Beschneidung als Diskussion?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ist schon ein spannendes Thema

Kondo83 
Fragesteller
 21.07.2023, 21:19

Du bekommst die Auszeichnung für die Hilfreichste Antwort. Bei den anderen habe ich das Gefühl die haben nicht wirklich verstanden was ich gesagt habe. Deine Kurze Antwort lässt da hingegen nicht drauf schließen.

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hakisu  30.12.2023, 18:45

Leider ein zu großes Tabu hierzulande

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Ich finde man kann alles diskutieren und ich finde es auch nicht sinnfrei über Beschneidungen zu diskutieren, denn nach der Logik könnte man ja über fast nichts diskutieren, denn fast bei jedem Thema gibt es unterschiedliche Erfahrungswerte.

Ich finde auch, dass man Beschneidungen paschaul gut oder blöd finden darf, auch wenn ich dem nicht zustimme. Wie du schon sagtest jeder hat einen anderen Hintergrund und die Meinungen kommen auch daher.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Als Erwachsener beschnitten worden

Restvorhaut ist genau der gleiche penistyp wie komplette Vorhaut, weil er gleich stimuliert wird.

Hallo,

Ich gebe Dir Recht.

Ich habe mich als Erwachsener freiwillig auf eigenem Wunsch beschneiden lassen und kenne daher beides.

Ich persönlich finde, dass es mir viel besser gefällt ,beschnitten zu sein.

Viele unbeschnittene finden es gut unbeschnitten zu sein. Beides ist möglich.

So muss jeder für sich selbst entscheiden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Freiwillige radikale Beschneidung als Erwachsener
dasetwas345  21.07.2023, 21:35

Genau, sofern das jeder selbst entscheiden darf bzw jeder selbst entschieden hat ist alles OK.

Das Problem ist dass leider vielen Beschnittenen diese Entscheidung durch Beschneidung im nicht-einwilligungsfähigen Alter aufgezwungen bzw abgenommen wurde und pauschal als "gut" verkauft wurde - was es aber für die Betreffenden beileibe nicht unbedingt ist.

Ein weiteres Problem ist, dass diejenigen, die sich zu Wort melden und eben ihre vorbestimmte Beschneidung nicht gut finden und damit Probleme haben, noch immer mit "psychisch labil", "stell dich nicht so an" und ähnliche abwertende Formulierungen stigmatisiert werden, was dazu führt, dass sich die entsprechend Betroffenen nicht zu Wort zu melden trauen oder sich tatsächlich selbst auch so betrachten, wahrend eine Großzahl Befürworter zugleich hergehen und leugnen und bestreiten, dass Beschnittensein eben auch negativ sein könnte und entsprechend leichtfertig dafür "werben" oder gar für ihre Kinder entscheiden.

Ach das ist ein Problem, und meines Erachtens das weit größere. Denn vor jeder eigenen Präferenz der Beschneidung hat Kinder betreffend ganz klar Priorität zu haben, dass diese unversehrt bleiben, bis sie es selbst - frei und ohne Einflussnahme - selbst entscheiden können. Und das ist leider noch immer viel zu wenig der Fall.

Zu allem anderen gebe ich dir Recht. Der "Glaubenskrieg" ob - freiwillige - Beschneidung gut oder schlecht ist, ist dämlich und überflüssig

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LilaInPink  22.07.2023, 09:11
@dasetwas345
Das Problem ist dass leider vielen Beschnittenen diese Entscheidung durch Beschneidung im nicht-einwilligungsfähigen Alter aufgezwungen bzw abgenommen wurde und pauschal als "gut" verkauft wurde

Aber das Gegenteil ist doch auch der Fall und vielleicht sogar schlimmer, oder? Was für einen Mehrwert hat es denn, jemandem an den Kopf zu werfen, er sei das Opfer liebloser Eltern, er wäre verstümmelt worden, er würde nie wissen, wie sich "richtiger" Sex anfühle und er habe sich doch bitte schlecht dafür zu fühlen, beschnitten zu sein? Gerade in Zeiten von Body Positivity sollten sich die Leute so akzeptieren, wie sie sind und das auch von anderen anerkannt werden. Da klingt es doch allemal sinnvoller, sich auf das positive zu fokussieren.

Ein weiteres Problem ist, dass diejenigen, die sich zu Wort melden und eben ihre vorbestimmte Beschneidung nicht gut finden und damit Probleme haben, ...

Es geht natürlich gar nicht, solche Probleme von anderen kleinzureden oder sie gar deswegen zu beleidigen. Betroffene sollten ihre Probleme offen ansprechen dürfen. Trotzdem sollte man sich die Frage stellen in wie weit es sinnvoll ist, langfristig Dingen nachzutrauern, die sich nicht ändern lassen. Ziel sollte es doch sein, glücklich zu werden. Wird man glücklich, wenn man seine Energie in Selbstmitleid steckt?

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Richtig, die Meinungen zum Thema Beschneidung gehen wirklich sehr weit auseinander. Sogar ich selber bin dahingehend zwiegespalten. Einerseits bin ich froh, dass ich mich als Erwachsener mit 26 Jahren aktiv selber dafür enscheiden konnte und mir die Entscheidung im Kindesalter nicht "abgenommen worden ist". Andererseits blicke ich aufgrund meiner Erfahrungen auch anders in die Vergangenheit und stelle für mich fest, dass eine Beschneidung bei mir im Kindesalter sinnvoll und richtig gewesen wäre. Ich hätte mir dadurch einiges an Problemen ersparen können. Ich schließe allein daraus, dass jeder andere Erfahrungswerte hat, die wiederum andere Sichtweisen zu Tage treten lassen.

Deine weiteren Ausführungen kann ich nur bestätigen. Jeder ist anders beschnitten (Straffheit, innere Vorhaut, Frenulum, ...), hat einen anderen Körper, ein anderes Körpergefühl, andere Vorlieben, ... Empfindungen sind subjektiv, nicht wirklich vorhersehbar und ändern sich auch. Mit Vorhaut ist es mir unbegreiflich gewesen wie man(n) mit einer freien Eichel im Alltag klarkommen kann. Und ja, es geht, es gefällt mir sogar viel besser als mit meiner vormaligen Rüsselvorhaut.

Bei mir sind noch bis zu 2 cm innere Vorhaut vorhanden und muss sagen, dass ich auf diese auch noch verzichten könnte. Das ist sicherlich nicht nur eine körperliche Frage, sondern auch eine Einstellungssache!?

Trotzdem sollte man unvereingenommen über das Thema Beschneidung diskutieren dürfen. Es sollte kein Tabu sein!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung