Aktive Sterbehilfe pro / contra

Das Ergebnis basiert auf 39 Abstimmungen

Pro 77%
Contra 23%

32 Antworten

Pro

Ich bin dafür, natürlich nur unter gewissen Grenzen, alle Möglichkeiten zur Heilung sollten ausgenutzt sein, und ich würde auch nicht den Willen der Verwandtschaft gelten lassen, sondern nur den vom Patienten (Patienten verfügung) aber wenn jemand unheilbar krankes sich für einen sofortigen Tod entscheidet, dann finde ich sollte man ihn den auch nicht verwehren, da jeder sein eigener Herr ist. Vlg

Contra

Contra aktive Sterbehilfe:

  • Es öffnet Türen für weitere Auslöschung menschliches Leben. Wer setzt die Grenze für die aktive Sterbehilfe ein? Ab welcher Krankheitsstadium? Wo bleibt die freie Wahl und wo nicht? Soll der Staat hier Gott spielen und zwischen wertes Leben und unwertes Leben entscheiden oder die Entscheidungen dem Individuum gänzlich überlassen?
  • Wer das Leben liebt, der ist auch bereit dafür zu leiden. Warum sollte man diesen Menschen zum sterben durch aktive Sterbehilfe motivieren evtl. nötigen?
  • Der Mensch hat nicht entschieden wann und wo er geboren ist; Warum soll er entscheiden wann er sterben wird? Mit welchen moralischen Recht? Abgesehen davon sind die meisten Entscheidungen des Menschen im Leben Fremdbestimmt und unbewusst. Er verhält sich wie das Rudeltier. Würde der Staat die meisten Menschen zur Selbstmord beispielweise motivieren, so würden sich die meisten Menschen deswegen umbringen.
  • Nur eine nihilistische Weltanschauung und gottesfeindliche Einstellung kann die aktive Sterbehilfe uneingeschränkt befürworten. Die aktive Sterbehilfe würde wiederum diese deprimierende Lebenseinstellung fördern noch mehr sich in die Gesellschaft zu verbreiten.
  • Der Arzt spielt hier den Henker. Das ist für ihn eine hohe emotionale Belastung. Evtl. arbeitet er hier gegen sein moralisches Gewissen. Ich möchte hier nicht in seiner Haut stecken. Seine Gewissenbisse können ihn auch später verfolgen.
  • Die aktive Sterbehilfe kann für niedere Motive einige der Angehörigen missbraucht werden z.B. der alten Last los zu sein oder um an das Erbe schneller zu kommen.
  • Die aktive Sterbehilfe würde anderen Menschen mit Selbstmordgedanken motivieren sich das Leben zu nehmen. Bsp. könnte sich ein relativ gesunder Mensch umbringen, nur weil seine schwere Diagnose auf dem Papier steht.
  • Für die Hinterbliebenen bleibt ein großer Trauer und Enttäuschung wenn ein vermeintlicher Kämpfer aus ihrer Familie sich für die aktive Sterbehilfe umentscheidet.
  • Von Leid geplagte Menschen wie z.B. mit Schwerbehinderung können ihre Meinung zu Tod ändern und am Leben doch festhalten, weil sie neue Glücksmomente im Leben erfahren haben. Ich habe meine Liebe des Lebens in Pflegeheim kennen gelernt. Mein Freund möchte mich nicht missen, auch wenn er mich nur anlächeln kann, meine Berührungen spürt und an Schläuchen hängt. Er ist komplett gelähmt. Er hat immer wieder zu mir früher gesagt: Er möchte leben. Wir haben viele kleine schöne Momente miteinander erlebt. Gemeinsame Spazierfahrten mit den Rollstuhl, neue Kontakte geknüpft etc... Vor dem Pflegeheim wollte er die Patientenverfügung unterschreiben. Der Mensch kann sein Meinung doch ändern.
  • Die Palliativmedizin (Sterbebegleitung) bietet viele Maßnahmen um Menschen ihre große Schmerzen zu lindern ob medikamentös oder durch Trost spenden, die letzten Träume ausleben....
  • Manche Menschen sind von schweren Krankheit doch geheilt worden. Auch wenn alle Ärzte für sie zuvor ihre Hoffnung auf Heilung aufgegeben haben. Entweder durch gesundheitsbewusste Lebensweise oder ohne irgendwelche Therapie. Sie sind die Hoffnung für andere Leid geplagte Menschen.
  • Bei der aktiven Sterbehilfe würden noch mehr Arbeitsplätze für Helden wegfallen die den schwerkranken Menschen mit ihrer großartigen Gabe Hoffnungen und Trost spenden und pflegen.
  • Die aktive Sterbehilfe (Euthanasie) erinnert an die dunkle Zeiten des Nationalsozialismus über die Auslöschung des "unwerten Lebens". Unabhängig ob der Staat die Euthanasie empfiehlt oder es mit der Gewalt durchsetzt, der Begriff die Vernichtung des unwerten Lebens bleibt bestehen.
  • Sie bringt die Menschen zur weiteren Überlegung auf die aktive Sterbehilfe auch auf schwerkranke Säuglinge an zu wenden.
  • Der Doppelmoral des Staates wäre hier offensichtlich; Wenn der Staat zwar bei Schwerverbrecher und Wiederholungstäter von der Todesstrafe absieht, aber dafür schwerbehinderte Menschen einschläfern lässt.
  • Für Gläubige und gottergebene Menschen ist diese Welt ein Geschenk Gottes. Die Gnaden Gottes sind in Himmel und Erde für die Menschen zu Diensten. Gesundheit und Krankheit ist wie das Leben eine Prüfung für den Menschen ob er beim Leid standhaft bleibt oder die Gottes Leitung verlässt. So offenbart sich die wahre Wahrhaftigkeit eines Gläubigen oder nur ein Lippenbekenntnis in gute Zeiten. Für jedes Leid werden dem Gottergeben seine Sünden vergeben und seine Stufen in Paradies erhöht. Eine Belohnung für das Leben nach dem Tod.
  • Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Weg mit der aktiven Sterbehilfe.
Contra

