B550 tomahawk dual channel mit 4 Stick gut?

3 Antworten

Hallo

Auf der AM4 Plattform steht die Single und die Dual Channel Speicherarchitektur zur Verfügung. Auf AM4 Mainboards mit vier RAM Slots ist deshalb auch nur Single und Dual Channel RAM möglich, je nach Konfiguration der RAM Module. Wenn alle vier RAM Slots belegt sind, dann ist das kein Quad Channel RAM, sondern je nach Konfiguration der RAM Module ist das auch nur Single oder bestenfalls Dual Channel RAM. In dem Fall stecken dann halt je zwei RAM Module auf jedem der beiden Speicherkanäle.

Allerdings ist mit vier RAM Modulen die Belastung und der Verwaltungsaufwand für den Speichercontroller höher, der sich in dem Prozessor befindet, weshalb dieser mit zwei RAM Modulen in Dual Channel Konfiguration höher übertaktet werden kann, als mit vier RAM Modulen. Das heißt, das mit zwei RAM Modulen eine höhere Speichergeschwindigkeit erreicht und genutzt werden kann, als mit vier RAM Modulen.

Der Speichercontroller in dem Ryzen 7 5700X Prozessor ist für den Betrieb mit bis zu DDR4-3200 RAM Modulen ausgelegt, bei Bestückung mit maximal einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal.

https://www.amd.com/en/product/11826

Max Memory Speed:
2x1R - DDR4-3200
2x2R - DDR4-3200
4x1R - DDR4-2933
4x2R - DDR4-2667
  • 2x (Dual Channel mit 2 RAM Module) 1R (Single Rank) - bis DDR4-3200 RAM
  • 2x (Dual Channel mit 2 RAM Module) 2R (Dual Rank) - bis DDR4-3200 RAM
  • 4x (Dual Channel mit 4 RAM Module) 1R (Single Rank) - bis DDR4-2933 RAM
  • 4x (Dual Channel mit 4 RAM Module) 2R (Dual Rank) - bis DDR4-2666 RAM

Für jeweils darüber hinaus wird der Speichercontroller in dem Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht unter Garantie funktionieren muss. Deshalb kann die sichere Funktion mit höheren Speichergeschwindigkeiten auch von niemand vorab garantiert werden.

Außerdem sinkt bei entsprechender Mehrbestückung mit Speicherbänken (Rank) auch noch die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Das sollte gerade bei MEM overclocking beachtet werden.

Eine Speicherbank ist dabei nicht gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Falls du dir jetzt die Frage stellst, wie das sein kann, denn in den Mainboard Spezifikationen stehen doch noch viel höhere Speichergeschwindigkeiten und wenn du wissen möchtest, wie das alles zusammenhängt, dann ließ einfach mal hier weiter.

Es ist eine falsche Vorstellung, das allein die RAM Module für die nutzbare Speichergeschwindigkeit verantwortlich sind und das dass Mainboard den RAM auf die gewünschte Speichergeschwindigkeit einstellt und das dieser deshalb mit gewünschten Speichergeschwindigkeit läuft. Es ist auch nicht das Mainboard, das da irgendetwas "schafft". Das Ganze verhält sich ein bisschen anders.

Das BIOS/UEFI stellt die Speichergeschwindigkeit nicht irgendwo auf dem Mainboard ein und auch nicht direkt am RAM, sondern das BIOS/UEFI stellt den Speichercontroller auf die gewünschte Geschwindigkeit ein und weil der Speichercontroller dann mit der eingestellten Geschwindigkeit läuft, steuert dieser dann auch mit dieser Geschwindigkeit die Zugriffe auf den RAM, woraus sich erst der Speichertakt ergibt. Deswegen ist es auch der Speichercontroller, der auf die gewählte Speichergeschwindigkeit eingestellt wird und nicht der RAM.

Je schneller nun der Speichercontroller arbeitet um so schneller wird auf den RAM zugegriffen, was einen höheren Speichertakt ausmacht. Und diesen müssen die RAM Module nun wiederum aushalten können. Deshalb gibt es RAM Module mit so vielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten und wer mag auch für MEM overclocking, aber nicht damit man einfach nur die freie Auswahl hat, denn am Ende entscheidet immer der Speichercontroller über die tatsächlich erreichbare Speichergeschwindigkeit.

Der Speichercontroller steckt aber weder auf dem Mainboard noch im RAM, der steckt im Prozessor und deshalb gibt auch der Prozessor vor, welche Speichergeschwindigkeit tatsächlich erreichbar ist und nicht der RAM und/oder das Mainboard. Das wird von vielen einfach nicht beachtet, einfach ignoriert, oder einfach falsch verstanden, was dann aber zu Problemen führen kann.

