Glaubt ihr an gott?

10 Antworten

Hallo Nelia,

ja, ich glaube ebenso fest wie Du an Gott! Das möchte ich nachfolgend auch gern begründen.

Für mich ist Gott nicht einfach deswegen existent, weil es so in der Bibel steht. Das, was für jedermann sichtbar und erkennbar ist, sind seine Werke der Schöpfung. Allein die hochkomplexe Welt lebender Organismen zeigt aus meiner Sicht mehr als deutlich, dass eine intelligente Macht sie ins Dasein gebracht haben muss.

Jedes Lebewesen hat einen eigenen genetischen Bauplan, der aus unzähligen Einzelinformationen entsteht. Solche Programme entstehen nicht einfach von selbst; damit sie entstehen können, muss jemand da sein, der sie sich ausdenkt und sie "schreibt".

Oder denke einmal an die verschiedenen molekularen Maschinen auf der Zellebene, die komplizierte Aufgaben selbsttätig ausführen und das oftmals in Bruchteilen von Sekunden. Jedes einzelne Lebewesen trägt also in gewisser Weise den Beweis eines Schöpfers ins sich selbst. Die Frage ist einfach, wie ich als einzelner diese "Beweise" sehe und bewerte.

Wenn Wissenschaftler behaupten, dass solch komplexe Strukturen durch naturgesetzliche Vorgänge ins Dasein gekommen sind, so haben sie dafür keine tragfähigen Beweise in der Hand! Das, was hingegen deutlich erkennbar ist, sind die Veränderungen (oder Entwicklung) bereits bestehender Lebewesen.

Was jedoch von wissenschaftlicher Seite aus nicht nachprüfbar ist, wie ganz neue Baupläne von Lebewesen überhaupt entstehen konnten! Trotzdem gehen die meisten Wissenschaftler davon aus, dass diese ohne Einwirken einer intelligenten Kraft zustande kamen, da die mögliche Existenz eines Schöpfers in ihren Überlegungen keinerlei Rolle spielt.

LG Philipp


luktp  09.11.2023, 12:24

Natürlich gehen Wissenschaftler nicht von einem Schöpfer aus weil dieser Ansatz in sich ziemlich unwissenschaftlich ist. Wir haben bereits viele sachen entdeckt, weil sich Wissenschaftler eben NICHT mit der Begründung zufrieden geben "das ist so weil Gott es so gemacht hat". Du würdest nichts über die molekularen Vorgänge im Körper oder den genetischen bauplan wissen wenn Wissenschaftler dieses argument einfach so akzeptiert hätten. Und wir brauchen weiterhin Menschen die deine Sichtweise in Frage stellen damit wir mehr Fortschritte machen die uns eventuell wirklich weiterhelfen können. Das was du beschreibst ist der "God of the gaps", ein Gott die Dinge beschreibt, die wir (noch) nicht erklären können. Es stimmt, dass wir noch keine Beweise für die abiogenese haben. Trotzdem sollten wir weiter daran forschen, denn neue wissenschaftliche Erkenntnisse sind auch für die Medizin oft sehr hilfreich. Je mehr wir von biologischen Prozessen verstehen, desto mehr können wir den Menschen helfen.

das Fehlen von wissenschaftlichen Erklärungen ist bei weitem kein Beweis für einen Gott.

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Philipp59  10.11.2023, 06:56
@luktp
Natürlich gehen Wissenschaftler nicht von einem Schöpfer aus weil dieser Ansatz in sich ziemlich unwissenschaftlich ist.

Dieser Ansatz ist nur im Sinne der heutigen Wissenschaft unwissenschaftlich. Es gibt tatsächlich viele Indizien für einen Schöpfer, die von den meisten (nicht von allen) Wissenschaftlern ausgeblendet werden. Der Punkt ist, dass sich die Wissenschaft auf ein naturalistisches Weltbild festgelegt hat. In diesem Weltbild wird ein Schöpfer von vornherein ausgeschlossen.

