Scham bei SB, schlechtes Gewissen?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Schamgefühl ist tatsächlich eine denkwürdige Eigenschaft des Menschen und dabei aber bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgebildet. FKK Strände zB sind nicht für jedermann ein einladender Gedanke , aber man muss nicht einmal irgendwie nackt in die Öffentlichkeit hinein stolpern um beschämt zu sein. Manchmal reichen auch ganz "normale" , "einfache" Dinge bei denen man sich schämt oder zumindest schwer tut. Von der einfachen Frage "Entschuldigung wie spät ist es ?" (und das weiß ich von mir selbst ) bis hin zu ungeschickt stolpern und jemandem die Cola über das Hemd schütten und solche Sachen. Ich denke das hat unter anderem mit dem eigenen Selbstbewußtsein zu tun und natürlich auch mit der Erziehung. Manche Menschen sind auch sehr schüchtern und unsicher wenn es generell um das Thema Sexualität geht. Das muss dann vielleicht nicht mal einen festen Grund haben (kann aber natürlich auch Folge von Erziehung/Erlebnissen usw sein)

Was ich damit im Grunde erstmal ausdrücken möchte : setze Dich nicht unter Druck bei der Suche nach dem Grund bzw nach der Lösung ! Du empfindest es als mehr oder minder beschämend bzw fühlst Dich unsicher dabei und vielleicht gehen Dir dabei bewußt oder unterbewußt zu viele Gedanken durch den Kopf ("Was würden Eltern/Freunde/Bekannte jetzt von mir denken ?") Da bist Du aber nicht allein , nicht jeder ist da total locker. Das ist vielleicht auch einfach eine Entwicklungssache , etwas woran man sich selbst erst gewöhnen muss (weiß jetzt nicht wie alt Du bist) aber in vielen Dingen des Lebens wird man erst im Laufe der Zeit selbstsicherer. Das ist auch solange nicht schlimm wie es keinen Nachteil für Dich hat, Dir Sorgen macht oder Dich schlecht fühlen lässt. Und ich hoffe das ist nicht der Fall. Ansonsten gib Dir selber Zeit , lerne Dich, Deinen Körper und Deine Emotionen und Reaktionen auf Selbstberührung langsam kennen. Lerne Vertrauen zu Dir selbst und das Du dabei entspannen kannst und vor allem darfst ! Du tust nichts schlechtes.

Was den Partner angeht : hier ist seine Empathie,Geduld bzw generell Charakter gefragt. Mag sein, daß er viel weiter mit diesem Thema verbunden ist, vielleicht auch generell viel erfahrener - wichtig aber ist einzig und allein, daß er nichts von Dir erwartet was Dich verunsichert oder eben beschämt - sondern, daß er Verständnis zeigt , Dir vielleicht von seinen eigenen Erfahrungen erzählt, vielleicht auch erzählt was er peinlich findet , was er vielleicht auch schonmal peinliches erlebt hat ? Bei mir persönlich war es zum Beispiel , daß meine Mutter in mein Zimmer kam "Essen ist fer... oh .." als ich gerade naja dabei war .. Oh das war peinlich , aber heute muss ich sogar immer wieder darüber schmunzeln oder lachen ;)

Keine Bange und kein Streß !

Wünsche Dir alles Gute

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Yuena 
Fragesteller
 06.12.2022, 20:55

Danke erstmal für die ausführliche Antwort!

Du empfindest es als mehr oder minder beschämend bzw fühlst Dich unsicher dabei und vielleicht gehen Dir dabei bewußt oder unterbewußt zu viele Gedanken durch den Kopf ("Was würden Eltern/Freunde/Bekannte jetzt von mir denken ?")

Viele Gedanken schon, aber ich denke da gar nicht an Andere, ich denke mehr so, dass ich ja bei dem Thema völlig hinterher hinke, ich frage mich, warum es nicht funktioniert, warum ich so empfinde. Dann steigt Trauer, Frust hoch, weil es nicht klappt. Der Druck steigt. Es ist mir unangenehm und peinlich dass ich damit so weit hinterher hinke, während mein Partner bestens über sich bescheid weiß. Ich bin die Ältere und in dem Stand eines Teenies, was die Sexualität angeht. Auch das ist mir einfach mehr als nur peinlich.

