Es gibt Fakire, die über glühende Kohlen laufen, ohne das es ihnen schadet? Wie geht das , funktioniert das?

7 Antworten

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Dafür muss man kein Fakir sein.

Ich habe das schon zwei mal mitgemacht. Wir waren jeweils in einer Gruppe von etwa 10 Leuten und es hat bei allen geklappt. Die Strecke mit der rotglühenden Glut war etwa 4 m lang.

Ich musste mich ziemlich heftig überwinden..:-)

Die Anweisung hieß, man solle nicht nach unten schauen. Ich tats trotzdem und habe mir beim ersten mal eine kleine Brandblase geholt.

Beim zweiten mal habe ich das beachtet und mir ist nichts passiert.

Ich gebe zu, es war ein beglückendes Gefühl, das eine Weile angehalten hat und für das ich keine Erklärung suche.

Es entsteht auf der Fußsohle ein feiner Wasserfilm, der beim Verdampfen, den Fuß schützt.

Das kann jeder und es wird immer als großer "Hokus Pokus" bei verschiedensten Seminaren als Beweis großer mentaler Stärke verwendet!

In Wahrheit werden die glühenden Kohlen immer auf einer Wiese ausgebracht. Dann wartet man, bis es finster wird. Erstens wirken die glühenden Kohlen dann besser und zweitens bildet sich auf der umliegenden Wiese Tau. Dann wird jeder Teilnehmer unter lauter Anfeuerung rasch über die glühenden Kohlen geschickt. Dabei bildet sich unter der Hornhaut der Füße durch das Verdampfen des Fußschweißes ein "Luftpolster", durch den die Füße für die Dauer der kurzen Strecke vor Verbrennungen geschützt sind! Am Ende der Kohlenbahn läuft der "Fakir" dann noch ein Stück über die taufeuchte Wiese und kühlt damit seine Füße zusätzlich ab!

Also alles eine rein naturwissenschaftliche Angelegenheit und keinerlei esoterischer oder psychologischer "Hokus Pokus"!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dazu muss man kein Fakir sein, Grundwissen über Physik reicht :-)

Holz und Kohle sind schlechte Wärmeleiter. Wer sich mit saubern Füßen schnell genug über die Fläche bewegt, kommt nur wenige Sekunden in Kontakt mit den glühenden Kohlen.

Von Selbstversuchen sollte man allerdings Abstand nehmen. Die Länge der überwindbaren Strecke ist schwer abzuschätzen, und sind in der Holzkohle harte, spitze Kanten, die sich in der Haut festsetzen können, erlebt man ein böse Überraschung.

Im Mittelalter gab es das als Gottesurteil, z.B. Wenn die Frau der Untreue verdächtigt wurde.

War sie schuldbewusst, schwitzten Ihr Füße und kohlten an. Dachte man.

Ich glaube, König Heinrich ll, der im Bamberger Dom seinen Sarkophag hat, wendete es an. Er ließ seine Frau über glühende Kohlen oder Platten oder ähnliches laufen.

Sie bestand den Test, er stürzte ihr weinend zu Füßen. Ihr Sarkophag steht neben seinem.

Schöne Geschichte — oder?