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luktp  10.11.2023, 15:40
@Philipp59

Welche dieser Indizien lassen sich mit Hilfe der Wissenschaft experimentell nachweisen? Sind diese Ergebnisse reproduzierbar? Die Wissenschaft hat ihre Grenzen bezüglich was zu ihr gehören kann und was nicht. Es geht um eine möglichst genaue Beschreibung von dem, was wir von der Welt erfassen können.

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Philipp59  11.11.2023, 06:15
@luktp

Ein Beispiel ist die Plastizität der Lebewesen. Darunter versteht man die Fähigkeit von Organismen, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen und ihre Struktur oder Funktion in Reaktion auf diese Veränderungen zu modifizieren.

Ein Beispiel ist die Verdickung der Hornhaut beim Menschen, bei längerer mechanischer Beanschpruchung. Bei Wegfall der Beanspruchung wird die Hornhaut wieder dünner.

Die Fähigkeit zur Plastizität ist zukunftsorientiert, da sie nur bei Bedarf abgerufen wird. Da die Evolution nicht vorausschauend "denken" kann, sondern nur eine denkfähige Person, ist die Plastizität ein klares Schöpfungsindiz!

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luktp  11.11.2023, 15:58
@Philipp59

ich würde das nicht als "vorausschauend" bezeichnen. Auch solche genetischen Informationen können sich mit der Evolution entwickeln. Nicht alle Teile der dna werden im gleichen Maße gelesen und umgesetzt. Es gibt auch Abschnitte, die erst durch spezifische externe reize "aktiviert" werden. Solche gene können sich ebenso durch Evolution entwickeln wie die gene die "konstante" Merkmale kodieren auch.

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Philipp59  12.11.2023, 07:30
@luktp
Auch solche genetischen Informationen können sich mit der Evolution entwickeln.

Für jemanden, der sich auf die Evolution festgelegt hat, muss es so sein, wie Du sagst. Doch sollte man nicht vergessen, dass Evolution "blind" ist!

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luktp  12.11.2023, 22:30
@Philipp59

Was meinst du mit blind? Es treten zufällige Mutationen auf und entweder die Individuen leben lange genug um die genetische Information weiterzugeben oder nicht.

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Philipp59  13.11.2023, 06:51
@luktp

Mit "blind" meine ich, dass die Evolution nicht vorausschauend planen kann. Das müsste aber bei der Plastizität der Fall sein!

Und natürlich werden Mutationen an die nächste Generation weitergegeben. Doch erklären Mutationen nicht, wie genetische Informationen überhaupt erst enstanden sind. Die DNA beispielsweise enthält so komplexe, durchdachte Informationen, die durch den Mechanismus von Mutation und Selektion niemals zustande gekommen sein können!

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luktp  13.11.2023, 12:01
@Philipp59
Die DNA beispielsweise enthält so komplexe, durchdachte Informationen, die durch den Mechanismus von Mutation und Selektion niemals zustande gekommen sein können!

das ist mir neu. Die Evolution hatte ziemlich viel Zeit um komplexe Strukturen zu entwickeln. Und im Prinzip funktioniert die Plastizität, die du beschrieben hast genauso, wie andere gene auch. Wenn sich das "vorausschauende" Merkmal als nützlich erweist dann wird es weiter gegeben. Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich logisch dass es solche gene gibt. Ein Lebewesen mit solchen genetischen Informationen hat einen Vorteil, wenn sich die Umgebung ändert. Auf der anderen Seite wird Energie gespart falls das Merkmal (in deinem Fall Bspw die Hornhaut) in dieser Situation gerade nicht gebraucht wird. Solche Merkmale werden sich also auch in der Selektion durchsetzen.

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Philipp59  14.11.2023, 06:45
@luktp
das ist mir neu. Die Evolution hatte ziemlich viel Zeit um komplexe Strukturen zu entwickeln.

Die DNA ist weit mehr als nur eine "komplexe Struktur"! Sie enthält komplizierte Programme, die Anweisungen für das Entstehen und die Funktion eines Lebewesens enthält. Wollte man diese Programme aufschreiben, dann würden sie hunderte von Seiten füllen! So etwas kann nicht einmal dann entstehen, wenn die Erde 1 Million mal länger bestehen würde!

