Gehaltsvorstellung Arzthelferin
Hallo, nach nun 15 Berufsjahren in der gleichen Praxis habe ich mich nebenbei in einem MVZ eines KH beworben und kaum abgeschickt wurde ich auch schon zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Ich bin 34 - seit 15 Jahren in ein und der gleichen Praxis tätig. Verdiene seit 15 Jahren ein und das gleiche - nämlich 1124 EURO brutto. Und das reicht halt nicht mehr zum Leben. Wir sind ein tolles eingespieltes Team, habe auch nur einen Fahrweg v. 11km .... Lt Tarifvertrag würde ich gut 1900 EURO Minimum verlangen können. Ob ich das machen soll? Mein Ziel sollte sein ca 200 EURO netto mehr plus Fahrkosten ( es sind dann je Tour 41km zu fahren). Ich habe ich mich dort beworben, weil sie sicher viel mehr machen, ich möchte gern was neues lernen ... In meiner jetzigen Praxis wurde alles soweit runtergefahren, so dass wir kaum noch was machen ausser Anmeldung, bisschen Blutabnehmen, wenige Verbandswechsel. Früher haben wir deutlich mehr gemacht. Kann ich mit 1900 EUR rangehen bei meinen Gehaltsvorstellungen oder wäre es übertrieben? Ich hoffe auf schnelle Antworten. Danke
3 Antworten
Hallo blume29599,
ich habe mir ein einige Male deinen Text durchgelesen, aber nicht gefunden, ob du haltags arbeitest. Dein aktueller Bruttolohn von 1124 Euro grenzt schon an Ausbeutung, wenn du Vollzeit arbeitest. Ich arbeite auch als Arzthelferin in einer endokrinologischen Ambulanz, und würde dich gerne dazu ermutigen, deine Gehaltsvorstellung höher anzusetzen als 1900 Euro.
Du solltest dich nicht am Minimum des Tarifvertrages orientieren, damit verkaufst du dich unter Wert. Und dein jetziges Gehalt eignet sich nicht als Maßstab.
Du solltest wissen, was du leisten kannst und wert bist, und entspreched selbstbewusst solltest du dein Wunschgehalt auch formulieren. Ich rate dir, dass du ein Anfangsgehalt von Euro 2500 ansetzt, mit einer Neuverhandlung nach der Probezeit.
Generell ist das jedes Gehalt verhandelbar, und muss sich nicht am Tarifvertrag orientieren. Ich weiß, dass diese Gehaltsvorstellung nicht unrealistisch ist mit 15 Jahren Berufserfahrung. Ich arbeite jetzt schon 40 Jahre in dem Beruf, und kann von meinem Gehalt zum Glück sehr gut leben. Allerdings gibt es auch die Ärzte, die "Hungerlöhne" zahlen, oder nur den Tarif.
Falls du Fragen hast, darfs du mich gerne anschreiben.
Trau dich, und verkaufe dich nicht unter Wert :)
Vielen Dank für das Sternchen :)
Bezieht sich dein Nettogehalt auf die 40 Stunden, oder auf die niedrigere Stundenzahl? Allerdings ist das Gehalt schon recht niedrig, und ich weiß nicht, ob ich meinen Chef so gerne hätte bei diesem Lohn....
Natürlich weiß ich, dass die Löhne in Brandenburg oder auch hier auf dem Land niedriger sind. Allerdings sollte man die Chance nutzen, sich gehaltlich zu verbessern. Schau mal in den Tarifvertrag, da gibt es unterschiedliche Gehaltsstufen, je nach Qualifikation. Orientiere dich an der "obersten", und rechne noch 200 Euro dazu. Damit kannst du nichts falsch machen. Schließlich sagt deine Gehaltsvorstellung auch etwas über deinen Wert als Arbeitskraft aus. (Den Manteltarifvertrag kannst du dir bei der zuständigen Ärztekammer über die Praxis anfordern.)
Wenn man so lange in einer Praxis tätig ist, dann fällt einem der Abschied sicher schwer. Ich kann das gut verstehen, bin auch schon fast 20 Jahre in unserer Ambulanz. Aber bei deinem aktuellen (und sicher netten) Chef wirst du leider stehenbleiben, was dein Gehalt betrifft.
Ich wünsche dir, dass dein Bewerbungsgespräch erfolgreich ist :)))
Hallo, gestern Abend war ich nun zum Vorstellungsgespräch. Praxisteam soweit ganz nett. Ich denke ich könnte dort gut arbeiten. Hauptsächlich aber wieder mehr orthopädisch. ABER die wollten nur 1340EUR f. 35 Std Woche zahlen. Das glaub ich ja wohl nicht! Hast du noch nen guten Tipp wo ich mich als Arzthelferin noch hin bewerben kann? Das ist ja Ausbeute pur. LG
Hallo blume29599,
hab deinen Kommentar gerade erst entdeckt.