Dann auch, dass ich selber damit völlig überfordert und unbeholfen bin. Ich bin ein extremer Kopfmensch, sehr ehrgeizig und extrem leistungsorientiert, das macht es nicht besser. Zusätzlich hemmt die Depressionen phasenweise die Libido.

Es prasselt so vieles auf einen ein.

 (weiß jetzt nicht wie alt Du bist)

Ich bin eig. viel zu alt, um solche Empfindungen zu diesem Thema zu haben.. bin 30, das macht es für mich erst recht unangenehm. :/

Mag sein, daß er viel weiter mit diesem Thema verbunden ist, vielleicht auch generell viel erfahrener - wichtig aber ist einzig und allein, daß er nichts von Dir erwartet was Dich verunsichert oder eben beschämt - sondern, daß er Verständnis zeigt , Dir vielleicht von seinen eigenen Erfahrungen erzählt, vielleicht auch erzählt was er peinlich findet , was er vielleicht auch schonmal peinliches erlebt hat ?

Er ist sehr mit dem Thema verbunden und auch wirklich sehr einfühlsam und alles, diverse Stories habe ich von ihm auch so hin und wieder erfahren. Aber irgendwie steigert es umso mehr meinen Druck, weil ich weiß, dass er - obwohl er jünger ist als ich viel erfahrener und selbstsicherer in dem Gebiet ist als ich. Und dabei will er mich gar nicht unter Druck setzen, ich mach es selbst.

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Wassermann1980  08.12.2022, 02:21
@Yuena

Ich war / bin auch ein absoluter Spätzünder , hatte meinen ersten Kuß mit 24 und in demselben Jahr dann mein erstes Mal. Das war mir so peinlich , da keine Erfahrungen gesammelt zu haben als meine Mitschüler / Freunde das alles mit 15,16 gemacht haben. Und wenn man das heute so mitbekommt sind die Jugendlichen oftmals 13 oder noch jünger und können bald schon nciht mehr die Anzahl ihrer Sexpartner aufzählen. Da frage ich mich auch oft , von welchem fremden Planeten komme ich eigentlich wenn ich dagegen im Alter von 43 gerade mal 2 Sexpartnerinnen aufzählen kann. Aber ist das denn überhaupt wichtig ? Kann sein , daß es das Selbstvertrauen anheben kann wenn man "angeblich" viel Erfahrungen gemacht hat (ob die Menge allerdings wirklich wirklich so entscheidend ist, das steht wieder auf einem anderen Blatt) Ich denke der Mensch steht sich hier mal wieder selbst im Weg , da man einfach dazu neigt, sich mit anderen zu vergleichen und daraus dann den Schluß zieht : ich hab weniger also mach ich etwas falsch also ist das peinlich usw .. und da der andere mehr hat als ich (also Erfahrung , Partneranzahl oder auch nur Geschichten) muss ich mehr leisten damit seine Erwartungen nicht enttäuscht werden. Vielleicht geht es Dir da auch so wie mir : jemand anderen zu enttäuschen (egal bei welchem Thema ) fühlt sich so schlimm an und man bekommt ein furchtbar schlechtes Gewissen (weil man es nciht geschafft hat und der andere unzufrieden, gekränkt usw ist) Das führt bei mir generell zu einem sehr schlechten Selbstbewußtsein und ja auch zu Depressionen. Da Du es ansprichst, erlebst Du selber auch Depressionen , vielleicht aus ganz anderen Gründen - aber es ist natürlich so Depressionen sind eine harte Herausforderung und machen alles noch schwieriger (und manchmal unmöglich je nach Phase) Gerade als Kopfmensch wie Du sagst mit Ehrgeiz und Leistungsorientierung ist das besonders - denn Depressionen kann man nicht mit Logik und Einsatzwillen, Ehrgeiz begegnen - was man dabei fühlt und was einem Kraft raubt ist oftmals nicht mal mit Worten zu beschreiben und kann nicht mit klarer Gedankenstruktur und Planung "ausgetrickst" und schon gar nicht "geheilt" werden. Und der Eisberg einer Depression wie man so sagt ist oftmals sehr tief. Puh komplexes Thema aber irgendwie hängt alles miteinander zusammen. Da verwundert es nicht, wenn Dich das in Deinem sexuellen selbst erleben ebenso beeinträchtigt. Depression und Co breiten sich auf alles im eigenen Leben aus.

