Hält ein Zug komplett, wenn es zu einem tödlichen Personenschaden bei der Bahn kommt?

17 Antworten

Nein es halten nur die ersten 2-3 Waggons, der Rest fährt weiter *ironieoff* ..

Klar hält der Zug bei einem Personenschaden an, der Fahrplan wird dann nicht mehr beachtet. Das gilt im Übrigen nicht nur bei voller Fahrt, sondern auch auf Streckenabschnitten, auf denen langsamer gefahren wird.

Bei Tieren ist es so, das der Lokführer abwägt, was er macht. Zunächst einmal wird er hupen, die meisten Tiere nehmen dann Reißaus. Rehe stellen keine Gefahr dar, das klappert mal kurz und weg ist es. Ebenso Hunde, Katzen, Hasen, Marderhunde.... Wildschweine, Dachse und Rotwild können einen Zug zum Stillstand bringen, einfach, weil sie durch ihre Masse Bremsleitungen oder andere wichtige Kabel abreissen können. Ist das nicht so, wird auch hier ohne zu Bremsen weitergefahren, der Fahrdienstleiter wird informiert, welcher dem zuständigen Förster Bescheid sagt. Aas auf der Schiene lockt andere Tiere an.

Also mal ein Mann vom Fach fragen.

Es ist so, es beginnt bei der Frage, welche Tier ist es?
Wurde realisiert es war eins, wird einfach weiter gefahren und der Fahrdienstleiter wird informiert, damit der weitere Maßnahmen einleiten kann, ggf. nächster Zug fährt auf Sicht (sprich maximal 40km/h) denn es könnte bei Hunden z.B. das Herrchen oder Frauchen noch in der nähe sein ....

War es ein Mensch ist sofort an Ort und Stelle zu halten und abzuwarten bis Feuerwehr Polizei, Bahn Notfallmanager da ist und die weiterfahrt genehmigt wird.

Nachts ist es schwieriger denn meist kann man es unter Umständen gar nicht erkennen was es war, kommt auf das Licht der Lok an auf die Verhältnisse des Wetters etc., somit ist generell zu halten und nachzusehen.
Meist erkennt man schon an der Front der Lok was es war...

So viel zu deiner Frage. Sollten noch Fragen da sein, bitte anschreiben.

Grüße

Der Zug hält immer wenn ein Lebewesen überrollt wird. Meist kann der Lokführer nicht erkennen ob es sich um ein Tier oder einen Selbstmörder handelt. Der Lokführer löst die Notbremse aus. Verlässt die Lokomotive und läuft mit Scheinwerfern bis zu der Stelle wo das Tier oder evtl. der Menschen erfasst worden ist. Bei einem Tier setzt er die Fahrt fort. Sollte es ein Mensch sein ist er verpflichtet die Polizei zu verständigen.

Allyluna  25.03.2017, 11:02

Sagen wir, bei größeren Lebenwesen - wenn es ein Vogel, Hase oder etwas in der Art ist, hält kein Zug grundsätzlich...

extrapilot351  26.03.2017, 12:34
@Allyluna

@allyluna Du bist ja so schlau. Lese und VERSTEHE gelesenen Text doch bitte bevor Du so unqualifizierten Kommentar veröffentlichst. 

Hey ho, der Zeitplan ist bei solchen Vorkommnissen völlig egal. Bei Fußgängern auf der Schiene wird immer gebremst. Schaffen es die Passanten die Gleisen zu verlassen wird mit reduzierter Geschwindigkeit weitergefahren. Schaffen sie es leider nicht, wird die Notbremse betätigt. Jedoch bleibt der Zug nicht abrupt stehen, sondern rutscht noch ein paar hundert Meter. Sollte es wirklich zu einem Todesfall gekommen sein, können meist die Zugfahrer selbst nicht mehr weiterfahren, aufgrund eines Traumas.

Wie es bei Hunden ist, kann ich dir leider nicht sagen, da es sehr selten zur Gleisübertretung von Hunden kommt.

Grüße Julius

Hardware02  25.03.2017, 18:00

Die Zugführer dürfen nicht mehr weiterfahren. Zumindest nicht an diesem Tag. Es muss erst Ersatz kommen.

Hallo, also einen Zug trennen geht sehr oft nicht, also bleibt der ganze Zug stehen. Es haben ja schon einige geantwortet zum Teil richtige zum Teil auch nicht.

Aus meiner mehrjährigen Erfahrung als NMG, wenn der TF (Triebfahrzeugführer) gesehen hat, daß es kein Mensch war fährt er weiter, wenn er kann, bei einem Unfall mit Menschen oder der TF hat nicht gesehen was er Überfahren hat hält der Zug immer. Der TF schaut nicht die ganze Zeit nach vorne, bei 250 bis 300 Km/h ist es auch nicht so interessant da sein Bremsweg über 2 Km lang ist und er bei der Geschwindigkeit über LZB geführt wird.

Bei Schnellfahrstrecken können das so etwa 2 Kilometer und mehr sein und der TF läuft nicht zurück um zu sehen was es war. Er hat genug auf der Lok zu tun. Meldungen machen an FDL und seiner Leitstelle, je nach Firma. In so einem Fall wird die Strecke gesperrt. Es kann ja niemand wissen von wo die Hilfskräfte kommen. Der Zug, wenn er noch fahren darf oder kann, fährt erst mit einem neuen TF weiter wenn der Staatanwalt in Form der Kripo es erlaubt. Es ist ja auch schon vorgekommen, daß Leichen auf dem Gleis "Entsorgt" wurden.

Es kann auch nicht sein, daß die Lok mit Leichenteilen weiterfährt, man stelle sich mal die Leute am nächsten Bahnhof vor bei der Einfahrt des Zuges.

Zu den Fahrplänen: durch die Sperrung kommt der Fahrplan der ganzen Fernreisezüge durcheinander. So ein Unfall im Süden macht sich im Norden mit einigen Stunden später bemerkbar ohne zutun der DB.