Garage aus Holzständerwerk dämmen?

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Dämmung ist nur da von nöten, wo ein beständiger (!) Wärmestrom eingedämmt werden muss. Das setzt ein dauerhaftes Temperaturgefälle in eine (!) Richtung voraus.

Das ist hier in Deinem Falle nicht gegeben. Du hast ein wechselndes Temperaturgefälle, mal ist es aussen wärmer als innen, mal ist es aussen kälter.

Nimm ein IR-Thermometer und miss die Oberflächentemperaturen - die sind für die Wärmeströme in Bauteilen ausschlaggebend, nicht die Lufttemperaturen, denn im Gegensatz zur Luft sind Oberflächentemperaturen von der Wärmestrahlung abhängig.

Auch miss mal am Tage den unbewölkten blauen Himmel und in der Nacht den klaren Sternenhimmel. Du hast am Tage, wie auch in der Nacht deutliche Minusgrade, weil das Weltall kalt ist. Am Tage hilft nur die Wärme vom Stern (der Sonne), dass es auf der Erdoberfläche erträglich bleibt.

In der Nähe großer Gewässer (Meere) bleiben die Temperaturen deutlich konstanter, als in trockenen Gegenden, weil das Wasser die tagsüber eingestrahlte Sonnenwärme besser einspeichert. Für konstante Temperaturen sorgt daher Speichermasse, die die Wärme eine Zeit lang einspeichert.

Scheint bei Frost die Sonne auf eine Oberfläche, so bekommt diese schnell mal 15°, 20°, 25°C. Das betrifft auch Deine Garage in der winterlichen Sonne bei frostigen Temperaturen draussen.

Daher ist es nicht angeraten, Dämmstoffe in die Wand Deiner Garage zu stopfen, sondern Stoffe, die wärmespeichernd sind und schwankende Temperaturen ausgleichen, für ein beständigeres Klima in der Garage.

Kondensat vermeidet man, indem man an der wärmeren Seite das Eindiffundieren von zu viel Wasserdampf verhindert. Hier muss der Widerstand für den Wasserdampf höher sein. Wo ist an der Garage die wärmere Seite, im Sommer, wie auch im Winter???

Da Deine Garage von aussen schon mit Phenolharz beschichteten Platten beplankt ist, die wasserdampfundurchlässig sind, würden weitere Sperrschichten für eine Feuchteanreicherung bei Kondensatausfall zwischen diesen Sperrschichten sorgen.

Es sind daher kapillar leitende Baustoffe (Mineralwolle und Styropor gehören nicht dazu!) einzubauen, die anfallendes (flüssiges) Kondensat zu einer trockeneren Oberfläche führen, wo dieses Wasser an die vorbei steichende trockenere Luft abgegeben werden kann. Das ist nun nur noch innen möglich.

Früher wurden Fachwerkhäuser mit Lehm ausgeschlagen, was bei entsprechender Pflege über mehrere hundert Jahre hielt. Lehm hielt das Holz trocken. Die Sonne schien auf die Fassade, erwärmte diese und ließ die Feuchte aus der Wand abdampfen.

Der Weg der Entfeuchtung nach aussen ist aber leider an Deiner Garage versperrt. Bleibt nur noch die etwas schlechter funktionierende Entfeuchtung nach innen.

Mein Vorschlag wäre es daher in den Sommermonaten innen eine stabile ca. 3cm starke Schalung (ggf. mit Nut-Feder-Verbindung) gegen die senkrechten Pfosten zu schrauben und den Zwischenraum der Wand mit feuchtem Lehm auszudrücken. Die Schalung nach dem Trocknen des Lehms unbehandelt lassen oder mit diffusionsoffenen Anstrichen versehen (Öl-Lasuren oder Leinölfarben)

Im Sommer trocknet der Lehm relativ schnell und unschädlich für das Holz auf geringe Feuchtewerte aus und sorgt im Winter im Zusammenspiel mit den Holzbaustoffen für ein gutes Klima in der Garage ohne ständig heizen zu müssen, wenn die Nachttemperaturen mal in den Frostbereich gehen.

