Anti-Feminismus - ein Zeitproblem oder ein soziales Phänomen?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Nein, die Freiheit der Anderen ist auch meine. 91%
Ja, die Freiheit der Anderen schränkt mich ein. 9%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein, die Freiheit der Anderen ist auch meine.

Feminismus heißt eigentlich, dass Männer und Frauen die gleichen Rechte haben. Und die meisten Menschen finden das gut, da wir nun mal zu gleichen Teilen Frauen und Männer sind und fast jede Frau auch mit Männern zu tun hat und fast jeder Mann auch mit Frauen.

Nur extreme Frauen- oder Männerhasser missbrauchen das Wort für ihre Zwecke und machen daraus etwas schlechtes.

Ich fühle mich durch Gleichberechtigung nicht eingeschränkt, sondern durch Personen die wieder ein Ungleichgewicht herstellen wollen.

Ich bin mir nicht sicher ob ich deine Frage verstanden habe, aber falls ja, dann gibt es darauf keine eindeutige Antwort.

Wenn jeder nur seinen Kram macht und sie kein anderer darum kümmert, mag das so sein. So funktioniert aber die Welt nicht, fast alles was man tut ist zu einem gewissen Grad auf Interaktion und Kommunikation und da fangen die Probleme an.

Klar kann der alternde Cis-Mann weiter an seinem Rollenbild festhalten, aber wenn sein Freiheitsbegriff einschließt Frauenfeindliche Witze zu machen oder Frauen nicht ernst zu nehmen, dann wird das schnell schwierig. Schließlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Frauen mit denen er Kontakt hat das anders sehen und auch sein Verständnis von Männlichkeit grundsätzlich ablehnen.

Also haben in dem Fall beide ein Rollenbild das zumindest im direkten Kontakt den anderen Einschränkt oder zumindest kränkt und diese grundsätzliche Inkompatibilität bedeutet, dass nur max. einer von beiden in einer Kontaktsituation frei und unversehrt bleibt, wer das ist hängt auch vom Umfeld ab.

Insofern muss mMn die allgemeine Antwort die sein, die ich angegeben habe, auch wenn ich es für mich pers. anders sehe, ist das die gesellschaftliche Realität.

Ein Zeitproblem.

Die Formierung des Rechtspopulismus fokkusiert auch stärker antifeministische Vorstellungen und die Sehnsucht nach einer Rückkehr zur Frauenrolle der 50er Jahre.

Freiheit ist ein "Hurenbegriff" der von Parteien und Bewegungen jeder Coleur verwendet wird, da sie wissen, dass Menschen sich danach sehnen in einer Welt zu leben, wo sie sich selbst am besten entfalten, also frei sein, können.

Fragen in dieser Hinsicht müssen also erstmal klären was Freiheit eigentlich konkret sein soll.

Es wird kompliziert, wenn man das Problem völlig zerlegen will.
Die Freiheit gibt es ja schon. Niemand kann gezwungen werden, dich einem Rollenbild unterzuordnen. Das ist soweit gesellschaftlicher Konsens, dank des Feminismus der Vergangenheit.

Es kann aber auch niemand gezwungen werden, die Rolle, die eine Person einnimmt, angenehm zu finden. Man sucht sich einen Partner, Freunde, Angestellte usw. auch nach Sympathie aus. Das ist auch normal und legitim.
Aber hier setzt der moderne Feminismus an.
Wer meint, mit einer Frau nicht zusammenleben zu können, die Kommandant beider Bundeswehr ist oder lieber Wände hochmauert, als den Haushalt zu machen, wird zum Buhmann erklärt.
Aber auch das ist Freiheit, das muss er dürfen. So wie man kein Rassist ist, wenn man keinen dunkelhäutigen Partner will, nicht transphob ist, wenn man eine Transfrau als Mann wahrnimmt oder kein Unmensch, wenn man übergewichtige Bewerber nicht einstellt.