An dieser Stelle möchte ich einmal sagen, dass ich den "Glauben" der Evolutionsvertreter bewundere. Sie glauben nämlich daran, dass alles entstehen kann, wenn man nur genug Zeit dafür einräumt. Sorry, aber so weit reicht mein Glaube nicht!

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luktp  14.11.2023, 16:12
@Philipp59
So etwas kann nicht einmal dann entstehen, wenn die Erde 1 Million mal länger bestehen würde!

gibt es dazu irgendwelche Quellen? Es gibt extrem viele Lebewesen die sich auf verschiedenen Leveln von Komplexität bewegen. Von daher erscheint die Schlussfolgerung, dass sich komplexes Leben über einen langen Zeitraum entwickeln kann relativ plausibel.

Sie glauben nämlich daran, dass alles entstehen kann, wenn man nur genug Zeit dafür einräumt. Sorry, aber so weit reicht mein Glaube nicht!

der Glaube von religiösen geht doch noch viel weiter: sie glauben zwar, dass sich komplexes Leben nicht aus simplen Elementen entwickeln kann, aber daraus folgt, dass es ein Wesen geben muss, welches noch komplexer ist als wir. Dieses Wesen allerdings musste (trotz seiner noch höheren Komplexität) NICHT erschaffen werden. Außerdem herrschen für dieses Wesen Sonderregelung, die nicht in unserem Universum beobachtet werden können. Das klingt für mich ehrlich gesagt sehr viel unwahrscheinlicher als die Evolution.

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Conklin  07.12.2023, 08:41

Sehr verständlich und plausibel dargestellt, vielen Dank dafür. Glaubst du, dass die Bibel das geschriebene Buch Gottes ist?

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Philipp59  08.12.2023, 07:14
@Conklin

Vielen Dank! :-)

Ja, ich glaube das die Bibel das geschriebene Wort Gottes ist, von Anfang bis Ende! Und dafür gibt es eine ganze Menge Belege. Darf ich einige anführen?

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Der Glaube an Übernatürliches ist so alt wie die Menschheit selbst. So wie der Mensch eine Evolution durchlief (vom Jäger und Sammler über die ersten Städte bis zur heutigen modernen Zivilisation), durchlief auch die Religion eine Evolution. Je mehr natürliche Phänomene und Zusammenhänge vom Menschen verstanden wurden, um so weniger konnten diese auf direktes göttliches Eingreifen zurückgeführt werden. Sobald der Mensch eine Schrift entwickelte, entstanden die ersten religiösen Schriften. Darin wurden Mythen (z. B. Adam und Eva) aufgeschrieben, die schon lange vorher mündlich von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Denn die Menschen fragten sich: "Wo komme ich her?"

Damals gab es noch keine Wissenschaft, und zum Erklären der Welt gab es die Religion. Weißt du, daß der erste Schöpfungsbericht der Bibel in 1. Mose 1 schon Religionskritik enthält? Diese Schrift entstand im 6.Jh. vor Christus, als ein großer Teil des Volkes Israel als Gefangene in Babylon leben mußte. Dort kamen sie in Berührung mit der dortigen Religion, die die Himmelskörper zu Göttern erhoben hatte. Es gab ja damals schon Astronomen, die Ereignisse am Himmel vorausberechnen konnten und einen Kalender erstellen konnten. Das gab ihnen Macht. Daraufhin entstand also der jüdische Schöpfungsbericht im 1. Kapitel der Genesis als Gegenentwurf zum babylonischen Astro-Kult. Der Schöpfer kreiert die Himmelskörper erst am 4. Tag - nachdem er einen Tag vorher schon die Pflanzen hat wachsen lassen - und hängt sie an das Himmelsgewölbe, damit sie als Lampen leuchten. Eine Degradierung, die nicht deutlicher hätte ausfallen können.

Ich wuchs in der DDR in einem vollkommen atheistischen Umfeld auf. Sogar in der Schule wurden Christen als zurückgeblieben diffamiert und lächerlich gemacht. Das hat mich nicht davon abgehalten, an Gott zu glauben. Auch du solltest dich nicht von Spinnern von deinem Glauben abbringen lassen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Ja, ich glaube an Gott! Lass dich von anderen nicht verunsichern...

