Ab wann genau wurde Vergewaltigung illegal?

2 Antworten

Eine sehr interessante Frage. Leider finde ich auch keine vernünftige Antwort.

Anfangs, noch vor dem Mittelalter, glaub ich, war der Tatbestand nur Beschädigung fremden Eigentums, da die Frau ja mehr oder weniger dem Ehemann oder dem Vater gehörte.

Später wurde es zu "Notzucht". Dazu weiß ich aber ehrlich gesagt nichts.

1871 war es laut Reichsstrafgesetzbuch zu einem Sittenverstoß geworden, bei sowohl außerehelicher Vergewaltigung, als auch einvernehmlichem Sex. Du siehst, das Opfer spielte keine Rolle, nur der Ort und die öffentliche Empfindsamkeit.

1966 wurde extra festgelegt das eine Ehefrau NICHT zu entscheiden hat ob sie Sex will oder nicht. *¹

1973 wurde der bisherige Straftatbestand eines Verstoßes gegen die Sittenordnung auf die sexuelle Selbstbestimmung geändert. Also stand dann sexuelle Selbstbestimmung im Mittelpunkt, anstelle von unsittlichem Verhalten.

1997 wurden endlich auch Vergewaltigungen in der Ehe als Strafbar angesehen.

2016 wurden die Regeln bzgl Vergewaltigung verschärft. Seitdem braucht es nicht mehr körperliche Gewalt oä, damit es eine Vergewaltigung ist und auch das Opfer musd sich nicht mehr körperlich wehren, es reicht fehlende Zustimmung. Bekannter ist der Spruch: "Nein heißt Nein!" *²

- gilt aber (Stand 2019, aktuelles weiß ich nicht) nur in 8 Teilen Europas. "Es ist Vergewaltigung, wenn es ohne Zustimmung passiert" gilt / galt in: Deutschland, Schweden, Großbritannien, Irland, Island, Luxemburg, Belgien und Zypern.

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*¹ Seit 20 Jahren erst gilt auch erzwungener Sex in einer Ehe als Vergewaltigung.

"Die Frau genügt ihren ehelichen Pflichten nicht schon damit, dass sie die Beiwohnung teilnahmslos geschehen lässt. Wenn es ihr infolge ihrer Veranlagung oder aus anderen Gründen, zu denen die Unwissenheit der Eheleute gehören kann, versagt bleibt, im ehelichen Verkehr Befriedigung zu finden, so fordert die Ehe von ihr doch eine Gewährung in ehelicher Zuneigung und Opferbereitschaft und verbietet es, Gleichgültigkeit oder Widerwillen zur Schau zu tragen." (1966)
Als Vergewaltiger bestraft wurde in der Bundesrepublik nur, wer sein Opfer mit Gewalt zum "außerehelichen Beischlaf" zwang. Ein Trauschein wirkte wie ein Freibrief. Das Gesetz, das Vergewaltigungen in der Ehe zur Straftat machte, trat erst am 1. Juli 1997 in Kraft, vor nun 20 Jahren; im Bundestag angenommen mit 470 zu 138 Stimmen bei 35 Enthaltungen.

https://www.sueddeutsche.de/leben/sexuelle-selbstbestimmung-als-vergewaltigung-in-der-ehe-noch-straffrei-war-1.3572377

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Vergewaltigung ist ein sexueller Übergriff oder eine sexuelle Nötigung mit qualifizierten sexuellen Handlungen. Seit dem 10. November 2016 ist die Vergewaltigung auch ein Regelbeispiel des besonders schweren Falls des Straftatbestands sexueller Übergriff, sodass auch bestimmte Taten, die bisher nicht strafbar waren oder als sexueller Missbrauch widerstandsunfähiger Personen oder Nötigung galten, als Vergewaltigung gelten. Mit der Reform war der Wechsel zu einem „Nein-heißt-Nein“-Modell verbunden. Grundtatbestand des § 177 StGB ist nicht mehr die sexuelle Nötigung, sondern das neue Delikt sexueller Übergriff. Es sind nicht mehr „einschüchternde Tatmodalitäten (Gewalt, Drohung, Ausnutzung einer schutzlosen Lage)“ notwendig für das Bejahen einer Vergewaltigung.

(Wikipedia)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bi yourself 🏳️‍🌈

Die Frage ist zu unspezifisch.

Allgemein war Vergewaltigung schon zu biblischen Zeiten verboten (also illegal).