Alleine in Reithalle reiten?

5 Antworten

Erster gedanke wären jetzt stangenarbeit, da muss er auch ja konzentrieren um die beine richtig zu heben. Vielleicht auch üben alleine zu sein, das es ihm nichts mehr bzw nicht mehr so viel ausmacht. Aber so einen haben wir als schuli auch im Stall, der geht dann eben bestenfalls mit anderen in die Halle

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe mal an einem Problempferdelehrgang mit Linda Tellington teilgenommen. (War super). Sie hatte einen spät gelegten (bis zu der Zeit fast unreitbaren) Wallach an der Hand, der wie verrückt herumwiehern wollte. Sie hat das jedesmal deutlich unterbunden. Und erklärt, dass man Pferde, schon gar nicht Hengste oder spät gelegte Wallache, nicht wiehern lassen soll. Durch das Wiehern drehen die nur immer mehr auf.

Auch meine Stute lasse ich unter dem Sattel nur selten wiehern. Es sei denn, sie schlappt im Schritt tiefenentspannt vor sich hin. Ich verbiete es ihr. Wenn ich das nicht mache, wird ihre Unkonzentration, die sie bei ihrer Rosse gerne hat, nur schlimmer und schlimmer. Und dann lenke ich sie mit Arbeit ab. Übergänge. Trab, Halt, Trab, Halt.... das bringt sie am besten wieder zur Räson.

SuomiLaura 
Fragesteller
 14.07.2019, 13:36

Und wie kann ich das Wiehern unterbinden?

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Das Problem mit dem Wiehern und völlig am Rad drehen hatte ich auch mal. Die beste Lösung war das Pferd zu beschäftigen. Natürlich kannst du nicht direkt Volten und alles reiten, wobei sich das Pferd konzentrieren muss, aber auch die Lösungsphase kannst du spannend gestalten.

Das heißt viele Übergänge, viele Handwechsel, viele verschiedene Hufschlagfiguren. Einfach gar nichts lange am Stück machen. Dann bleibt ihm nichts anderes übrigen, als sich zu konzentrieren.

In der Arbeitsphase kannst du dann auch verschiedene Tempi innerhalb einer Gangart reiten und natürlich nun auch die engeren gebogenen Linien. Fordere dein Pferd, aber überfordere es nicht.

Ist dein Pferd im Normalfall in Stangenarbeit gut, kannst du diese auch dazu nehmen. Bei einem Pferd, was so aber gerne schon über eine Stange stolpert, würde ich diese weglassen. Klar ist es Ziel, dass das Pferd sich auf dich konzentriert. Ist das Pferd aber nicht 100% konzentriert und fällt eh gerne mal über eine Stange, ist das eine schlechte Kombination.

Ach und klar macht das kein Spaß so ein irres Pferd zu reiten, aber genau aus diesem Grund darfst du solche Situationen nicht vermeiden. Ich würde sie sogar noch provozieren. Gehe ich halt extra zu Zeiten wo keiner da ist. Das Pferd muss lernen in solchen Situationen bei dir zu sein und auch auf dich zu Vertrauen

Ich fürchte, deiner RB fehlt das Vertrauen zu dir ein wenig.

Pferde sind nun mal Herden- / Fluchttiere und er vermisst den Schutz der Herde. Bau erst mal richtig Vertrauen zu ihm auf, zB durch Bodenarbeit, Spazieren gehen, etc.

Dann nimm dir eine professionelle Reitlehrerin/ Reitlehrer mit in die Halle und lass ihn dich beobachten. Vielleicht machst du unbewusst etwas, dass das Tier verunsichert? Kommt er ggf. mit dem leichten Sitz nicht klar, bist du nicht ganz ausbalanciert, etc. das können so winzige Kleinigkeiten sein, die bemerken wir Reiter manchmal nicht, da hilft aber ein Blick von außen.

Das alles erfordert natürlich Zeit und Geduld (das will ja kein Reiter hören, ich weiß), aber nehmt euch diese Zeit, ihr werdet es dafür später als tolles Team genießen können.

Vl macht zu viele Übergänge oder Cavaletti Arbeit, da muss er sich nämlich konzentrieren

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde