Verstört von eigenem Sexleben?

7 Antworten

Es kann durchaus mit den Erfahrungen der Vergangenheit zusammenhängen, dass du der devoten Seite zugeneigt bist und geführt wirst. Aber in der Partnerschaft kommt noch hinzu, dass in einer wie von dir geschilderten Beziehung der dominante Part die Verantwortung für seine Spielpartnerin und ihr Wohlergehen hat. Wenn das bei euch der Fall ist und du dich in deiner Rolle einschl. „angenehmer“ Schmerzempfindung wohl fühlst, sollte es (hoffentlich) nicht problematisch sein. Ich rate dir aber, mit deinem Partner über die Situation zu reden, damit er um deine Gefühlslage weiß.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe bereits einige Jahre Erfahrungen mit BDSM

Bin zwar deutlich jünger als du M 17 und mag es Frauen im Bett zu erniedrigen und zu dominieren. Ob es versohlen ist oder dominantes Dirty Talk etc . Ich denke, dass ist einfach deine Vorliebe und es muss nicht immer mit deiner Vergangenheit zu tun haben. Ich hatte eine tolle Erziehung und habe diese Vorliebe trotzdem…

  1. Sadomasochistische Praktiken machen einen nicht zum Freak. Ich möchte nicht wissen, wie viele Prominente da draussen nach aussen ein ganz normales Leben führen, mit sich selbst im Reinen, und beim Sex die dominante oder unterwürfige Rolle geniessen. Das kommt häufiger vor, als man denkt und ich finde nicht, dass man sich im Jahr 2023 dafür noch schämen müsste.
  2. Wenn es euch beiden Spass macht, warum nicht? Entscheidend ist, dass man sich durch die Rolle, die man im Sex einnimmt, nicht definieren lässt. Schmerzen zufügen im Rahmen von Lust und Sex ist eine Sache, in anderen Situationen wie Streit aber eine ganz andere, komplett abzulehnende und inakzeptable Sache. Bloss weil du die devote Rolle beim Sex geniesst, musst du das nicht auchim Beruf sein. Solange dein Freund dich respektiert, warum nicht.Entscheidend ist immer gegenseitiges Einvernehmen und somit klar definierte Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen (Stichwort Codewort, welches Praktiken sofort beendet ( Merke, Meer oder Mehr ist ein ungünstiges Codewort).

Meine Kindheit war wirklich auch nicht gut und von Gewalt geprägt. Könnte das zusammenhängen? Oder ist das normal. 

Wenn man in der Kindheit Gewalt erfahren hat, so kann es durchaus Einflüsse aufdas weitere Leben, auch das Sexualleben, haben. Diesbezüglich würde ich empfehlen, mal einen Psychologen oder Psychiater zu kontaktieren. Es ist niemals verkehrt, traumatische Ereignisse aus der Kindheit mit professioneller Hilfe zu besprechen. Es kann so leichter sein, diese zu verarbeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde einfach sagen, mach dir keine Gedanken darüber. Es ist, wie es ist. Und wenn es für euch beide passt, um so besser. Es ist nichts verbotenes. Ihr schadet niemanden. Ihr schadet auch nicht euch selbst.

Ich bekomme bei deiner Frage ein ziemlich deutliches Bild:

Du bist eine sehr liebevolle und bewusste junge Frau und deine größte Sehnsucht ist, deine Liebesfähigkeit vertrauensvoll ohne Angst vor Missbrauch oder Ausnutzung in das Leben einzubringen.

Genau dieses fehlende Vertrauen ins Leben und in andere Menschen, das in der Beziehung zu deiner Mutter nicht stabil genug entstehen konnte, ist für dich aber ein wichtiges Grundbedürfnis für eine angstfreie Existenz, denn nur so kannst du auch lieben und dich lieben lassen.

Um deiner Psyche auf der tiefsten Ebene klarzumachen, dass Vertrauen doch möglich ist und du es auch leben kannst, suchst du immer wieder Situationen, die dein volles Vertrauen erfordern und dir zeigen, dass du vertrauen und als Folge davon lieben kannst und darfst.

Ich finde du bist auf einem tollen Weg in Richtung Ganzheit und Menschlichmkeit.