Erörterung Satzanfänge

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"Es ist allgemein bekannt, dass..." wird in sachlichen Texten meist vermieden, weil es sich um eine lose Behauptung handelt, die nicht direkt nachweisbar ist - außerdem erkennt der Leser selbst, wenn etwas "bekannt" ist, d.h. es muss nicht eigens erwähnt werden. Ich würde bestenfalls ein einzelnes Wort in die Satzkonstruktion einbauen, z.B. "bekanntermaßen".

Deine anderen beiden Beispielsätze sind gute Standardausdrücke für Erörterungen. Andere Satzanfänge wären: "Aufgrund der Tatsache, dass..." oder "Anders ausgedrückt, ..." oder "Ähnlich verhält es sich bei..." etc. Es gibt sehr viele Formulierungen, die in Sachtexten sinnvoll angewendet werden können, daher würde ich das Augenmerk auf andere Punkte legen:

 

Variation im Ausdruck und im Satzgefüge sind nämlich wichtiger. Arbeite viel mit Nebensätzen: Wenn du eine Sache genauer beschreiben willst, baue einen erläuternden und im Zusammenhang sinnvollen Relativsatz ein ("...das Tier, das sich durch seine Schnelligkeit auszeichnet, ..."). Wenn du einen Grund angeben kannst, verwende "weil" oder "da" ("...weil dies den gegenteiligen Effekt hätte, tendiere ich zu folgender Option..."). Wenn du eine Folge beschreiben willst, arbeite mit "so, dass" ("Die Lage ist so dramatisch, dass Änderungen notwendig sind."). Wenn du Sinn und Zwecke einer Sache zum Ausdruck bringen möchtest, verwende "damit" oder "um zu" ("Um das Problem zu lösen, plädiere ich für Option X."). Wenn du auf ein Gegenargument bzw. einen Diskussionspartner eingehen willst, danach aber deiner Stellungnahme Gewicht verleihen möchtest, beginne mit einem Konzessivsatz ("Obwohl diese Gegenargumente nicht außer Acht gelassen werden dürfen, bin ich trotzdem für Sache X, weil...").

 

Das bringt mich zu einer dialektischen Erörterung: Wenn du auf Pro und Contra einer Sache eingehen willst/musst, sind folgende Konstruktionen hilfreich: "Einerseits...andererseits" - "zum einen...zum anderen" etc. Aber auch Konjunktionen, die Gegensätze einleiten, bieten sich an: "aber" - "jedoch" - "dagegen" - "im Gegenteil" etc.

 

Mithilfe solcher Tipps kann man verhindern, dass ein sachlicher Text monoton wirkt und den Leser ermüdet. Wenn man Nebensätze anwendet, teilweise sogar mit einem Nebensatz beginnt, hier einen Kausalsatz anschließt, dort eine finale Sinnrichtung einbaut, kann man schlussendlich einen schlüssigen und dahinfließenden Text konstruieren, der mit einer passenden Wortwahl ein absolut lesenswerter Beitrag wird (aber nicht übertreiben, der Text soll verständlich bleiben!).

Gute Texte fesseln einen Leser und überzeugen ihn von einer Sache - genau das soll bei einer Erörterung der Fall sein, wie auch bei einer gelungenen Rede. Viel Spaß beim Schreiben! =)

mia68  08.05.2011, 13:35

...Hut ab und umkipp. oO

;-)

Toll. DH.

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Dem gegenüber steht..

Ein weiteres Argument ist, dass...

Weiterhin lässt sich sagen..

Unter Berücksichtigung von XY komme ich zu dem Schluss, dass..