Bevor ich hier aber abschweife (was mir nur allzu gern passiert hehe ) , Du erkennst aber zumindest einen wichtigen Punkt - wer oftmals am meisten Druck ausübt ist man selbst ! Schön dabei, daß Du Deinen Partner als einfühlsam beschreibst und empfindest , daß ist wichtig und viel wert , denn gibt leider auch genug unempathische Menschen da draußen (hat man dann so jemanden vor sich .. das wünscht man keinem)

Je nach dem wie lange ihr schon zusammen seit gilt auch hier , was ich in meiner ersten Nachricht schon geschrieben habe : alles läuft mit der Zeit vertrauter und sicherer. Sowohl in Dir selbst als auch in Verbindung zu Deinem Partner. Liebe wächst wie man so schön sagt und Vertrauen auch - sowohl zu sich selbst als auch zu seinem Gegenüber. Wenn nicht alles gleich so einfach funktioniert zB indem man sich auch mal vor dem eigenen Partner schämt ist das meiner Meinung nichts was man gleich wieder negativ deuten und für sich bewerten muss ( Stichwort : Leistungsgedanke , nicht Enttäuschen wollen und sich vergleichen ) Man darf sich Zeit dabei lassen - vor allem vor sich selbst (sich nicht selbst unter Druck setzen) Nach dem was Du schriebst sieht das für mich so aus als würdet ihr offen über Eure Gedanken und Emotionen reden , und das fände ich schonmal sehr gut.

Ich wünsche Dir bzw Euch beiden an der Stelle einfach ein gutes zusammen kommen , miteinander wachsen und das ohne (Zeit)Druck

Schreib mich doch gern mal an wenn Dir danach ist. In jedem Fall alles Gute

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Yuena 
Fragesteller
 08.12.2022, 05:10
@Wassermann1980

Danke für die lieben Worte! Das hat mir schon sehr viel weitergeholfen. Auch, was die Depressionen betrifft. Ich mein im Alltag komme ich langsam besser mit klar, aber bei der Intimität und den Dingen, die mir unangenehm sind (SB, die Scham usw.) ist es noch sehr präsent. Da plagen mir auch die Selbstzweifel. Auch weil ich eine extreme Spätzünderin bin und mich dann immer frage, ob ich meinem Freund in irgendeiner Form gerecht werden kann. Weil er eben durch die ganzen Erfahrungen genau weiß, was er will, was ihm gut tut, und was er braucht. Das fehlt mir halt komplett. Also geht es mir darum, dass ich mich nicht selbst so gut kenne, weil ich eben nicht die vielen Erfahrungen gesammelt habe. Aber nicht wegen der Anzahl der Leute. eine ehemalige Beziehung mit einer Person hätte es auch getan, wo man eben sich selber hätte in dem Zeitraum gut kennen lernen können.

jetzt ist aber der Druck von mir selber da, dass ich schnellstmöglich herausfinden muss, was mir gut tut und wie ich es kommunizieren kann. Ich bin auf dem Stand eines Teenagers, was meine Sexualität betrifft. Mit 30. das ist mir schon sehr unangenehm.

auch wenn mein Freund mir sagt, dass es überhaupt nicht schlimm ist und er auch meint, dass man es gemeinsam auch herausfinden kann und es irgendeine Zeit braucht. Ich weiß, dass er sehr einfühlsam ist und sehr lieb. Deswegen habe ich ihn ja auch als meinen Partner ausgewählt. Wir reden auch über alles, das ist richtig. Ich weiauch soooo viel über ihn und meine Vorlieben. Bei mir wird stattdessen noch nach drei Jahren Beziehung immer noch geraten und probiert, weil ich es eben selber nicht weiß. 🤦🏽‍♀️

ich weiß nicht, wie ich damit jetzt so umgehen soll. Vor allem nicht, wenn meine Depression dann sehr präsent ist. 😩

jedenfalls danke ich dir für deine hilfreichen Beitrag und wünsche dir auch alles Gute!

