Erfahrungen mit Antisemitismus?

2 Antworten

2000 begann ich meinen Weg als Agnostiker zurück ins orthodoxe Judentum zurück zu gehen, wie ich auch auf meiner Webseite beschreibe: Arisshuk.co.il/pogrom/.

Ab 2001 begannen die Jahre, die "Schattenseiten" als offen lebender orthodoxer Jude kennen zu lernen, den Judenhass. In dem Haus wo ich wohnte, war ein Nachbar, zugleich auch Hausmeister, der mich abgrundtief hasste. Das bekam ich täglich zu spüren. Bis 2005 zerstörte er mit seinen Kumpanen meine damals sehr erfolgreiche PC-Schule, die sogar in den Medien öffentlich gelobt wurde. Die Bande legte die Schule in Schutt und Asche. Da ich damals nicht Mitglied der jüd. Synagoge war, meinte die Polizei, sie werde mir nicht helfen.

Während der gewaltsamen Auseinandersetzungen, stellte sich ein junger Freund ihnen in den Weg. Er bezahlte es mit seinem Leben. Der Arzt diagnostizierte Herzversagen ohne Einwirkung von außen. Mein Wort gegenüber stand eine Horde Neonazis gegenüber, man glaubte ihnen daher mehr als mir.

Die Nazis versprachen mir, ich würde mit dem getöteten halben Kind das Grab teilen. Ich bat meine Freunde um schnelle Hilfe und in einer Nacht und Nebelaktion verließ ich mit meiner Habe die Wohnung, zog in ein anderes Bundesland um. Endlich hatte ich Ruhe. Doch die wehrte nicht so lange wie erhofft.

Ab 2010 beobachte ich häufig Araber (Muslime), die langsam mit Auto an der Synagoge vorbei fuhren, wo ich nun Mitglied war. Sie fotografierten jeden, der das Haus betrat oder rein ging. Die Security der Synagoge tat nichts dagegen und der ständige Polizeischutz des Hauses meinte nur, das sei nicht ihr Job.

Einige Besucher des Hauses bekamen dann immer häufiger Ärger mit den Arabern. Als ich mich dazwischen stellte, zog ich dann den gesamten Hass auf mich. Und der Spießrutenlauf bekann und wurde täglich schlimmer. Als mich dann einige Leute verprügeln wollten, wies ich sie darauf hin, seit 1984 aktiver Karateka zu sein. Sie glaubten mir nicht, was denen zum Verhängnis wurde. Ich greife grundsätzlich niemanden an, kann mich aber gut verteidigen.

Ab dato wollte mich niemand mehr verprügeln, weil ich Jude bin. Aber die täglichen Beleidigungen, mit "Scheiß Jude" angespuckt zu werden und auf offener Straße gemobbt zu werden, wurde täglich schlimmer. Bis etwa 10 Mal täglich wurde ich attackiert.

Angst? Nein, zu keiner Zeit. Es war nur einfach lästig. Im Frühjahr 2018 wollte mich dann jemand fast direkt vor der Synagoge überfahren und die nebenstehende Polizei empfand das scheinbar lustig.

Ich meldete sofort meine Flucht-Aliyah an, das war nicht mehr meine Heimat in der ich vor 62 Jahren geboren war. Wenige Tage später bekam ich das OK aus Israel und ich wechselte meine Wohnsitz von Deutschland nach Israel.

Zum ersten Mal in meinem Leben erfuhr ich wie es ist, nicht mehr von Judenhassern genervt zu werden.

Ich bin Zuhause.

Im Übrigen, das was ich erlebte, so erfahre ich häufig, erleben auch andere Juden ii Deutschland. Manche viel schlimmer und häufiger als ich, andere nicht so intensiv.

Einer meiner dt Freunde wird jeden Tag vor seinem Haus von Arabern erwartet, wenn er von seiner Arbeit nach Hause kommt. Und die Polizei unternimmt nicht dagegen. Einer der Gründe, warum so viele Juden, die den Hass täglich zu spüren bekommen, keine Anzeige machen. "Die Polizei tut doch nichts." ist die häufigste Antwort. Das kann ich nur bestätigen. Leider.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Religion, Mobbing, Rassismus)
ZdfFernsehgarte  10.12.2022, 20:41

Tja wird schon seine Gründe haben 🤣

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AriRosh  10.12.2022, 20:57
@ZdfFernsehgarte

So so, streng christlich... Schaue ich mir so deine Antworten an, bezweifle ich deine Lebensweise. Eher weit davon entfernt christlich. Dein Jesus dreht sich sicher schon deswegen am Grabe um.

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ZdfFernsehgarte  10.12.2022, 21:22
@AriRosh

Schaue ich deine Antworten an, bezweifle ich, dass du Ahnung hast vom Christentum und das beurteilen kannst, was christlich ist und was nicht, als orthodoxer Jude vorallem.

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AriRosh  10.12.2022, 21:29
@ZdfFernsehgarte

Ich las das aus

Tja wird schon seine Gründe haben 🤣

Kenne keinen einzigen Christen, der das derart defamiert. Kann mir auch gut vorstellen, daß du auch über Shoah-Berichte lachst, oder allg wenn Juden unter antisemitischen Haß leiden.

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Zeldo168  17.12.2022, 15:24

Uff wenn ich das lese bekomme ich Gänsehaut. Ich bin selbst Türkin und es tut mir leid dass du soviel Hass erfahren musstest. Leider kann man manche Menschen nicht ändern. Bei uns in der Türkei lebten auch juden und die waren loyale Bürger des Staates. Jeder kam mit jedem zurecht

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Durch unzählige Biografien.

Die ZufluchtDaniel, mein jüdischer BruderIch war Hitlerjunge SalomonDer Tätowierer von AuschwitzIch trug den gelben SternEin Stück HimmelIhr sollt die Wahrheit erben

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AriRosh  10.12.2022, 20:59

In Die Fälscher wird ein sehr kurzer Ausschnitt gezeigt, wie es im KZ wirklich aussah. Der mE einzige Film, der vor der Realität nicht zurück schreckte.

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