigkeit mit einem Fenstersauger abgezogen wird. Bei mir ist der Fenstersauger jedesmal bis über max. gefüllt. Diese Feuchtigkeit geht direkt in den Abfluss. Zusätzlich sorge ich durch 3 Min. Stoßlüftung für Austausch der warmen feuchten Luft gegen frische Kaltluft. Wichtig ist, dass beim Stoßlüften die Wände nicht auskühlen.
Vielen Dank für eure Antworten!
Geheizt wird mit Erdgas, die Wohnung liegt im 1. Stock, ich wohne alleine. Die Heizungsfirma hat die Heizungen überprüft, bislang konnte jedoch kein Mangel festgestellt werden. Seltsamerweise bin ich der einzige Mieter, der sich über die mäßigen Temperaturen und die hohen Kosten beklagt. Meine Wohnung entspricht 10 % der Wohnfläche, mit 20 % der Heizkosten. Meines Wissens steht keine der Wohneinheiten leer.
Die Vorlauftemperatur ist wegen der Außentemperaturfühlers so niedrig, da es draußen momentan verhältnismäßig warm ist. Ich könnte die Hausverwaltung (wie schon im letzten Jahr) bitten, sie höher zu stellen, aber dann befürchte ich noch höhere Heizkosten. Letzte Heizperiode: 6,44 Cent/kWh. Entweder stimmt doch etwas mit den Heizkörpern nicht, oder die Abrechnung ist fehlerhaft.
Bin noch unschlüssig, ob ich einen Fachanwalt nehmen soll, um evtl. auch zu viel gezahlte Heizkosten zurückzufordern.
Ich werde mich wohl nach einer anderen Wohnung umsehen, auch aufgrund der Schimmelproblematik/hohen Luftfeuchtigkeit.