Bei Dauerfrost muss die Garage beheizt werden, um frostfrei zu bleiben, jedoch wird dies dann auch mit geringen Heizkosten zu schaffen sein, weil der Wandaufbau Wärme dämmt und speichert.

Zur Beheizung sind Quarzstrahler (2x500Watt über Temperaturschalter/Frostwächter) geeignet, da diese die Oberflächen erwärmen, was Feuchte zur schnellen Verdunstung anregt.

Warmlufterzeugende Heizungen hinterlassen die Feuchte immer an den kühsten Stellen im Raum und führen damit dort zu Auffeuchtungen. In der Garage wird das der Boden sein, die unteren Wandbereiche und auch der Unterboden des Fahrzeugs, da dieser mit dem kühlen Garagenboden im Strahlungsaustausch steht.

Wird ein nasses Fahrzeug in die Garage gestellt, ist unbedingt auf gute Belüftung zu achten (Fenster der Garage geöffnet), ansonsten ist mässig zu belüften (geschlossenes Fenster ohne Dichtgummi und Fugenlüftung an der Garagentür). Eine elektrische Zwangsbelüftung ist meines Erachtens nach nicht erforderlich.

also ich würde keine Dampfsperre einbringen dann kann das Holz in beide Richtungen "atmen". Anstatt des gekippten Fensters sollte ein Lufttauscher mit Wärmerückführung in einer der Wände eingebaut werden. Mit den wird dann die Feuchte vom Auto gezielt nach draussen geblasen.
Das mit dem Frostwächter ist ok aber reicht dieser für das Volumen der Garage um diese trotz Isolation noch warm genug zu halten ?
Gut den kann man bei Bedarf durch einen größeren ersetzen aber der braucht natürlich auch mehr Strom.
Falls du mit dem Auto täglich so eine Strecke fährst dass der Motor ordendlich warm wird reicht eventuell schon die Wärme wenn du das Auto in Garage abstellst und Türe schließt.
Der Schnee wird damit schmelzen und das war es auch schon. Selbst wenn es in Garage dann unter 0 Grad wird, die Scheiben werden trotzdem nicht einfrieren.
Falls du im Auto sofortige Wärme wünscht wäre ggf Standheizung auf Dauer günstiger


Topotec  29.12.2016, 08:56

Ich wundere mich wirklich, was hier für Tipps kommen. Holz atmet nicht, genau so wenig wie Häuser atmen!

Und natürlich bräuchte man eine Dampfsperre, was meinen Sie, was mit dem verdunstenden Schnee passiert, wenn er auf die A....kalte Holzwand trifft?

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newcomer  29.12.2016, 09:01
@Topotec

was meinen sie wenn man das Holz mit Wetterschutzfarbe so behandelt dass das Wasser nichts anrichtet.
Die Feuchte sollte mit Wärmetauschergebläse ect nach draussen befördert werden wobei es für das Auto weniger nützlich ist wenn es täglich abtaut denn das Schmelzwasser tropft ab, das Salz bleibt am Blech und frisst sich durch den Lack

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Topotec  29.12.2016, 09:12
@newcomer

Ist auch Blödsinn, dann bräuchten Millionen Wohnungen nur noch Wetterschutzfarbe in die kalten Ecken streichen und wir würden keine Schimmelgeschichten mehr in RTL Punkt 12 oder Stern TV sehen.

Eine Garage dämmen und beheizen, sowas muss vom Fachmann geplant und ausgeführt werden und selbst der wird dagegen Bedenken äußern, wenn er seriös ist. Nur fürs Auto sollte sowas überhaupt nicht gemacht werden, das sollte so bleiben. 

Jede andere Nutzung, für welche man dämmen und heizen würde, ist in Garagen eh nicht erlaubt!!!