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Du muss Mal entspannen und freien Kopf machen denk nicht so viel nach dabei

Yuena 
Fragesteller
 06.12.2022, 20:20

Auch, wenn es gut gemeint war, aber das ist so, als würdest du sagen "denk nicht an einen rosa Elefanten" und schon erscheint er vor deinem geistigen Auge, wenn du verstehst. Man kann es so leichtfertig dem gegenüber sagen, ob die Umsetzung genau so einfach ist, sei dahingestellt.

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ElfiBabyboo  06.12.2022, 20:22
@Yuena

Dann vielleicht Mal ab und zu öfters machen das es dir nicht mehr so komisch vor kommt.

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Yuena 
Fragesteller
 06.12.2022, 20:24
@ElfiBabyboo

Da könnte ich noch mehr zu erzählen, ich hab wirklich vieles versucht. ^^' danke trotzdem.

Ich hab gehofft, vllt kann mir jemand so einen Wink für den eventuellen Grund dessen finden, warum es überhaupt so ist. Vllt hilft es mir dann besser, mich zu verstehen und das besser anzugehen, als mich zu zwingen, etwas zu versuchen.

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Heiner663  06.12.2022, 22:22
@Yuena

Ich hab mit meiner Frau sehr guten Sex. Die Selbstbefriedigung zu zweit gehört einfach dazu.

Das hat viel mit vollstem Vertrauen zu tun. Sie sagt mir was ihr gefällt mir zuzusehen. Ich sitze auf ihr, und sie sieht wie ich vor ihrem Gesicht...... Mich erregt es total, wenn sie dann noch ihre Hand nach unten nimmt. Das ist ein tolles Gefühl im Kopf und im Rest des Körpers.

Also, wenn die Beziehung stimmt, einfach machen.

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Heiner663  06.12.2022, 22:39
@Heiner663

Ich hatte übrigens vor meiner jetzigen Beziehung auch diese Schranke im Kopf. Heute verstehe ich diese Hemmung nicht, aber sie war einfach da. Bin froh, dass sie weg ist. Frag wenn du was genaueres wissen möchtest.

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Yuena 
Fragesteller
 07.12.2022, 04:07
@Heiner663

Das hilft mir auch nicht. Das ist genau das, was ich meine. ‚Einfach machen‘ sagt sich so leicht. Darauf bin ich selber auch schon gekommen, es ‚einfach zu machen‘ hat auch nicht geholfen.

Mit meinem Partner hat es auch gar nichts zu tun, wenn ich das alleine an mir selber nicht mal umgesetzt kriege.
Das Vertrauen zum Partner ist zu 100 da. Die Beziehung ist gut.

Ich sehe mich selber als Problem und suche nach der Ursache.

Auch, wenn du es nur gut meintest, aber zu lesen wie perfekt es bei anderen läuft lässt mich eher mehr als Versagerin fühlen. Jede Frau kriegt es hin, nur ich nicht. Das schoss mir grad bei deiner Aussage als erstes durch den Kopf.

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Ich glaub, ob Mann oder Frau spielt da keine große Rolle. Mir ging's als Jugendlicher so. Im Laufe der Zeit wurde das immer weniger. Heute empfinde ich wirklich nicht die allergeringste Scham mehr - dabei oder danach.

Ursache kann bei mir fehlende Aufklärung durch meine Eltern gewesen sein. Meine Mutter konnte da absolut nicht drüber reden... also ich meine generell sexuelle Aufklärung. Bei ihr war's vermutlich schon noch ein gewisser religiöser Einfluss, obgleich meine Großeltern bereits relativ offen waren im Bezug auf ihre Religion (Katholizismus).

Yuena 
Fragesteller
 06.12.2022, 20:30

Danke dir!