Es gibt - für mich - einfach viele Gründe (Belege, Beweise, Indizien oder wie man das nennen möchte) dafür, dass es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat und dem es eben gerade gefallen hat, sich uns in der Bibel zu offenbaren (die Bibel selbst, die Historizität der Auferstehung Jesu, erfüllte biblische Prophetie, der rote Faden durch die Bibel, Gottes Heilsplan, dass wir die Ewigkeit "in unserem Herzen" haben (dass die Sehnsucht und das Wissen nach einer ewigen Existenz in uns verankert ist; wir merken und spüren, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist), dass das Evangelium [= die "Frohe Botschaft" der Errettung durch den Glauben und Gottes Gnade, Liebe und Barmherzigkeit] die Präzision der Überlieferung der biblischen Bücher, die Schöpfung usw.).

5 Beispiele dafür:

Friedrich der Große fragte seinen gläubigen Reitergeneral von Zieten mal, wie er denn die Wahrheit der Bibel beweisen wolle. Von Zieten antwortete nur: "Die Juden, mein König, die Juden!"

Das ist erstaunlich, denn von Zieten konnte damals nur feststellen, dass die Juden, wie von der Bibel vorhergesagt, in viele Länder zerstreut wurden und ihre nationale Identität über so lange Zeit erhalten haben.

Heute können wir feststellen, dass noch viel mehr biblische Prophetie für das Volk Israel erfüllt wurde: Die Juden wurden wieder im angestammten Land gesammelt; diese Sammlung geschah aus vielen Ländern; die meisten nach Israel zurückkehrenden Juden glauben nicht an Jesus als ihren Herrn und Messias; die Staatsgründung erfolgt plötzlich und unter ständigen Konflikten mit den Nachbarstaaten; das Land beginnt nach der Ankunft der Juden aufzublühen.

All das beobachten wir direkt vor unseren Augen. Das sind weder Logikfehler noch ungenaue Prophezeiungen oder gar sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Christen haben schon im 18. und 19. Jahrhundert gesagt, dass sich diese Dinge erfüllen würden, eben weil es in der Bibel steht.

Empfehlenswert ist auch dieser Artikel: Ist die Bibel wirklich Gottes Wort?

Nein.

Die Hinweise für Götter sind gleich gut, wie die Hinweise für Feen, Trolle, Osterhasen und Geister.

Interessanterweise spielen alle diese mythologischen Figuren zurzeit Verstecken. Warum ist das so?

Früher haben Götter es ordentlich krachen lassen und haben den Mond geteilt (Koran) und Städte wie Sodom zerstört (Altes Testament). Aber weder Trolle noch Götter lassen sich heute mehr blicken.

Götter sind nicht mehr als Russells Teekanne: eine hypothetische Teekanne, die unerkannt im Weltall herumdüst.

Diese Teekanne kann man weder beweisen noch widerlegen:

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... eine hypothetische Teekanne, die im Weltraum zwischen Erde und Mars um die Sonne kreise und so klein sei, dass sie mit Teleskopen nicht gefunden werden könne.
Falls er ohne weitere Beweise behaupten würde, dass eine solche Teekanne existiere, könne man nicht erwarten, dass ihm jemand glaubt, bloß weil es unmöglich sei, das Gegenteil zu beweisen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne

Ich bin nicht mal von der prinzipiellen Existenz von Göttern überzeugt. Von bestimmten Gottesvorstellungen wie JHWH, Allah und Shiva noch weniger.

Die Geschichte der Religionen und Götter:

Bild zum Beitrag

 - (Religion, Christentum, Gott)  - (Religion, Christentum, Gott)

Es ist nicht schwer, es ist unmöglich Deine Frage zu beantworten weil Du nicht sagst welchen der zahllosen "Götter" die der Mensch sich ausdachte Du überhaupt meinst.

Auch Du solltest wissen das der Mensch nicht nur einen kleinen semitischen Einzel - "Gott" erfand sondern abertausende gleichwertige "Gott" - heiten. Ich denke damit ist Deine Frage nach irgendwelchen imaginären "Gott" - heiten ausreichend beantwortet.

Ps.

"Götter" retten nicht , weil es keine gibt.