Oh je, alle wieder sehr nett, aber das Gehalt eigentlich nicht tragbar. Ich finde das wirklich arg wenig. Das ist doch unter Tarif, oder irre ich mich? Ich weiß natürlich nicht, wie die Situation in Brandenburg ist, aber mindest nach Tarif sollte doch bezahlt werden.
Hast du mal die Ärztekammer kontaktiert, oder kennst du den aktuellen Manteltarifvertrag? Wenn nicht, solltest du ihn dir wirklich mal anfordern. Und mit 15 Jahren Berufserfahrung kannst du nicht in die niedrigste Lohngruppe eingestuft werden.
Ist die Gegend, in der du suchst, eher ländlich? Oder kommt auch Berlin in Frage? In der Stadt sind die Gehälter meist höher, als auf dem platten Land.
Wenn es dir möglich ist, würde ich eher in einer Stadt nach einer Stelle suchen. Es gibt so einige Stellenangebote in Brandenburg im Internet. Ich schicke dir nur mal ein Beispiel aus Berlin, von dem ich vermute, dass dort mehr gezahlt wird als das, was man dir angeboten hat.
https://www.kimeta.de/OfferDetail.aspx?oid=1039236259658994&r=6
Je ländlicher die Gegend ist, desto mehr haben auch die Ärzte zu knapsen. und sparen dann am Gehalt.
Wenn du magst, kannst du mir ein Freunschaftsangebot schcken - dann brauchen wir nicht hier auf der Plattform zu schreiben. :)
Hier noch ein Beispiel mit übertariflicher Bezahlung, Urlaubs- u. Weihnachtsgeld:
https://www.kimeta.de/OfferDetail.aspx?oid=1064108414823261&r=29
Hallo Blume, der Name ist hübsch. Also ich würde mir das erst mal ansehen dort, d.h. wenn es zu einem Bewerbungsgespräch kommt genau hinsehen. Wie ist der Doc was machen die dort anders. Du meinst, die machen dort mehr, von wem hast du die Info? Vielleicht kannst Du ja deine Mum mal als Patientin hin schicken die die Augen offen hat und Dir sichere Info bietet. Also ich komme aus dem Einzelhandel und schaue mir den Laden erst mal aus der Sicht des Kunden an, bevor ich zum Vorstellungsgespräch gehe. Auch wie das Personal untereinander so spricht, herrscht ein Ton wie bei der Armee oder ist es eher ein freundlicher, herzlicher Ton. Nicht zu unterschätzen sind die Fahrtkosten, die werden jedes Jahr mehr. Und es geht auch viel Zeit verloren wenn ich auf der Autobahn/Bhf. rumhänge. Eine Gehaltsvorstellung ist immer eine gefährliche Sache. Wenn Du das mit Sicherheit sagen kannst dass 1900€ angemessen ist, laut Tarif, dann mach es so. Ich würde mir erst anhören was die bieten, also erst mal den Chef reden lassen bevor ich eine Zahl in den Raum stelle. Wobei ich die 1900€ nicht zuviel empfinde, schließlich bist Du dein Geld wert, denn Du möchtest dazulernen, das spricht für Dich. Hab ruhig Mut aber vorsichtig an die Sache gehen.
Ich arbeite als Buerokauffrau bei einem Anzeigenblatt und verdiene nach 11 Berufsjahren 1950 netto. Das ist schon recht wenig finde ich. Ich denke du kannst mind. 1900 verlangen es weiss ja niemand was du jetzt verdienst bei der neuen Stelle.
Danke erst mal für deine netten Worte. Ich habe einen 40Std. Vertrag- arbeite allerdings meist so 30-32Std. Findest du 2500EURO nicht zu hoch? Ich weiss ja nicht, wie ein Arzt in einem MVZ zahlt . ES ist ein MVZ eines Krankenhauses. Es wird ein Allgemeinarzt sein, wobei auch noch eine andere Ärztin ( aus dem Rehabereich..) beim Vorstellungsgespräch dabei sein wird. Viell. sucht sie auch jemanden? Aber ich will ja auch nicht, dass der Arzt gleich nach hinten umfällt :-) und ich gehen kann. Und wenn er mich fragt, wie ich auf solche Gehaltsvorstellung komme in unserer Gegend? (Land Brandenburg) . Aber gebrauchen könnte ich schon das Geld- unbedingt :-). Und es soll sich auch lohnen , dass ich diesen Schritt wage. Fällt mir nicht gerade leicht. Habe ja meine Patienten, meine Kollegin und meinen Chef ins Herz geschlossen....