In meiner Teenagerzeit war dieses Thema null Existent. Ich habe mich auch gar nicht für interessiert. Ich war mehr wie ein "Neutrum", was andere Menschen genau so betrachtete. Ich empfand keine wirkliche sexuelle Anziehung zu anderen und auch keine Lust.

Von meinem Vater bekam ich in der Erziehung so gut wie gar nichts mit (außer, dass er meine Mutter schlecht behandelte und motorischer Fremdgeher war), meine Mutter hat immer negativ über Sex gesprochen und es als was widerliches hingestellt, wenn z.B. sexuelle Werbung im Fernsehen lief. Religiös sind wir alle nicht.

Was 'Aufklärung' betraf hieß es nur: "Wenn du mal einen Freund hast, gehen wir zum Frauenarzt" seitens meiner Mutter, als ich noch ein Teenie war. Am Ende bin ich viel später als erwachsene Frau alleine zum FA gegangen, Grund war aber mein PMS.

Die ersten sexuellen Erfahrungen habe ich mit dem ersten Partner mit 27 gesammelt. Seitdem ist SB mit der Zeit überhaupt zum Thema geworden, vorher existierte es gar nicht.

Siehst du da irgendwo Parallelen?

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Naseneinrad  06.12.2022, 20:36
@Yuena

Sehr gern!

Das klingt schon nach einem recht angespannten Verhältnis zur Sexualität allgemein. Ich denke, es ist sehr wahrscheinlich, dass du da ein gewisses "Päckchen" von deiner Mutter und auch Vater mitbekommen hast, sozusagen.

Vielleicht lohnt sich sogar eine Therapie.

Aber wenn du einen liebevollen Partner hast, hilft dir sicher auch das weiter. Es scheint ja zumindest schon einiges Positives angestoßen zu haben.

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Yuena 
Fragesteller
 06.12.2022, 20:39
@Naseneinrad

Naja Therapie ist... schon ein erbärmliches Gefühl, sich seelisch vor einem fremden Menschen bei einem sensibles Thema zu "Prostituieren". Zumindest fühlt es sich für mich so an, wenn ich so darüber nachdenke.

Aber es hilft schon mal den Gedanken, dass wohl vieles mit der Vergangenheit zusammenhängt. Danke dir!

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Das kommt häufig vor, nur sprechen Frauen nicht gerne darüber. Du brauchst alle diese Gefühle wie Scham, schlechtes Gewissen usw. nicht zu haben. Du machst etwas völlig Natürliches. Vielleicht ist es gut, wenn du es morgens machst. Dann beginnt dein Tag und du hast gar keine Gelegenheit über das Richtig oder Falsch nachzudenken.

Yuena 
Fragesteller
 06.12.2022, 20:22

Morgens bin ich zu sehr unter Druck. Ich stehe extrem früh auf, hab einen exakt getakteten Zeitplan ehe der ganze Alltagsstress beginnt... da komme ich nie in Stimmung zu :/ Das fühlt sich dann mehr an wie eine erzwungene Pflicht. Hab ich auch schon probiert.

Ich mein, ich würde ja sonst früher aufstehen, aber ich stehe schon jeden Morgen um 4 Uhr morgens auf... ^^'

Danke trotzdem für den Rat!

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Erwin71770812  06.12.2022, 20:43
@Yuena

Ds habe ich natürlich nicht gewusst. Dann geht das mir Morgens nicht. Aber trotzdem solltest nicht so viel nachdenken, wenn du es dir gemacht hast. Lenk dich doch irgendwie ab. Viele schlafen dann auch gleich ein. Aber mach dir noch einmal klar: du machst nichts Böses.

Was hat man uns früher alles über sb erzählt: wir könnten nicht mehr klar denken, wir bekämen Rückenmarksschwindsucht usw. Da haben auch viele damit gekämpft und sich ständig gequält. Sie hatten Druck und fragten sich ständig: Soll ich oder soll ich nicht? Dann siegte doch die Natur. Also lass die Natur siegen, vielleicht noch heute.

