Wie kann ich eine Leitfrage formulieren für meine 5.PK in Biochemie?

2 Antworten

Hi,

"Ich bin am Thema Genmanipulation interessiert aber weiss ich überhaupt nicht wie ich dazu eine Leitfrage vormulieren kann"


"Welche Rolle spielt das Ackerbakterium (Agrobacterium tumefaciens) in der pflanzlichen Gentechnik?"



Hintergrund:

Agrobacterium tumefaciens ("tumormachendes Ackerbakterium") ist ein Organismus, der über recht verblüffende Fähigkeiten verfügt, die gerade in unserer Zeit, Stichwort: "Gentechnik", Dauer-Aufreger "transgene Pflanzen", äußerst gefragt sind. 

Es ist in der Lage, Gene in fremde (pflanzliche) Zellen einzuschleusen und dort bis in den Zellkern zu manövrieren, um sie dort in das pflanzliche Genom zu integrieren. Da klatscht jeder Experte Applause, ob des kühnen Vorgehens dieses kleinen Mikroorganismus. 

Als eigentlich "ahnungsloser" Prokaryont kennt und nutzt es die Sprache eukaryontischer Zellen. So z.B. die Importmechanismen eines Zellkerns, den es selbst nicht kennt und für ihn fremde, eukaryontische Genstrukturen, die von der Pflanze erkannt, gelesen und ausgeführt werden. Daraufhin wächst an der Infektionsstelle ein Tumor, der pflanzenfremde Stoffe produziert, wovon Agrobacterium wie Gott in Frankreich lebt, hmm, njam, njam :) Immer ein gedeckter Tisch, auf ander Leuts Kosten. 

Die Pflanze findet das nicht so lustig, aber es bringt sie auch nicht um. Da würde das Bakterium ja an dem Ast sägen, auf dem es sitzt und dazu ist es viel zu schlau. "Leben und leben lassen" ist die Devise. Dieser kleine Bengel ist einfach nicht wegzukriegen, da die Pflanze nicht zwischen den klammheimlich hinzugefügten, man könnte sagen "untergemogelten" Genen (die für die "frei Haus" Nahrungsmittel) und den eigenen Genen unterscheiden kann und die eingeschleusten Gene zudem auch noch über typische Promotorsequenzen verfügen, die sie kennt, denen sie einfach nicht widerstehen kann und sie daher strikt ausführt. 

Das Bakterium war Gentechnikern, mit seiner sehr eleganten gleichwie raffinierten Vorgehensweise, um gefühlte Lichtjahre voraus. Diese dachten, sie fuhren auf der Autobahn, in Richtung Aufklärung der zentralsten Lebensvorgänge und deren Manipulation (Genmanipulation), aber wurden sozusagen links vom Bakterium überholt. Dieses war ihnen bereits meilenweit voraus.

So verliebten sie sich und es wurde daher zu ihrem "Modellorganismus". Hat der Mensch jemals etwas nicht ausgebeutet? Da müsste man schon angestrengt nachdenken... So ist es nicht verwunderlich, dass sie die Fähigkeiten des Bakteriums gerne nutzen, um etwas zu bewerkstelligen, was sie selbst nicht auf die Reihe gekriegt hätten: Gene in (Pflanzen-) Zellen zu bringen, die funktionieren ("transgene Pflanzen"). 

Dieses Thema hat einen starkem Bezug zu zeitgemäßer Thematik der Biologie (Genetik) und zugleich zu einer neuartigen Technologie, die unseren Zeitgeist geprägt hat, an die mehr Hoffnungen, Sehnsüchte oder Wünsche (z.B. Heilen von Krankheiten, Lösen der Welternährungsprobleme u.s.w.) geknüpft sind, als an jeder anderen Technologie, an deren  Gegenwartsbedeutung wir heute nicht mehr vorbeikommen, denn die gentechnisch veränderten Produkte, die bereits im Umlauf sind, landen (potentiell) auf unserem Teller, was immer wieder Gegenstand kontroverser Diskussionen ist. Wie hat man sich den Organismus zunutze gemacht, der einen entscheidenden Beitrag dazu leistete, Gene in fremde Zellen hineinbringen zu können? ("'Transformation' durch Agrobacterium tumefaciens"). Diese (deine) Präsentation möchte einen Beitrag zum Verständnis dieser Frage leisten. Zeitgemäßes, modernes Fachwissen, mit Gegenwartsbezug, am Beispiel eines Modellorganismus, der anderen die Show stiehlt. Daraus lässt sich doch was machen. Gruß, Cliff

Otakuzzz 
Fragesteller
 03.10.2017, 10:57

Das klingt sehr interessant :) Danke! Ich werde es mir erstmal vermerken und weiter recherchieren.

Vielen Dank für den Vorschlag und für die Erklärung!

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Du könntest etwas über den Energiestoffwechsel schreiben.
Das ist auf Schulniveau noch sehr gut machbar und ist nach einer festen Struktur gut abzuarbeiten.