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newcomer  29.12.2016, 09:17
@Topotec

das mit den Schimmelecken in Wohnungen lässt sich viel einfacher lösen aber das gehört nicht zur Garagenfrage.
Wenn man schon sowas plant also eine Garage die Feuchte ab kann sollte man entweder Blech für die Wand oder wenn Holz gewünscht die Balken Streben und Bretter aus kesseldruckinprägnierten Holz machen. Dies kann auch direkter Regen nicht wirklich was an haben

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Erst mal, OSB hat im Außenbereich nichts verloren. 

Dämmen kannst Du, die Frage ist, wozu?! Es ist die schadenträchtigste Maßnahme, die man machen kann bei einer Garage, gerade als Heimwerker. Du trägst mit einem Auto so viel Feuchtigkeit ein, dass dir bei Mängeln in der Bauart Ruckzuck das Ding weggammelt, die Gefahr ist bei Holzständer hoch. Für das Fahrzeug ist das auch nicht gut, Rost wird begünstigt usw. 

Da bräuchte man auch dann eine vernünftige Lüftung, die die feuchte Luft abführt, Fenster permanent auf Kipp....Da kannst du das gleich so lassen.


Automatik1  29.12.2016, 19:22

@toptec 

OSB für draußen sprich Aussenwand soll nicht gehen? Ganz Amerika baut seine EFH mit Ständerwerk und OSB. 

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Eine Dampfsperre brauchst du nicht. Der Tauwasseranfall wird wohl vernachlässigbar sein.


Topotec  29.12.2016, 08:52

Hier geht's vorrangig nicht um Tauwasser, sondern um Wasser, was man durchs Fahrzeug einbringt und das ist enorm viel. 

Ohne Dampfsperre und Lüftung schimmelt die Garage unterm A.... weg!!!

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bartman76  29.12.2016, 08:54
@Topotec

Eine Dampfsperre hilft NUR gegen Tauwasser. Und da hier mit einer relativ geringen Temperaturdifferenz von innen zu außen zu rechnen ist, ist auch der Taupunkt regelmäßig kein Problem.

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Topotec  29.12.2016, 09:04
@bartman76

Sie haben noch keine verschimmelte Garage gesehen...Wenn Ihre Holzwand -4 Grad C hat und sie mit ihrem Auto voller Schnee oder Regenwasser in die beheizte Garage fahren, wird sich das Kondensat an der Wand bzw. In der Dämmung niederschlagen und zu Schäden führen. 

Und dann ist ja die Frage, warum überhaupt dämmen, wenn der Unterschied zwischen außen und innen so gering ist? 

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bartman76  29.12.2016, 09:10
@Topotec

Weil der Innenraum bei 4°C gehalten werden soll. Da liegt der Wassergehalt der Luft in der Größenordnung von 4 bis 5 g/m3. Das kann das Material durchaus aufnehmen. 

Und bei 4°C ist das Schimmelwachstum schon deutlich gehemmt.

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bartman76  29.12.2016, 09:49
@bartman76

Da hier aber so wehement vor Schimmel gewarnt wird, möchte ich hier ergänzen:

Wie gesagt, die Schimmelgefahr bei 4°C/-4°C ist relativ gering. Dennoch kann es natürlich zu Schimmel in einer Garage kommen, allerdings ist hier die Gefahr in der Übergangszeit deutlich größer.

Insbesondere wenn das es draußen feucht ist und ggfs. wärmer als in der Garage. Aber auch hier würde ich von einer Dampfsperre abraten und auf eine Diffusionstrocknung setzen.

Um ein ein entsprechendes Lüften kommt man natürlich nicht drumrum.

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Automatik1  29.12.2016, 19:28
@bartman76

Wenn man aus der Garage fährt entsteht Lüftung. Ein Tor mit 2.2 x 2,5m oder größer.....Das lüftet schon gewaltig. 

Der Feuchteeintrag durch das Auto ist schon enorm. Mit einer Lüftung, welche auch vorgeschrieben ist in Garagen sollte das aber kein Problem sein. Nutzt man nun einen Lüfter mit aktiver Rückgewinnung...was soll da schiefegehen.

Beschlagen oder anfrieren tut ein Fz auch nicht unter einem Carport. 

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