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Yuena 
Fragesteller
 06.12.2022, 20:46
@Erwin71770812

Wie kann man einem ständig nachdenkenden Mensch dazu bewegen, mit dem Denken aufzuhören? Es sagt sich immer so leicht. Wie bei einer Magersüchtigen, der man sagt "iss einen Burger". Das ist einfach so salopp daher gesagt als Außenstehende/r, aber für den Betroffenen ist es nicht so leicht. Ohne das jetzt böse zu meinen. :')

Heute schon? Momentan siegt mehr meine Depression als alles Andere. Stimmung kommt definitiv nicht auf. ^^'

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Erwin71770812  09.12.2022, 11:08
@Yuena

Das tut mir leid. Bei der Depression musst du vielleicht doch Hilfe suchen.

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Yuena 
Fragesteller
 09.12.2022, 11:10
@Erwin71770812

Ne muss ich nicht. Ich bekomme es Jahr für Jahr immer mehr im Griff und dass man bei den Tiefphasen nicht in Stimmung ist, ist normal.

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Kommst du vielleicht einfach nicht in die richtige Stimmung und setzt dich dann unbewusst selbst unter Druck?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 4 Jahren in einer lesbischen Beziehung
Yuena 
Fragesteller
 06.12.2022, 20:43

Also alleine komme ich so gut wie nie in Stimmung. Wenn ich mit meinem Partner so interagiere, schon. Aber sobald ich mal versuche, mich selbst anzufassen treten all diese negativen Empfindungen ein, die ich in der Frage beschrieb.

Und das obwohl er mir sagt, dass er nichts daran schlimm findet und es sogar mag, wenn ich es mache. Also er ist es nicht, was mit dieses Gefühl verschafft, das habe ich von Grund auf selber schon.

Unter Druck setze ich mich immer. Ich stehe immer unter Druck. Ich bin auch keine, die jemals die Kontrolle abgeben kann. Ich muss immer alles im Griff haben, was mich selber betrifft und ich drille mich immer zur Best und Höchstleistung. Ich stehe stetig unter Strom, bin ein exzessiver Gedankenmensch. Ich kann es auch nicht sein lassen...

Mir zu sagen "hör auf zu denken" ist wie als wenn man sagt "hör auf zu atmen"... es ist schwer. :/

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Nad9675  06.12.2022, 20:48
@Yuena

Ich sage ja nicht, dass du aufhören sollst zu denken. Doch eines ist für so ziemlich jede Frau gleich: Wenn es im Kopf nicht passt, passt es selten auch nach außen. Ich denke du stehst dir hier einfach selbst im Weg und musst erstmal ausloten, ob und wie du mit dir selbst in Stimmung kommst. Falls du einen Therapeuten oder Psychologen hast, kannst du das auch dort ansprechen.

Wenn du dich dazu zwingst, wird es auch nicht besser machen werden. Eher im Gegenteil.

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Yuena 
Fragesteller
 06.12.2022, 20:57
@Nad9675

Mit einer fremden Person drüber sprechen? Ich bin ja froh, dass ich mich zumindest anonym öffnen kann. Also so ein sensibles beschämendes Thema möchte ich nicht mit Gesicht in der Öffentlichkeit kundtun, wenn ich ehrlich bin :/

Sich selber zu zwingen wird nichts Gutes bewirken, da hast du wohl Recht...

Danke dir, ich denke, ich muss es einfach so stehen lassen.

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Nad9675  06.12.2022, 21:01
@Yuena

Denkst du denn, dass dir etwas fehlen würde, wenn du es nicht machst? Ich möchte niemanden etwas unterstellen, doch es bringt doch absolut nichts, etwas zu machen, nur weil es jemanden gefällt, oder andere es auch machen. Ich lese bei dir eher eine Art Asexualität heraus, oder eben, dass du jemand bist, dem Sexualität nicht so wichtig ist.

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Yuena 
Fragesteller
 06.12.2022, 21:04
@Nad9675

Wäre ich Asexuell, hätte ich gar keinen Sex und Sex mit dem Partner habe ich ja sehr gerne.

