Warum wurde die Atombombe gebaut?

6 Antworten

Die wurde gebaut, weil Leó Szilárd es geschafft hat, Albert Einstein deutlich zu machen, dass es möglich sei, eine Atombombe zu entwickeln, und dieser wiederum es geschafft hat, Präsident Franklin D. Roosevelt davon zu überzeugen, dass man damit den Deutschen unbedingt zuvor kommen müsse.

Man wusste nicht genau, wie aufwändig es werden würde, und hatte Grund zu der Annahme, ein deutsches Atombombenprojekt könne innerhalb eines  überschaubaren Zeitraums erfolgreich sein.

Als sich herausstellte, dass die Deutschen sehr schnell aufgegeben hatten, war der Krieg in Europa zwar schon fast vorbei und so gut wie gewonnen, aber das "Manhattan Project" war angelaufen und hatte schon irre viel Geld gekostet. Man hatte ja nicht nur sämtliche erreichbaren Top-Wissenschaftler und Ingenieure rekrutiert. Vor allem hatte man irre viel Infrastruktur aufgebaut. Los Alamos, wo die Forschung und Entwicklung stattfand, war vergleichsweise billig, aber man hatte insgeheim die größten und teuersten Fabriken der Welt errichtet, um das nötige Spaltmaterial zu erzeugen.

Und der militärische Apparat hatte natürlich "Blut geleckt". Diese Entwicklung ließ sich nicht mehr umkehren. Die Verantwortlichen hätten sich sonst hinstellen müssen und sagen "OK, dann brauchen wir diese unfassbar starke Kriegswaffe ja doch nicht, außer Spesen nix gewesen." Das macht natürlich niemand. Da hätte man nach diesem ganzen Aufwand mit leeren Händen dagestanden. Also wurde das Projekt durchgezogen (und noch mal das Doppelte an Geld und Mitteln rausgeblasen.)

Nach dem Krieg war für die Wissenschaftler klar, dass man das Prinzip der Waffe nicht ewig würde unter Verschluss halten können, auch wenn die Militärs sich lange sträubten, das einzusehen. Selbst ohne die Atomspione hätte die Sowjetunion wenige Jahre später die Bombe entwickelt.

Sie musste dies umgekehrt auch tun, weil sie vom Westen unter der Führung der USA als neue Bedrohung gesehen wurde. Am Ende des zweiten Weltkriegs hatte die Sowjetunion eine extrem große Übermacht an Soldaten und "konventionellen" Waffen aufgebaut. Stalin hätte keineswegs in Berlin und Prag halt machen müssen - wenn er es drauf angelegt hätte, dann hätte er in wenigen weiteren Wochen bis zum Rhein vorstoßen können.

Man darf dabei nicht vergessen, dass die Sowjetunion zu dieser extremen Rüstungsanstrengung gezwungen war, weil der Westen sich jahrelang Zeit gelassen hatte, eine zweite Front aufzubauen und Hitler von Westen her unter Druck zu setzen. Diese Strategie hatte die Sowjetunion Millionen tote Soldaten und Zivilisten gekostet. Die ganzen Hunderttausende "Gefangene" nach den ganzen Riesen-Kesselschlachten der "Operation Barbarossa" haben die Nazis größtenteils in offenen Lagern einfach verhungern lassen. Die sind fast alle wenige Wochen nach den Schlachten tot gewesen.

Wenn man es mal ins Verhältnis setzt, hat die Sowjetunion Hitler fast im Alleingang besiegt; der Anteil der Westalliierten war im Vergleich viel viel geringer. Das kann man schon an den Opferzahlen sehen.

Und nach dem Krieg hatte die USA, inzwischen unter Führung des wesentlich weniger integeren Präsidenten Truman, auch keinerlei
Hemmungen, andere Länder mit der Atombombe zu erpressen. Mehrfach
drohten amerikanische Diplomaten anderen Ländern unverhohlen mit
Atomschlägen. Vergleiche Olvier Stone's "The Untold History of the United States" Teil 3 "The Bomb":


https://youtube.com/watch?v=szSZ0xfkbDM

Unter diesen Umständen hatte die Sowjetunion nur eine Möglichkeit, relative Sicherheit zu bekommen: Sie musste ihrerseits unter allen Umständen die Bombe erlangen.


Um den zweiten Weltkrieg sofort zu beenden. Nazideutschland hätte sie ja auch jederzeit fertig stellen können. Von daher war der Druck auf die Amerikaner recht groß.

Ich bin besser als Du und wenn schon zerstören..dann aber richtig?

Ich denke eher das ist ein Mahnmal für die Menschheit. 

Aus dem Streben nach Überlegenheit heraus.