Digitale Mappe fürs Kunststudium?
Ich wollte mich mal informieren, vl. hat hier jemand ja die Erfahrung schon gemacht, was man beachten muss bei der digitalen Bewerbungsmappe an eine Kunsthochschule. (bildende Kunst bspw...)
- sollen die Seiten auch gestaltet sein wie beim Portfolio?
- wie kann das Konzept am besten sein?
- soll man etwas zu den Arbeiten dazu schreiben (also titel)
- was wird allgemein erwartet oder gern gesehen?
Wie ist eigentlich der Eignungstest?
1 Antwort
Um welche Uni geht's denn? So wie ich das bisher sehe, verlangt jede Uni was anderes. Manche möchten, das man zu jedem Werk ein paar Zeilen schreibt, um die Intention oder Vorgehensweise zu erklären. Andere wollen kommentarlose, titellose Aneinanderreihungen von Werken.
Ich würde auf jeden Fall experimentelle und konzeptuelle Arbeiten mischen, damit sie wissen, dass ich beides kann.
Werke, die aus dem Schulunterricht oder von Aufgabenstellungen der Kunstlehrkräfte stammen, sind normalerweise überhaupt nicht erwünscht, es sollen schon eigene Ideen sein.
Bei mir wird es wahrscheinlich eine sorgfältig ausgewählte und sortierte Mischung aus Naturstudien, Skizzen, Zeichnungen, Malereien und Farbskizzen (Studien nach der Realität), vielleicht auch eine Collage und eine plastische Arbeit oder Fotografie, davon aber jedenfalls weniger. Das ist aber nur bei mir persönlich so, ich bin nach dem gegangen, was ich gut kann: Zeichnen. Das wird mein Hauptanteil sein, und dann füge ich eben noch Werke aus anderen Kategorien hinzu, um zu zeigen, dass ich mit verschiedenen Medien umgehen kann und nicht davor zurückschrecke, aus meiner Komfortzone rauszugehen und was Neues zu probieren, auch wenn das Ergebnis dann nicht so "perfekt" ist wie bei meinen Zeichnungen.
Zum Eignungstest kann ich nicht viel sagen, weil ich den natürlich noch lang nicht gemacht habe (ich komm jetzt in die 12. Klasse und arbeite seit letztem Jahr an meiner Mappe). Ich weiß nur, dass die Eignungsprüfung auch extrem unterschiedlich ist, je nach Uni.
Bei einer weiß ich z.B., dass man nach erfolgreicher Mappeneinreichung (das ist schon Teil 1 der Eignungsprüfung) ein paar Wochen später Aufgaben geschickt bekommt, die man dann mit analogen Medien umsetzen muss. Diese Aufgaben sind wohl ziemlich detailliert. Und wenn man diesen Teil 2 auch bestanden hat, kommt ein mündliches Gespräch.
Aber das ist wie gesagt überall anders. Schau mal die ganzen Mappenvideos und Eignungstestvideos auf YouTube an. Da findest du ziemlich viele Beispiele und wirst merken, wie individuell das alles ist.
Wichtig ist, nicht bei einer fremden Mappe zu denken "oh cool, das sieht so toll aus, kommt bestimmt gut an" und deswegen das Gleiche zu machen. Man soll Inspiration finden, aber nicht kopieren. Die abgegebenen Werke müssen schon irgendwie was mit dir zu tun haben.
Ja stimmt, das mit der Thematik, die sich als roter Faden durch die ganze Mappe zieht, habe ich bei manchen Unis auch gehört. Aber dass die meisten das gar nicht brauchen.
Danke, ich wünsch dir auch viel Glück! :)
Danke für die umfangreiche Antwort. Ich würde mich erst für das übernächste Wintersemester an der hfbk in Dresden bewerben, da ich aktuell noch ne Ausbildung zur Grafikerin mache.
Sie haben auf ihrer Seite nur relativ wenig Angaben zu der Mappe gemacht und ein Mappenkurs findet dieses Jahr wegen Corona auch nicht statt. Ich werde da sicher noch mal genauer nachfragen.
Ein Kollege meinte, dass sie ein Konzept, eine Thematik sehen wollen, die sich durch die meisten arbeiten zieht und ein strukturelles Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Arbeiten zeigt. Ich stell mir das relativ kompliziert vor.
Ich wünsch dir viel glück bei deiner Bewerbung. (: