Fallen euch hier irgendwelche musikalische Besonderheiten auf?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Polytonalität, Atonalität, im Sinne der herkömmlichen Tonalität ausschließlich Dissonanzen, Polymetrik, komplexe Rhythmik... alles drin.

Das immer wiederkehrende 'd' im Bass könnte so etwas wie ein tonales Zentrum sein.

Ich denke Expressionismus pur. Das ist jedoch Musik, die mein Interesse nicht mehr trifft, das klingt ja alles ganz grauslich. Deshalb fällt meine Antwort nur so kurz aus.


userwillswissen 
Fragesteller
 30.05.2020, 15:45

Ich danke Ihnen! Woran erkennt man Dinge wie Polytonalität, Atonalität

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userwillswissen 
Fragesteller
 30.05.2020, 15:54
@userwillswissen

Würden sie sagen "komplexe Rhytmik" wegen den wechselnden Taktarten und den asymmetrischen Taktarten

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Arlecchino  30.05.2020, 21:43
@userwillswissen

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Atonalität:
Die Harmonik basiert nicht auf der Dur-Moll-Tonalität, das ist hier der Fall.
Polytonalität: Beispiel, gleich der allererste Akkord: Spieler 1 spielt einen Dominantsept-Akkord auf d, Spieler 2 spielt etwas wie einen verkürzten g-Moll-Quintsext-Akkord. Beides kann man harmonisch deuten, im Zusammenklang ergibt es jedoch keinen Sinn und ist extrem dissonant. Diese Art Konstellation zieht sich durch das ganze Stück, zumindest so weit es hier abgebildet ist.
Komplexe Rhythmik: Es gibt keine gleichmäßige Bewegung und kaum wiederkehrende rhythmische Figuren. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen kommt immer anderes und Neues. Die in schneller Folge wechselnden Taktarten bilden den Rahmen dafür.

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userwillswissen 
Fragesteller
 31.05.2020, 12:30
@userwillswissen

Ich habe auch oft was von Zwöftontechnik gelesen, ich weiss aber ehrlich gesgat nicht ganz wo, und wann sie Auftritt, was ihr Sinn ist...

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userwillswissen 
Fragesteller
 31.05.2020, 16:04
@Arlecchino

Von strawinsky, opfertanz. Sind denn meine markierten Dissonanzen richtig? ...

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Arlecchino  31.05.2020, 16:05
@userwillswissen

Aha, also Sacre du Printemps in der Fassung für Klavier 4-händig. Hab ich schon als Student nicht gemocht.

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userwillswissen 
Fragesteller
 31.05.2020, 16:07
@userwillswissen

Ich kenne zwar Strwaunsky und seine typischen Merkmale aber ich erkenne sie nicht wirklich in dem Stück...

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Arlecchino  31.05.2020, 16:11
@userwillswissen

Es sind doch nahezu ausschließlich Dissonanzen: Sekunde und Septime sind die dissonanten Intervalle, und die findest Du überall, wenn Du die Akkorde vollständig betrachtest. Dein 3. Kringel markierte eine Terz, das ist nun gerade einmal eine Konsonanz. Aber mit den Tönen in den anderen Stimmen ist es dissonant.

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Arlecchino  31.05.2020, 17:37
@userwillswissen
Mir persönlich gefällt seine Musik...

Sehr schön, dann macht es Dir nichts aus, Dich eine Weile damit zu beschäftigen, im Gegensatz zu mir.

Ich verstehe nicht, worauf Du mit der Bezeichnung einiger weniger Töne aus einigen wenigen Akkorden hinaus willst. Alle Akkorde sind dissonant, wenn man sie vollständig betrachtet, und man muss sie vollständig betrachten.

Kennst Du den Begriff Kakophonie? Er trifft auf die gesamte abgebildete Seite zu. Es ist ein in der Musikwissenschaft gebräuchlicher Begriff, die Erläuterung findest Du hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kakophonie

Wenn Du in der Analyse etwas weiterkommen willst, sieh noch einmal in meinen ersten Kommentar, da zu Polytonalität. Das ist ein für diese Seite typisches Stilelement.

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userwillswissen 
Fragesteller
 31.05.2020, 17:50
@Arlecchino

Achsoo....ich danke Ihnen...:) ich markiere es mal! Verständlich, dass es Ihnen kein spass macht,mir macht musikanalyse auch kein spass...

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userwillswissen 
Fragesteller
 31.05.2020, 18:00
@userwillswissen

Könnten Sie vielleicht 3-4 als Beispiel markieren, ich suche aber ich verstehe es nicht, ich habe auch im inernet geschaut aber ich verstehe es nicht....und ich wollte Musik als Leistungskurs wählen, war wohl nichts...Das wäre die letzte Frage, Sie haben schon so viel gemacht...

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Arlecchino  31.05.2020, 19:36
@userwillswissen

Oh, da hast Du etwas falsch verstanden. Werkanalyse ist interessant und wichtig, wenn man ernsthaft Musik macht. Ich habe sie immer gerne betrieben, wenn es nicht bis zum Exzess und bis ins allerletzte Detail gehen musste.
Es ist diese Musik, die ich nicht mag. Nur Rap und Metal ist schlimmer. Und natürlich die Steuererklärung.

Von dieser Aufgabe solltest Du auf keinen Fall Deine Entscheidung für den LK Musik abhängig machen. Weder diese Aufgabe noch Homeschooling sind normal und typisch für diesen Leistungskurs. Normal ist, dass Du den Lehrer fragen kannst, der Deine Aufgabe aufgegeben hat.

1. Beispiel, Takt 3:
1. u. 2. u. 4. System ergeben reines D-Dur, das 3. System hat mit den beiden kleinen Sekunden eine heftige Dissonanz. Also: tonal + atonal

2. Beispiel, Takt 5, 2. Sechzehntel:
1. und 2. System ergeben einen Dominant-Sept-Akkord auf c, 3. System mit cis dis e zwei Sekunden, somit wieder dissonant. Also tonal + atonal

3. Beispiel, Takt 11:
3. und 4. System ergeben reines d-Moll. Im 1. und 2. System klingt Es-Dur, dazu das f aus d-Moll. tonal + tonal = bitonal (eine Form der Polytonalität)

4. Beispiel, Takt 12, 1. Achtel:
Im 1. und 2. System klingt Es-Dur, wieder mit dem zusätzlichen akkordfremden f. Diese Zwischenform von tonal und atonal nennt man freitonal. Im 3. System klingt H-Dur. Hier also: freitotal + tonal

Noch eine Information, hier werden 'bitonal' und 'polytonal' noch ein wenig vertieft:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bitonalität

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userwillswissen 
Fragesteller
 31.05.2020, 19:53
@Arlecchino

Vielen lieben Dank! Sie müssen sich wirklich nciht für den Stern bedanken, das war das Mindeste! Weiterhin eine schöne und gesunde Zeit!

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