Gibt es viele traumatisierende unter den Menschen, die zwischen 1950 und 1970 geboren sind?

10 Antworten

Trauma ist das falsche Wort dafür.

Es gibt tatsächlich das Phänomen der "Kriegsenkel". Den Begriff muss ich kurz erklären: die im Krieg bzw. im 3. Reich geborenen sind die "Kriegskinder" - logisch - deren Kinder wiederum nennt man in der psychologischen Forschung dann eben "Kriegsenkel". Sie wurden von den Kriegskindern geboren und aufgezogen. So zwischen 1960 und 1975.

Die Forschung ist zwar eher eine Randerscheinung, aber ich kann das Buch von Sabine Bode empfehlen "Kriegsenkel - Die Erben einer vergessenen Generation". Ich kenne acht Bücher zum Thema. (Link nur zur Veranschaulichung; bitte beim Händler vor Ort kaufen!)

Und sie alle stellen schon fest, dass es Menschen in dieser Generation gibt, die bis heute Auswirkungen zeigen können: z.B. Bindungsangst, Probleme mit Familienfesten, ein komischer Umgang mit Geld und anderes.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

also dafür brauchte man nicht speziell erst die Nazis. Das Leben war früher kein Zukerschlecken und schwarze Pädagogik als Erziehung war "normal" und ist es in einigen Millieus auch heute noch

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Fragesteller
 29.09.2023, 19:33

Die Generation der zwischen 1950-70 geborenen hat oft traumatisierende Erfahrungen in ihrer Kindheit und Jugend gemacht:

Ihre Eltern wuchsen im Nationalsozialismus auf und internalisierten zum Teil deren autoritäre und gewalttätige Erziehungsmethoden.

Nach dem Krieg waren die Eltern selbst auch oft traumatisiert durch ihre eigenen Kriegserlebnisse.

Es fehlte an pädagogischen Konzepten, die gewaltfreie Erziehung in den Vordergrund stellten.

Forscher: Hitlers Einfluss auf die Kindererziehung könnte bis heute nachwirken

https://www.hna.de/welt/hitler-kindererziehung-erziehung-johanna-haarer-zr-90939714.html

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Strenge Erziehung => Ja.
Aber strenge Erziehung ist kein Grund für Traumata.

Diese Generation hat auf jeden Fall nicht so viele Weichereier hervorgebracht, wie es heute der Fall ist.

Die vielen "Leiden" der heutigen Jugend (Selbstverletzung, Magersucht, Angststörungen,...) kannte man damals nicht.

Aus diesen Jahrgängen nicht so viele.
Ab den 1960er begann die s.g. antiautoritäre Erziehung.

Also ehrlich, ich weis nicht wie du darauf kommst. Ich bin ein Kind der 40er und wohlerzogen. Von Trauma habe ich nie etwas gehört oder mitbekommen, weder von meinem Opa oder meinem Vater und beide waren beim Militär. Sie haben das Naziregime mitbekommen und waren dagegen, durften aber nichts sagen. Ich bin, wie gesagt, ganz normal aufgewachsen. Klar, es war eine strenge Erziehung aber deshalb bin ich kein schlechter Mensch, also kein Nazi geworden.

Die heutige Jugend wäre gut daran, wenn sie so erzogen worden wären wie wir damals, dann gäbe es keine so Jammerlappen die wegen jeden Wehwechen um Hilfe schreien und glauben das sie schon an einer kleinen Schramme am Arm oder Bein sterben werden. Genauso wie das Mobbing, die Agressivität, die Respektlosigkeit anderen Personen gegenüber kannten wir nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung