Ist ein Bordellbesuch gefährlich, wenn das Kondom reißt oder platzt?

3 Antworten

Ein Risiko besteht. Im Normalfall reißt ein Kondom aber nicht einfach so. Kondome sind sehr stabil und halten einiges aus, das wird regelmäßig getestet. Wer nicht glaubt, wie viel ein Kondom aushält, möge einfach mal spaßeshalber eines unter einen Wasserhahn halten und es laufen lassen. Man wird echt überrascht sein, wie viel da rein passt. Wenn ein Kondom kaputt geht, liegt daher in der Regel immer ein Anwendungsfehler vor. Entweder man hat beim Auspacken nicht aufgepasst und mit spitzen Fingernägeln das Kondom zerstört. Auch die Aufbewahrung kann problematisch sein, wenn es z. B. (anders als vom Hersteller empfohlen) in Geldbörsen oder der Hosentasche aufbewahrt wurde. Auch Gleitmittel auf Ölbasis und Vaseline greifen den Latex an und machen ihn porös. Auch Kondome, die großen Temperaturschwankungen ausgesetzt waren, sollten nicht mehr verwendet werden, ebenso natürlich Gummis, deren aufgedrucktes Haltbarkeitsdatum überchritten wurde.

Die Wahrscheinlichkeit, sich beim vaginalen Sex mit HIV zu infizieren, ist geringer als beim analen Verkehr. Sie liegt laut Statistik beim empfangenden Partner beim Vaginalverkehr bei etwa 0.08 %, bei Analverkehr bei etwa 1.38 %. Unter 10 000 Personen werden sich durch ungeschützten Vaginalverkehr mit einer infizierten Person demnach etwa acht Personen neu infizieren, beim Analverkehr sind es 138.

Ein geringeres Risiko heißt aber natürlich nicht, dass nichts passieren kann. Wie oben gesehen, trifft es acht von 10 000 Personen eben doch. Aber es gibt heute Medikamente, welche, wenn sie rechtzeitig (!) eingenommen werden, eine Infektion mit HIV verhindern können. Wenn einem beim Sex ein Missgeschick passiert ist, dann sollte man also keine falsche Scheu zeigen und sich so schnell wie möglich zu einem Arzt begeben.

Seit einiger Zeit gibt es auch Medikamente, die man vorsorglich (PrEP) einnehmen kann und die eine Infektion mit HIV wirksam verhindern sollen. Konsequent angewendet, lässt sich das Ansteckungsrisiko um 92 % senken, seit 2019 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für PrEP-Medikamente, es fällt dann nur die übliche Gebühr von 10 % des Medikamentenpreises (mindestens 5 und höchstens 10 €) an.

Übrigens: es ist heute sogar möglich, durch medikamentöse Behandlung bei HIV-positiven Personen die Viruslast so stark zu senken, dass eine Übertragung durch ungeschützten Sex praktisch ausgeschlossen wird. Das ist aber nur von Bedeutung, wenn z. B. ein Kinderwunsch besteht.

Was ich mich immer frage... Wie kriegt man ein Kondom zum "Platzen"??? Das dürfte ein Mythos sein. Soviel "Druck" hat niemand.

Reißen kann es theoretisch - aber da dürfte auch ein Anwendungsfehler vorliegen. Mit den Fingernägeln zerstochen, ungeeignetes (fettbasiertes) Gleitmittel, oder "mechanische Überlastung" (da werden dann aber auch Körperteile überlastet).

Die Wahrscheinlichkeit, sich mit HIV zu infizieren, ist bei vaginalem Verkehr mit infiziertem Partner übrigens nicht so hoch, wie man denkt. Liegt bei leidiglich ca. 0.04%. Du kannst dir also ausrechnen, wie oft (statistisch gesehen) man im Bordell an die falsche geraten muss, um sich anzustecken. Erheblich gefährlicher ist (empfangender) Analverkehr.

https://de.wikipedia.org/wiki/HIV#%C3%9Cbertragung

Woher ich das weiß:Recherche

Es ist nicht nur HIV sondern die Geschlechtskrankheiten dazu schonmal daran gedacht?Würde sagen es ist ein Risiko.Aber wers mag?