An wen kann ich mich wenden, wenn jemand nicht mehr für sich selber sorgen kann?

12 Antworten

Du kannst an das zuständige Vormundschaftsgericht schreiben, denFall schildern und eine gesetzliche Betreuung beantragen. Die kümmern sich dann darum. Wenn es in Euerer Stadt beim Rathaus ein Seniorenbüro gibt, kannst Du da auch anrufen, die werden sich dann auch kümmern. Weißt Du, ob sie Verwandte hat? Dann ruf die an.

Man kann der Polizei Bescheid sagen. Im Zweifel wir die sich um den Rest kümmern.

Da sind schon einige Vorschläge gemacht:

1 Polizei: Bei einer unmittelbaren Gefahr kann die Polizei einschreiten und ggf. eine Zwangseinweisung veranlassen, z.B. bei offensichtlicher Selbstgefährdung, z.B. wenn Jemand offensichtlich verwirrt ist und bei Frost barfuß und locker bekleidet draußen herumläuft. Aus den Antworten bei gutefragenet wird deutlich, dass durchaus eine organische Erkrankung vorliegen kann, die rasches Handeln erfordert. 2. Das Gesundheitsamt kann tätig werden, wenn etwas Zeit ist. Von dort können Maßnahmen wie die Errichtung einer Betreuung (juristisch, eine geeignete Person bekommt Vollmacht für bestimmte, vom Gericht zu definierende Wirkungskreise, z.B. Aufenthaltsbestimmung.) 3. Das Vormundschaftsgericht kann auch angegangen werden, wird sich aber an das Gesundheitsamt wenden und dort ein Gutachten in Auftrag geben. 4. Wo der Sozialpsychiatrische Dienst angesiedelt ist und welche Befugnisse er hat, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. 5. Dann gibt es viele Menschen, die helfen wollen und einige, die es vielleicht können: Sind irgendwelche Bezugspersonen zu ermitteln? Verwandte? Hausarzt? An Kirche, Diakonie, Caritas usw. kann man sich wenden, an irgendeine Sozialstation. Die können nach Gutdünken tätig werden, müssen es aber nicht.

Also: Wenn unmittelbar Gefahr droht, erreicht man die Polizei über die 110.

Wenn Zeit ist, schlage ich vor, dass Du mit der alten Dame redest und klärst, ob es irgendwelche Bezugspersonen gibt oder, wenn nein, wem von den Genannten sie sich öffnen würde.

Ich meine, um eine ärztliche Untersuchung einschließlich Labor und vielleicht weiterer Diagnostik kommt man nicht herum, die Frage ist, wie man die zustandekriegt, ohne unmittelbaren Zwang anzuwenden und wie es für die alte Dame akzeptabel und verträglich wird.

In S-H gibt es für solche Fälle den SPD (Sozial-psychiatrischen Dienst), wie das in andere Bundesländern ist, weiß ich nicht. Bei einer offensichtlichen Selbsgefährdung Tel 110. Die Rettungsleitstelle wird schon wissen, was zu tun ist.

toll, dass du dich kümmerst !

Diese plötzliche Verwirrtheit kann auf Krankheiten hindeuten, die mit Demenz nicht zwangsläufig was zu tun haben müssen, z.B. Diabetes. Es ist also wichtig, sich schnell zu kümmern. Hast du schon mal selbst mit ihr gesprochen, kann sie sich noch mitteilen ? Kennst du ihre Angehörigen und kannst die informieren ?

Wenn das alles nicht der Fall ist, könntest du dich an einen Pflegedienst wenden, die wissen mit Sicherheit was zu tun ist und können sich kümmern.

Freejazz2006 
Fragesteller
 31.01.2012, 23:32

Ja, ich spreche oft mit ihr. Ich schick sie auch wieder in ihre Wohnung zurück. Verwandte hat sie denke ich keine. Aber das mit der Diabetes stimmt. Meine Oma war mal total verwirrt deswegen. Zu hohen Zucker.

Kitara  31.01.2012, 23:50
@Freejazz2006

Dann geh mal zu ihr, nimm dir Zeit für 1-2 Tassen Kaffee und sprich mit ihr. Sag ihr, dass du dich um sie sorgst und biete ihr deine Hilfe an. Nicht, dass du dich jetzt um sie kümmerst, aber biete ihr an, sie z.B. zum Arzt zu bringen oder dass du einen Pflegedienst informieren wirst. Vielleicht auch, dass du sie bei dem Termin begleiten kannst, ältere menschen haben da oft Angst vor.

Kann gut sein, dass sie all deine Hilfsversuche ablehnen wird, weil sie nicht erkennen kann oder will, dass sie hilfebedürftig ist. Versuch dann klar und bestimmt zu sein und sag ihr, dass du es für nötig hälst Hilfe einzuschalten und das auch tun wirst.