Ich möchte gegen die gesamte Debatte zunächst einmal Hospize ins Gespräch bringen, in denen menschenwürdiges begleitetes Sterben möglich ist. Ärztlich betreut und mit liebevoller Hinwendung ist dort ein Sterben möglich, das mit der Idee des nutzlosen Lebens nichts zu tun hat.

Ich möchte niemandem meine Meinung aufzwingen, aber vielleicht sollte man sich einmal die Frage stellen, ob nicht so mancher Wunsch nach einer Legalisierung der Sterbehilfe auf eine Internalisierung des gesellschaftlichen Leistungsgedankens - auch bei den Betroffenen - zurückgeht.

engelhaar  15.05.2008, 22:53

Daumen Hoch, für diese sehr sensible Antwort.

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Pro

Niemand sollte unnötig leiden müssen.

Pro

Guten Tag,

Ich bin ja ein direkt Betroffener als mehrfach chronisch kranke seit 1998

Ich habe schon seit Jahren alles veranlasst, um mich jederzeit vom Leben zu Tod bringen zu lassen.

Trotzdem früher hätte ich mir ein Leben so wie meins heute nicht vorstellen können.

Schon bei dem Gedankenhätte ich mich vir den Zug geworfen.

Heute lebe ich aber trotz vieler einschränkungen gerne und gut.

Unerträgliche Schmerzen gibt es nur sehr selten, wenn man einen der viel zu seltenen Schmerztherapeuten hat, ist so was fast ausgeschlossen.

Ich war dreimal im Hospiz und schlich (;0) rollte) jedes Mal nochmal raus, weil es angehalten wurde und sich nochmal verbesserte.

Gesundheit ist einfach ein vergängliches Gut, Heilung ist nicht nötig.

Auch halbtot ist ein gutes Leben möglich.

Ich habe es nur deshalb, weil mir ein Heimplatz zu teuer wäre.

Mein Vermögen, das meine Kleinen Kinder noch für Abi , die Ausbildung und zum Studieren verbrauchen und lieber selber bewohnen sollen, soll nicht ins Pflegeheim gesteckt werden.

Und danach würden die Grossen zur Kasse gebeten werden.

Nein danke.

Lach :0)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung