Faust-Text Zueignung?

1 Antwort

Du scheinst die Zueignung nicht sorgfältig genug gelesen zu haben. Sonst hättest du selbst erkannt, dass Goethe darin über die Entstehung seines Faust-Werkes über viele Jahre seines Lebens hinweg sinniert und auch praktisch auf sein Leben zurükblickt: "Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten, die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt ...." schildert die Situation, als sich Goethe dazu entschließt, eine lange unterbrpchene Phase der Arbeit an Faust wieder aufzunehmen, und sich fragt "Versuch ich´s wohl , euch diesmal festzuhalten," und "Fühlt sich mein Herz noch jenem Wahn geneigt ?" Er beantwortet diese Frage selbst: "Ihr drängt euch zu (nämlich die Gedanken des Werkes), so mögt ihr walten, die ihr in Dunst und Nebel um mich kreist. Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert vom Zauberhauch, der euren Zug umwittert" ..... usf. In diesem Sinne musst du die Zueignung verstehen und interpretieren; denn diese Linie setzt sich über alle Verse fort Das Gedicht ist, abgesehen von seinem Sinn und Gehalt, ein sprachliches Meisterwerk der Dichtkunst von allerhöchstem Rang. Freilich würde man heute diese Verse nicht mehr schreiben, aber für die Zeit der Klassik ist das höchste dichterische Klasse. Nimm dich dieser Dichjtung in einer ruhigen Stunde an und versuche, ihre Schönheit zu genießen !