Was sagt die Bibel zu Kondomen?

11 Antworten

Die Bibel sagt keinen Piep zu Kondomen.

Evangelische Landeskirchen (bzw ihre Mitglieder) haben in Deutschland selten etwas gegen Verhütung:

Protestantische Kirchen haben in Entscheidungen von 1951 und 1958 Empfängnisverhütung erlaubt.

Bei orthodoxen Kirchen und anderen Protestanten kommt es auf die jeweilige Kirche an.

Bei den Katholiken sind Verhütungsmittel für gewöhnlich pfui bäh. Es sei denn, es gibt eine Notlage wie extreme Armut oder eine drohende Vergewaltigung in Kriegsgebieten:

Wenn schwerwiegende Gründe wie im Falle einer Vergewaltigung vorliegen oder wenn die Gefahr einer solchen besteht, ist eine Empfängnisverhütung unter Umständen zulässig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Empf%C3%A4ngnisverh%C3%BCtung#Christentum

Nichts, die gab es in dieser Form damals noch nicht.

Absolut nichts. Die gab es damals nicht.

Der Hl. Paul VI. hat im Jahr 1968 in seiner Enzyklika "Humane vitae", ausgehend von der Philosophie des Hl. Thomas von Aquins, künstliche Verhütungsmittel für Katholiken verboten, da laut der Lehre des Hl. Thomas die Sexualität ausschließlich auf die Fortpflanzung innerhalb der kirchlichen Ehe ausgerichtet ist.

An diesem Verbot gab es jedoch schon damals große theologische Kritik, da man somit selbst innerhalb der kirchlichen Ehe zur Enthaltsamkeit verpflichtet ist, wenn man keine Großfamilie möchte.

Wenn man bedenkt, dass nach der Lehre der Kirche auch Masturbation seit dem Mittelalter eine schwere Sünde ist, wird schnell klar, dass hier eine massive Sexual-Feindlichkeit entstanden ist, die im wahren Leben nicht einzuhalten ist.

Jesus hat die Pharisäer kritisiert, dass sie den Menschen Bündel auflegen, die niemand tragen kann.

Genauso ist es mit der Sexual-Lehre. Ein normaler Mensch kann nicht vollkommen in sexueller Enthaltsamkeit leben. Er wird durch seinen Körper also praktisch zum Sündigen gezwungen. Entweder durch unerlaubten Sex oder Masturbation. Das kann man dann reuevoll beichten und sich einen Ablass durch eine gute Tat verdienen und dann geht es wieder von vorne los.

Die mittelalterliche Sexualmoral greift auf die antike griechische Philosophie zurück, wonach die Weisheit die fleischlichen Bedürfnisse überwinden muss. Körperliche Bedürfnisse wie Sexualität werden als etwas schlechtes angesehen. Für die Kirche im Mittelalter war die sexuelle Lust eine Sache des Teufels.

Diese Lehre lässt sich aber einfach nicht umsetzen, da sie dem Menschsein widerspricht.

Und so haben sich auch schon die griechischen Philosophen mit Knaben vergnügt. Auch in der Kirche gab es das.

Und trotzdem traut man sich nicht, diese Lehre der "Reinlichkeit" aufzugeben, da sie einem Triumph des Teufels gleich käme, in den Augen der Kirchenmänner, die aber in ihrer Freizeit oft selbst ihre Triebe ausleben.

Das ist ja gerade diese Doppelmoral, die heute von vielen kritisiert wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Theologiestudium

Über das Thema Verhütung sagt die Bibel zunächst nichts.

Das Benutzen von Kondomen stellt aus meiner Sicht keine Sünde dar, sondern bietet uns aus meiner Sicht eine Möglichkeit verantwortungsvoll mit dem Thema "Kinder in die Welt setzen" umzugehen.

Problematisch wird es aufgrund der gesundheitlichen Risiken aus meiner Sicht bei der Verhütung mittels der Pille. Denn unser Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes und wir sollten ihn gut behandeln.

Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? 1. Korinther 6:19

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Dieses: (1.Mose 1,22).

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