Das was in den Mainboard Spezifikationen steht, das garantiert lediglich das diese Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI eingestellt werden können, mehr nicht. Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit ist also von den individuellen Eigenschaften des eingesetzten Prozessors abhängig und nicht vom RAM oder dem Mainboard. Das BIOS/UEFI muss die gewünschte Speichergeschwindigkeit lediglich einstellen können und diese Information findest du in den Mainboard Spezifikationen. Das ist es was dort geschrieben steht. Das sind keine unter allen Umständen garantiert erreichbaren Speichergeschwindigkeiten.

Die in den Mainboard Spezifikationen mit (OC), (O.C.) oder (A-XMP OC MODE) gekennzeichnete Speichergeschwindigkeiten sind nur durch übertakten des Speichercontrollers möglich und deshalb sind diese Geschwindigkeiten nicht vorab garantiert. Das erreichen dieser Geschwindigkeiten ist abhängig von den individuellen Eingenschaften des eingesetzten Prozessors, also davon, wie hoch sich der Speichercontroller des eingesetzten Prozessors übertakten lässt. Dabei spielt es keine Rolle was das Mainboard, bzw. das BIOS/UEFI alles einstellen kann oder was alles in den Mainboard Spezifikationen geschrieben steht oder bis zu welcher Geschwindigkeit die RAM Module mitmachen könnten. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor nicht mitspielt, dann is Essig.

https://de.msi.com/Motherboard/MAG-B550-TOMAHAWK/Specification

4866(OC)/ 4800(OC)/ 4600(OC)/ 4533(OC)/ 4400(OC)/ 4300(OC)/ 4266(OC)/ 4200(OC)/ 4133(OC)/ 4000(OC)/ 3866(OC)/ 3733(OC)/ 3600(OC)/ 3466(OC)/ 3400(OC)/ 3333(OC)/ 3300(OC)/ 3200(JEDEC)/ 3000(JEDEC)/ 2933(JEDEC)/ 2666(JEDEC)/ 2400(JEDEC)/ 2133(JEDEC) MHz

Wenn für schnellere RAM Module eine höhere Speichergeschwindigkeit eingestellt wird, als der Prozessor nativ unterstützt und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP nicht, weil die Einstellungen durch das XMP zu viel für den Prozessor sind. In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Die Speichergeschwindigkeit müsste dann manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet.

Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP overclocking RAM betreffen würde und den Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen. Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Deshalb ist MEM overclocking aber auch nicht gleich ausgeschlossen oder unmöglich, denn es besteht ja auch die Möglichkeit das es funktioniert.

Die immer wieder angesprochene Latenz (CL) hat auch einen gewissen Einfluss auf die Speichergeschwindigkeit, speziell auf die Reaktionszeit des RAM. Vereinfacht lässt sich sagen, je niedriger die Latenz, um so schneller reagiert der RAM auf Speicherzugriffe. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten, denn der Leistungszuwachs durch eine geringere Latenz ist nicht spürbar, sondern lässt sich höchstens messtechnisch nachweisen. Dafür kosten RAM Module mit einer niedrigeren Latenz gleich wieder etwas mehr. Die Kosten dürfte man wohle mehr spüren, als den Geschwindigkeitsunterschied.

mfG computertom

Das wäre dann Quad Channel.

Damit läuft aber dein System definitiv instabiler und je anch Taktung wird dein RAm nicht mehr als 2933 oder 3200mhz machen können da die Speichercontroller ausgelastet sind.

Spürbare Performanceunterschiede haste aber nicht dadurch.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Experte // Fertig-PC Shop / Ausstattung von Unternehmen etc.

computertom  09.08.2023, 18:45
Das wäre dann Quad Channel.

Das ist Quatsch. Auf der AM4 Plattform gibt es überhaupt keine Quad Channel RAM Unterstützung, nur Single und Dual Channel. Auch mit vier RAM Modulen bleibt es bestenfalls bei Dual Channel. In dem Fall stecken dann halt zwei RAM Module auf jedem der beiden Speicherkanäle.

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Das wäre dann quad channel.

Würde bei 2 Sticks in Dual channel bleiben, bei Quad channel funktionieren die Übertaktungsprofile evtl nicht richtig.


computertom  09.08.2023, 18:43
Das wäre dann quad channel.

Das ist Quatsch. Auf der AM4 Plattform gibt es überhaupt keine Quad Channel RAM Unterstützung, nur Single und Dual Channel. Auch mit vier RAM Modulen bleibt es bestenfalls bei Dual Channel. In dem Fall stecken dann halt zwei RAM Module auf jedem der beiden Speicherkanäle.

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