Also ich kenne es nicht anders, es mir nie selbst zu machen. Ich glaube, wenn ich es gut könnte, würde ich es vermissen, wenn ich es nicht mehr machen würde. Da ich aber stetig scheitere und mit mir nie warm werde bzw. die negativen Gefühle dominieren kann ich auch nichts Gutes bei empfinden, demnach fehlt es mir dann nicht. Verstehst du, worauf ich hinaus will?

Ich würde gerne, aber es klappt nicht. Gewollt und nicht gekonnt. Es wäre sooooo viel leichter für mich, wenn ich da so weit mit mir selber wäre wie mein Freund es ist. Dann würde ich besser wissen, was mir gefällt usw. Das würde vieles für mich erleichtern.

Ich mein wäre mir Sex null wichtig, würde ich mir keine Gedanken darum machen.

Das ist ja nicht alles ihm zur Liebe, er setzt mich ja nicht unter Druck.

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Nad9675  06.12.2022, 21:10
@Yuena

Ich versuche es zu verstehen. Ich meinte auch nicht direkt eine Asexualität, sondern mehr, dass es du es eben weniger brauchst, oder vermissen würdest.

Das ist mehr so eine Was-Wäre-wenn- Situation. Versuchst du es denn oft, bzw. bist du dann überhaupt in der Stimmung dafür?

Wir können auch gern privat darüber schreiben, wenn dir das lieber wäre, deine Entscheidung.

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Yuena 
Fragesteller
 06.12.2022, 21:11
@Nad9675

Ich habe es eine Zeit lang mal auf "Zwang" versucht, war keine gute Idee.

Die Lust kommt vllt 1-2 Mal im Jahr vor. Dann völlig spontan und explodierend. Also die Lust, wenn ich allein bin. Mit dem Partner spielt sich die Lust schnell ein, aber dann ist es eher die Lust aufeinander als mit mir selbst.

Das ist hier anonym, mir ist das ziemlich egal ob privat oder hier :)

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Nad9675  06.12.2022, 21:16
@Yuena

Ja, das hatte ich mir bereits gedacht.

Aber in diesen Momenten klappt es dann problemlos? - Vielleicht belässt du es denn besser bei wenigen, guten Malen, als es zu erzwingen und es so kaputt zu machen.

Anonym ja, privat aber weniger. Aber mir soll es recht sein

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Yuena 
Fragesteller
 06.12.2022, 21:18
@Nad9675

Nein, in den Momenten klappt es nicht problemlos. Also Erregung gibt es schon, aber keinen Höhepunkt. Und spätestens danach setzt die Scham vollends ein und ich fühle mich schlecht.

Auch wenn ich mit meinem Partner Sex habe und es vllt mal zum Orgasmus kommt, heule ich danach unkontrolliert. Da fühle ich mich noch schlechter. Ich kann das nicht steuern. :/

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Nad9675  06.12.2022, 21:23
@Yuena

Okay. Hm. Ich bin keine Sexualtherapeutin, aber die meisten Störungen (ich nenne es einfach mal so) haben ihren Ursprung in der Kindheit. Möglicherweise hat die Einstellungen deiner Mutter zur Sexualität doch mehr mit dir gemacht, als dir bewusst ist, oder du aussprechen könntest. Aber es belastet dich ja offensichtlich.

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Yuena 
Fragesteller
 06.12.2022, 21:26
@Nad9675

Könnte natürlich sein… ist das scheiße :/ Ich glaube, ich muss lernen mich mit abzufinden, dass es nun so ist wie es ist

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Nad9675  06.12.2022, 21:30
@Yuena

Nein, eben nicht. Ich finde du solltest versuchen, deine Dämonen zu bekämpfen und mit jemanden darüber reden, nicht deinem Freund, oder einer Freundin, oder dem Internet, sondern mit jemandem, der dir auch wirklich helfen kann.

Es gibt sicher auch Möglichkeiten, sich online und anonym mit Experten zu unterhalten.

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Yuena 
Fragesteller
 07.12.2022, 04:02
@Nad9675

Da komme ich mir lächerlich und wie ein hoffnungsloser Fall bei vor. Wenigstens diese Scham möchte ich mir ersparen. 😅

Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass sie mir wirklich „helfen“ können.

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